Stumme Zeugen
ist nicht auf den Kopf gefallen«, sagte er mit belegter Stimme.
»Wir müssen über Ihren Entschluss reden. Laura Hearne hat mit uns gesprochen und erklärt, wie alles funktioniert. Sie ist ein Engel, und dabei hat sie es im Moment selbst nicht leicht. Sie sagt, sie will uns auf jede nur erdenkliche Weise helfen, wie Jim es getan hätte. Wirklich, sie ist eine bemerkenswerte Frau.«
»Ganz meine Meinung«, sagte Jess.
»Aber ich verstehe immer noch nicht, warum Sie so entschieden haben.«
»Annie weiß es.« Er blickte das Mädchen an, das zustimmend nickte, ganz so, als würden sie ein Geheimnis teilen.
»Vielleicht möchten Sie die ganze Sache noch einmal überdenken, wenn es Ihnen besser geht«, sagte Monica. »Sie haben ganz schön was abbekommen.«
Es ist nicht nur das, hätte er fast gesagt. Er blickte auf seinen dürren, alten Körper, der sich unter der Bettdecke abzeichnete. Gern hätte er sich in einem besseren physischen Zustand gesehen, aber er musste sich damit abfinden.
Annie drückte noch immer seine Hand
»Es ist so, wie Laura Hearne es dir gesagt hat, Annie. Mir ist es egal, was du damit anstellst, solange es zu deinem Nutzen ist. Du kannst sie verkaufen, sie aufteilen, was immer dir gefällt. Jim hatte einige gute Ideen, wie man den größten Teil davon bewahren könnte. Er war ein kluger Kopf, und seine Frau steht ihm in nichts nach. Du und deine Mutter solltet auf sie hören.«
Annie errötete und rollte die Augen. »Ich glaub’s nicht.«
Monica trat in das Zimmer und legte ihrer Tochter eine Hand auf die Schulter. »Im Moment ist das alles ein bisschen viel für Annie. Ich kann es selbst noch nicht fassen.« Sie lächelte leise. »Wahrscheinlich werden Sie Ihre Meinung ändern, wenn Sie wieder gesund sind.«
Jess strich Annie eine Haarsträhne aus dem Gesicht. In ihren Augen standen Tränen. Sie wusste es besser als ihre Mutter.
Plötzlich fühlte er sich erschöpft und glücklich, als hätte
er mitten am Tag eine zu üppige Mahlzeit verzehrt. Er spürte, dass er müde würde. Der Schlaf zog ihn in ein dunkles, friedliches Schattenreich, und als er die Augen öffnete, war es hell, und er ritt auf Chile. Seine Beine waren wieder fest und muskulös, die Sonne stand hoch am wolkenlosen Himmel, und die Luft roch nach Kiefernharz und seinem Vieh.
Danksagung
Der Autor möchte sich bei den freundlichen Einwohnern von Sandpoint in Idaho bedanken, die ihm ihre Gastfreundschaft erwiesen und ihn mit Hintergrundinformationen versorgt haben, insbesondere bei Marianne Love und Roley und Janice Schoonover. Ferner bin ich Mark Whitworth aus L. A. zu Dank verpflichtet, der mir zum ersten Mal von »Blue Heaven« erzählt hat.
Mein aufrichtiger Dank geht auch an Ben Sevier, der an der Vollendung dieses Buches entscheidenden Anteil hatte.
Und ohne die Geduld und die Beharrlichkeit von Ann Rittenberg gäbe es diesen Roman überhaupt nicht.
Die Originalausgabe BLUE HEAVEN erschien 2008 bei St. Martin’s Minotaur, a division of St. Martin’s Press, New York
Verlagsgruppe Random House
Vollständige deutsche Erstausgabe 01/2008
Copyright © 2007 by C. J. Box
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2008
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlagfoto: © Michael McQueen / The Image Bank/ Getty Images
eISBN : 978-3-641-02651-6
www.heyne.de
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