Stupid Crazy Love Story
haben sollten. AuÃerdem ist heute unser letzter Schultag. Der eine Tag im Jahr, den ich ausnahmsweise nicht verpassen will.«
»Halt an. Ich will raus.«
»Spinnst du?«
»Vielleicht hast du es nicht mitbekommen, aber meine Abschlussrede ist auf dem Rechner.« »Na und? Schreib âne neue.«
»Ah, na klar, ich rotze heute Nachmittag mal eben schnell eine hin.«
»Sag doch einfach, was dir gerade einfällt. Es wird garantiert gut.«
»Oh ja, vielen Dank für den tollen Tipp, aber so funktioniert das leider nicht. Wenn du auch nur die geringste Ahnung vom Schreiben hättest, wüsstest du, dass es Wochen, wenn nicht Monate dauert, etwas richtig zu formulieren.«
»Wenn du das sagst«, antwortet Max, der mir ganz offensichtlich nicht richtig zuhört, weil es ihm egal ist. Max, du bist wirklich ein Arschloch.
Max ist drauf und dran, auf die SchnellstraÃe zu fahren, als ich aus dem fahrenden Auto springe. Was nicht besonders schlau ist. Besonders, weil mir von meinem Sturz vorhin sowieso schon alles wehtut. Max legt eine Vollbremsung hin und fährt das Fenster runter.
»Hast du sie noch alle? Ich kaufe dir einen neuen Rechner. Und eine externe Festplatte, okay? Jetzt steig bitte wieder ein«, ruft Max.
Doch ich antworte nicht. Ich drehe mich um und laufe die StraÃe in die andere Richtung. An einer roten Ampel sehe ich den Lkw stehen. Max springt aus dem Auto und läuft mir hinterher, bis er mich eingeholt hat.
»Ernsthaft, Kylie, was hast du denn vor? Ich weiÃ, das mit deinem Laptop ist beschissen. Aber du kannst leider nichts mehr machen.« Mir ist klar, dass er nur versucht, nett zu sein, obwohl er mich am liebsten einfach mitten auf der StraÃe stehen lassen würde. Er wäre garantiert gerade überall lieber als hier. Und ich wäre das ehrlich gesagt auch gerne.
Aber ich renne weiter. Und Max folgt mir.
»Lass uns die Polizei rufen«, sagt er.
»Dafür ist keine Zeit. Die werden sich vorher aus dem Staub machen.«
Ich sehe zurück zum BMW. Die Fahrertür steht sperrangelweit offen und anscheinend hat Max den Schlüssel stecken gelassen. In dem Augenblick treffe ich eine Entscheidung, von der ich weiÃ, dass ich sie später bereuen werde. Aber ich kann nicht anders.
Ich mache kehrt, laufe zum Auto und springe auf den Fahrersitz. Max kapiert eine Sekunde zu spät, was ich vorhabe. Ich starte bereits den Motor.
»Kommst du?«, frage ich ihn.
»Kylie, du bist echt krass drauf«, sagt Max. Erstaunlicherweise klingt er überhaupt nicht verärgert. Mehr überrascht. Er protestiert nicht im Geringsten, als er sich auf den Beifahrersitz fallen lässt und mich ansieht. »Also, was nu, Scooby Doo?«
Trotz meiner Verzweiflung muss ich lachen. »Ich werde sie mit einigem Abstand verfolgen. Ich will wissen, wo sie hinfahren. Wenn es gefährlich wird, verschwinden wir. Versprochen.«
Max sieht auf die Uhr. »Ich gebe dir dreiÃig Minuten.«
8 Max:
Die Zeit ist rum.
Bisher ist nicht gerade viel passiert. Wir sind dem Truck jetzt eine halbe Stunde Richtung Süden gefolgt. Die Typen scheinen es nicht besonders eilig zu haben. Es sieht eher danach aus, als würden sie eine gemütliche Spazierfahrt machen. Wir folgen ihnen in einiger Entfernung.
»Willst du umdrehen?«, fragt Kylie nach einem Blick auf die Uhr.
»Noch nicht.«
Kylie scheint erleichtert zu sein. Ich gebe ihr noch etwas Zeit. Warum, weià ich nicht genau. Ich schätze, mir gefällt unser kleines Abenteuer. Normalerweise mache ich bei so einem Schwachsinn nicht mit, aber von dem Moment an, als Kylie auf den Fahrersitz gesprungen ist, hat es mir irgendwie gefallen.
Ich habe sie immer für eine totale Spinnerin gehalten. In den sechs Jahren auf der Freiburg hat sie mit kaum jemandem auÃer Will geredet, aber auf einmal ist sie total abgebrüht. Ziemlich cool, wie sie plötzlich die Kontrolle übernommen hat. Das würde Lily nie tun. Ich weiÃ, ich sollte Kylie sagen, dass sie umdrehen soll. Das hier führt eh zu nichts, aber ich bringe es einfach nicht über die Lippen. In letzter Zeit war alles so stressig mit Dad, den Bewerbungen fürs College, den ganzen Squash-Turnieren und Abschlussprüfungen. Jetzt verfolge ich zur Abwechslung mal ein paar Gangster und spiele den Actionhelden. Ich bin froh, dem richtigen Leben für eine Weile zu entkommen. Es ist der letzte Schultag, na
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