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Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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behandelt zu werden.«
    »Ich wäre ja schon zufrieden, wenn man mich einmal in meinem Leben wie ein Frau behandeln würde«, fauchte sie zurück. Sie hastete rückwärts vom Bett und kämpfte dabei mit ihrem Kleid, das entschlossen schien, sich um ihre Beine zu verheddern. Sie hatte sich vor seiner Zurückweisung gefürchtet, hatte geglaubt, sie könnte es nicht ertragen, aber nun war es noch viel schlimmer geworden.
    Sie war wütend.
    »Warum ist es so schwer für einen Mann, mich anzuschauen? Du bist mir wichtig, Blake. Ich habe mir viel Mühe mit meinen Haaren gegeben, habe ein Kleid angezogen, und du erzählst mir, das ist immer noch nicht genug? Du willst mich nicht berühren, weil du mich nicht wie eine Hure behandeln willst? Nun, Blake«, tobte sie und riss sich dabei die Nadeln aus dem Haar, sodass es lose hinabfiel, »vielleicht möchte ich aber wie eine solche behandelt werden. Wenigstens hätte ich dann das Gefühl, attraktiv genug zu sein, dass ein Mann sich mit mir abgibt!«
    Bevor sie auch nur zwinkern konnte, stand er plötzlich vor ihr. Er packte ihre Hände und hielt sie fest, als sie ihm diese entziehen wollte. Wenn er glaubte, er brauche nur ein paar abgedroschene Worte zu sagen, um sie zu beruhigen, dann würde er eine unangenehme Überraschung erleben!
    »Hör auf dich zu wehren, Frau, und lass mich reden. Du bist wunderschön. Das dachte ich schon im ersten Augenblick, als ich dich sah.«
    »Du hast mich gehasst, Blake. Man konnte es deutlich in deinem Gesicht lesen. Genau wie jetzt, nur jetzt ist es Mitleid.« Sie schubste ihn mit der Schulter beiseite. »Lass mich gehen. Ich brauche frische Luft.«
    Blake hielt sie weiter fest, machte zwei Schritte nach vorn und drängte sie an die Wand und drückte sich mit seinem Gewicht gegen sie. »Du wirst später frische Luft kriegen. Vorerst lass mich reden.«
    Weil ihre Wangen bereits vor Kränkung brannten, hielt Alicia ihre Zunge im Zaum. Je schneller er seinen Teil gesagt hatte, desto schneller würde sie dieser Katastrophe entkommen. Als Alicia nichts mehr erwiderte, nickte Blake ihr zu und fuhr fort.
    »Du führst mich in Versuchung, Alicia, mehr als du es weißt«, murmelte er. »Aber ich will dir deine Unschuld nicht nehmen und mich am Morgen selbst dafür hassen.«
    »Dein Opfer wird gebührend berücksichtigt«, brummte sie. »Jetzt lass mich gehen.«
    Er seufzte. »Du wirst mir eines Tages dafür danken.« Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück.
    Alicia sah Rot. Mit beiden Händen ging sie auf ihn los und schubste ihn fest.
    »Was zum Teufel war -«
    »Du hast ja von nichts eine Ahnung, nur von Blake Merritt, nicht wahr? Du denkst, ich werde dir morgen dankbar sein, weil du dich moralisch anständig verhalten hast? Nun, werde ich nicht. Und wage es ja nicht«, polterte sie, »mich so mitleidig anzusehen.«
    Er starrte sie an. »Nun, wie zum Teufel soll ich dich denn bitte -«
    »Hör auf so selbstsüchtig zu sein! Dein Vater war nicht einer Meinung mit dir, also bist du für acht Jahre weggegangen. Jetzt drehst du mir den Rücken zu, weil du glaubst, es wäre so am besten für mich. Ich bin überrascht, dass du noch nicht an Deck gerannt bist. Gewiss werden Nate und Vincent das Schiff auf Grund setzen, wenn du nicht bei ihnen bist, um sie anzuleiten.«
    »Du solltest jetzt besser aufhören, sonst -«, warnte Blake.
    »Sonst was?« Sie stand vor ihm, das Kinn erhoben, bereit zum Kampf. »Soll ich dir eine Flasche suchen, die du schmeißen kannst?«
    Blake bildete sich etwas auf seine Fairness ein. Er hatte nie ein Mannschaftsmitglied ungerecht behandelt und immer versucht, einen Konflikt mit so wenig Gewalt wie möglich auszutragen. Aber verdammt, wie sie so da stand, ihr goldenes Haar zerzaust, das Gesicht gerötet und mit bebenden Brüsten, das war einfach zu viel für ihn.
    »Ich werde nichts schmeißen. Ich gehe.« Und je schneller desto besser. Blake schob seine Lust beiseite, und sein Bedauern darüber raubte ihm schier den Atem. Er eilte zu den Stufen.
    »Schön, Herr Freibeuter«, brüllte sie ihm hinterher. »Zieh den Schwanz ein und lauf weg. Darin bist du ja gut.«
    Ihre Worte trafen ihn wie eine Kugel, und er erstarrte. Seit Tagen hatte er sein Verlangen nach ihr bekämpft, und er hätte nicht geglaubt, dass irgendetwas noch stärker sein konnte, doch jetzt überwog sein Zorn. Er wirbelte herum.
    »Du brüllst mich an, weil ich angeblich nichts verstehe, doch du bist kein bisschen besser, nicht wahr? Du glaubst, ich

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