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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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schätze, sie ist mit Georg im Hotel. Allerdings braucht dieser verkorkste Freak jede Menge Hilfe, um in Fahrt zu kommen. Wissen Sie, ich wette, am Ende wird sie mir danken, dass ich die Sache forciert habe.«
    Val konnte sich sehr gut vorstellen, was Tam dazu sagen würde, hätte sie diese Worte gehört. »Meinen Sie?«, fragte er geistesabwesend.
    »Oh ja. Es gibt Schlimmeres, als von einem der reichsten Männer der Welt gerammelt zu werden, auch wenn er ein verfluchter Irrer ist. Und sie gehört zu der Art Frau, die das sicher sehr schnell begreifen wird. Sie haben sich gut geschlagen, Janos, aber mit Hunderten Millionen Dollar aus Drogenhandel, Prostitution und Waffenschmuggel können Sie nun mal nicht mithalten. Und sollten sich seine geplanten Schachzüge in die richtige Richtung entwickeln, wird sich sein Imperium noch vergrößern. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um dafür zu sorgen. Das ist der Hintern, den man küssen muss, Janos. Zu dumm, dass Sie in seinem Revier gewildert haben, Sie unartiger Junge. Das wird Georg gar nicht gefallen, trotz seiner kranken sexuellen Vorlieben.«
    Val hasste es, Hegel die Befriedigung zu verschaffen, aber seine Furcht obsiegte, und er platzte mit der Frage heraus. »Was denn für kranke sexuelle Vorlieben?«
    »Ach, so pervers ist er eigentlich gar nicht«, sagte Hegel leichthin. »Er mag es halt, wenn man ihm zusieht, das ist alles. Ganz egal, was er tut, auch wenn er sich nur einen blasen lässt, muss immer ein Beobachter danebenstehen, andernfalls kriegt er keinen hoch. Mir selbst macht es nichts aus, zuzusehen – besonders wenn er sich hinterher großzügig zeigt. Ich habe nichts gegen ein Zückerchen von Zeit zu Zeit.«
    Sexuelle Bekenntnisse von Hegel. Val drehte sich der Magen um. Er wechselte das Thema. »Wer waren diese Männer am Flughafen von Seattle?«
    »Sie meinen die, die Sie abgeschlachtet haben? Die waren nur zur Rückendeckung. Ein lokales Team, stationiert in Olympia. Ich hatte es mobilisiert, als es so aussah, als könnte ich mich nicht mehr auf Sie verlassen. Das waren inkompetente Wichser, aber Wunder über Wunder, letztendlich haben Sie den Auftrag doch noch erledigt, Janos. Sehr praktisch, Steele für uns über den großen Teich zu lotsen, sodass wir uns nicht um das Kind kümmern müssen. Das wäre eine echte Tortur geworden, einer Dreijährigen ständig den Arsch abzuwischen. Starten Sie den Wagen.«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Ich habe meine Methoden«, antwortete Hegel. »Sie sind nicht so klug, wie Sie denken, Janos. Und eins sollten wir hier und jetzt klarstellen: Ich habe kein Problem damit, Sie auf der Stelle zu töten. Ich habe Sie immer gewarnt, wie gefährlich es ist, Bindungen einzugehen, oder nicht? Ich praktiziere, was ich predige.«
    »Daran zweifle ich nicht«, murmelte Val.
    »Ich habe keine Bindung zu Ihnen. Klar, wir haben zig Millionen in Ihr Training investiert, aber das war die Sache wert. Wir haben inzwischen mehr als unseren Einsatz zurückerwirtschaftet, und selbst die teuerste Maschine gibt irgendwann den Geist auf. Reparaturen werden teurer und teurer, bis die Rentabilität sinkt, und dann heißt es: ab auf den Schrottplatz. Jetzt starten Sie endlich den Wagen, Sie blöder Wichser, oder ich jage Ihnen eine Kugel in die Schädelbasis. Niemand beobachtet uns. Niemanden interessiert es. Wir haben die Frau in unserer Gewalt. Glückwunsch, Sie Arschloch, Sie sind jetzt offiziell bedeutungslos.«
    Während Val den Rückwärtsgang einlegte und aus der Parklücke setzte, waren all seine Sinne in Alarmbereitschaft. Er lauerte hyperwachsam auf den Sekundenbruchteil einer Chance, um irgendetwas – ganz gleich was – zu unternehmen.
    Hegel dirigierte ihn durch die Stadt und auf eine kurvenreiche Straße voller Schlaglöcher, die sich an der Bergflanke entlangschlängelte. Sie gelangten zu einer Parkbucht, die von einer maroden, bröckelnden Steinmauer eingefasst war. Ein Aussichtspunkt an einer steilen Klippe. Dahinter lag eine tiefe, felsige, vom Regen ausgewaschene Senke.
    Es war die Art von abgelegenem Rückzugsort, den Liebespärchen aufsuchten und Junkies, um sich einen Schuss zu setzen. Tatsächlich war der Boden mit Kondomen und Spritzen übersät.
    »Halten Sie hier«, befahl Hegel. »Strecken Sie die rechte Hand aus.«
    Val zögerte. Der Mann plante, ihn an das Auto gefesselt über die Klippe zu stürzen. Er musste Zeit gewinnen. Gut, dass der Wagen über ein Schaltgetriebe verfügte. »Wie soll ich

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