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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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»Verfickter Affe ist genau die richtige Bezeichnung für das, was ich gerade sah, Junge. Und ja, ich halte dir eine Moralpredigt. Alte Gewohnheiten legt man schwer ab. Ich fürchte, du wirst mehr geben müssen als nur dein Bestes, um dich aus dieser Zwickmühle zu befreien. Geh mit Gott, Vajda.«
    Der Monitor flackerte, das Bild löste sich auf. Val beugte sich vornüber und schlug seine pochende Stirn gegen das Lenkrad.
    Dieser eingebildete alte Fatzke. Mehr als sein Bestes, schon klar. Was konnte er denn sonst noch tun? Er scheuerte sich so schon die Eier wund. Scheiß auf Novak, scheiß auf Imre, scheiß auf sie alle. Val wünschte, er könnte sich mit dem Wagen von der nächstbesten Klippe stürzen. Sollten sie doch alle machen, was sie wollten.
    Aber er konnte es nicht dabei belassen. Das war keine Option. Nicht für ihn.
    Da war noch eine Kleinigkeit. Es war ein Lotteriespiel gewesen, anzunehmen, dass Stengl sich in der Nähe seiner Tochter aufhielt und Donatella sie einander vorstellen könnte. Wie kam er auf den Gedanken, dass die eitle, unberechenbare Donatella überhaupt noch mit ihm sprechen würde, nachdem er den Kontakt zu ihr jahrelang vernachlässigt hatte? Er war ihrer überdrüssig geworden, aber nun, da er sie brauchte, bereute er seine Unbesonnenheit. Er sah auf die Uhr. Sechs Uhr morgens in Italien, keine angemessene Uhrzeit, aber er ertrug es nicht, noch länger zu warten.
    Er würde sonst explodieren.
    Val fischte sein Handy aus der Tasche, dann schloss er die Augen, um Donatellas Nummer aus seinem Langzeitgedächtnis zu kramen. Es waren fünf Jahre vergangen seit seiner Zeit in San Vito, wo er diesen Schmugglerring infiltriert hatte, und die Frau führte ein kompliziertes, geheimnisvolles Privatleben, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie mit einem Boss der Camorra verheiratet war. Gut möglich, dass sie ihre Handynummer geändert hatte. Sie würde ihm den Arsch aufreißen, weil er sie geweckt hatte, aber es war ihm nie schwergefallen, sie zu besänftigen.
    Er biss die Zähne fest aufeinander bei der Vorstellung, Donatella noch einmal bumsen zu müssen. Sie war eine schöne Frau, aber gleichzeitig war sie selbstsüchtig, verwöhnt und laut, und sie hatte einen Zug beiläufiger Grausamkeit an sich, der ihn frösteln ließ.
    Imre . Er stieß einen rauen Atemzug aus und wählte.
    Das Telefon klingelte dreimal. Sie nahm ab. » Chi cazzi sei? «, fauchte sie. »Wer zum Teufel ist da?«
    »Donatella. Ich bin’s, Valery.« Er streichelte sie mit der Stimme.
    »Valerio! Amore . Ich dachte schon, du hast mich vergessen.«
    »Als könnte ich das jemals, bellissima «, schnurrte er. »Vergib mir, dass ich dich vernachlässigt habe. Mein Leben war in letzter Zeit kompliziert.«
    »Hm«, machte sie. »Das kann ich mir gut vorstellen. Was denkst du dir dabei, um diese Uhrzeit anzurufen? Was wäre gewesen, wenn ich mit Ettore im Bett gelegen hätte? Wie hätte ich ihm das erklären sollen?«
    »Du würdest niemals ein Handy mit dieser SIM-Karte zu deinem Mann ins Bett mitnehmen. Daraus schließe ich, dass du mit jemand anderem im Bett liegst?«
    »Kümmert es dich, Valerio?« Ihre Stimme war geheuchelt süß.
    »Nein, solange du mich am meisten liebst«, murmelte er zärtlich.
    »Wie reizend. Aber immer, carissimo . Obwohl es nicht nett wäre, meinen appetitlichen Giuseppe hier zu vernachlässigen.« Sie kicherte und murmelte etwas Unverständliches. »Vielleicht kannst du uns irgendwann einmal abends Gesellschaft leisten. Und Giuseppe scheint … mmm, oh, si … überaus begeistert von dieser Idee zu sein.«
    »Alles, was du möchtest«, antwortete er sofort. »Doch zuerst muss ich dich etwas fragen. Erinnerst du dich an die Ohrringe, die ich dir geschenkt habe? Die mit den Giftperlen?«
    »Natürlich, amore . Ich liebe sie. Ein furchtloses Geschenk für einen Mann wie dich an seine Geliebte. Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass ich dich in einem Eifersuchtsanfall mit ihnen töten könnte?«
    »Doch, es ist mir in den Sinn gekommen, aber ich fürchte den Tod nicht«, entgegnete er. »Die Designerin dieser Ohrringe wird übermorgen in Italien sein, und sie hat eine ganze Serie wunderschöner Schmuckstücke entworfen, die jede erdenkliche Art von verborgenen Waffen, Giften, Betäubungsmitteln und Sprengstoffen enthalten. Natürlich habe ich da sofort an dich gedacht. Sie sind perfekt für eine gefährliche Schönheit wie dich.«
    »Ah, Valerio. Tesoro «, säuselte sie. »Bin ich denn so

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