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Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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»aber du bist noch zu jung.«
    »Oh, gib ihm ein Schlückchen«, sagte Luke. »So jung ist er auch wieder nicht.«
    Blake erkannte an ihrem scharfen Luftholen, dass sie es nur ungern tat. Blake unterdrückte ein Lachen, als er hörte, wie der winzige Schluck den Boden von Aidans Glas berührte.
    »Auf den neuen Steele«, sagte Luke und hob sein Glas. »Du trittst in mächtige Fußstapfen«, fügte er hinzu und legte den Arm um seine Frau. »Streng dich an, damit du dem Namen gerecht wirst.«
    Nate grinste. »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Was ist mit der Mannschaft?«, fragte Vincent. Er stand auf seinem Stuhl und hatte seinen Rum bereits ausgetrunken.
    »Ich kenne da ein paar Männer, die bestimmt bereit wären, mir zu helfen. Ich werde mit ihnen reden«, antwortete Luke.
    »Ich werde mitgehen«, bot Aidan an.
    »Das wirst du ganz gewiss nicht«, erklärte Samantha mit strengem Blick.
    Aidan machte ein entschlossenes Gesicht. »Du hast es versprochen.«
    »Nein, habe ich nicht. Ich sagte, sobald du älter bist und die Schule beendet hast.«
    »Ich bin dreizehn.« Er wandte sich mit bettelndem Blick Luke zu. »Du hast mich alles über Schiffe gelehrt, ich habe doch schon vier Jahre auf einem gelebt. Ich werde das schon packen.«
    Luke raunte ihm zu: »Verdammt, Aidan, zieh mich da nicht mit rein. Du und Samantha habt eine Übereinkunft. Bis du sechzehn bist, bleibst du bei uns und beendest die Schule.«
    Aidan schob seinen Stuhl vom Tisch weg. »An dem Tag, an dem ich sechzehn werde«, schwor er, »werdet ihr mich nicht mehr abhalten können.« Dann marschierte er brummend aus dem Zimmer.
    Nate war der Erste, der die Anspannung durchbrach, die Aidans Weggang ausgelöst hatte. »Ich werde diese Männer umgehend benötigen.«
    »Wir können das Schiff bis heute Abend abfahrbereit machen. Du kannst bei Dunkelheit lossegeln.«
    Nate nickte. »Gut.« Schließlich schien er sich an Blake zu erinnern, und seine Aufregung wurde ein wenig gedämpft, als sich ihre Blicke begegneten.
    »Ich muss meine Sachen von der Blue Rose holen.«
    Vincent sprang von seinem Stuhl herunter. »Ich werde mit dir gehen.«
    Blake nickte, küsste Alicia und hielt sie kurz fest. »Ich werde bald zurück sein.«
    Dann folgte er Nate und Vincent schweren Herzens nach draußen.

18
    Der Weg zur Blue Rose wurde in angestrengtem Schweigen zurückgelegt. Sie gingen nebeneinander her, wie sie es immer taten, und obwohl ihre Gewohnheiten noch dieselben waren, fühlte sich für Blake plötzlich alles anders an. Das ungezwungene Scherzen fehlte. Anstatt Nate mit der einen oder anderen Sache zu belästigen, marschierte Vincent mürrisch vor sich hin, und seine Schritte wirbelten dabei weitaus mehr Sand auf als notwendig. Nate behielt die Augen aufs Wasser gerichtet, und wie üblich war sich Blake über dessen Gedanken niemals ganz im Klaren.
    Die Sonne strahlte vom Himmel, und da es auf Mittag zuging, war es am Strand laut vor Betriebsamkeit. Wenn es keine Kinder waren, die schrien und im Wasser plantschten, dann waren es Männer, die von den Decks ihrer Schiffe Befehle brüllten. Es kam Blake in den Sinn, dass derjenige, der Samantha erpresste, sich gut und gerne in all diesem Trubel versteckt haben konnte, ohne dass sie es wussten. Aber im Moment konnte er nicht die Energie aufbringen, sich damit zu beschäftigen. Nicht, wenn Nate zum letzten Mal auf die Blue Rose zurückkehrte.
    Es gelang Vincent, so lange den Mund zu halten, bis sie an Bord des Schiffes waren und Nate unter Deck gegangen war, um seine Sachen zusammenzusuchen. Dann ließ er eine Reihe von Flüchen los, ballte seine Hände zu Fäusten und marschierte schnurstracks von mittschiffs zum Bug, nur um alle paar Schritte kurz innezuhalten und gegen die Reling zu treten. Blake hielt sich zurück, sagte nichts dazu, weil er wusste, Vincents Verhalten war sowohl von Sorge als auch von Zorn geprägt.
    Schließlich hielt er an, stützte die Arme auf eine Kanone und ließ den Kopf zwischen den Armen baumeln. »Hat er den Verstand verloren?«, fragte Vincent.
    Blake lehnte sich an die Reling und seufzte. Während er zugesehen hatte, wie sein Freund seine Frustration und seine Sorge ausspuckte, war ihm ein Gedanke gekommen. Und der tat ihm ziemlich weh. Nate und Vincent waren fast ebenso seine Brüder wie Eric es gewesen war. Er wollte sie zwar auf keinen Fall verlieren, doch er liebte sie genug, um Nate und Vincent gehen zu lassen. An Erics Tod konnte man ihm die Schuld geben und daran konnte er

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