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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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an ihm vorbei und zog rasch mehrere große Bände heraus, bis genug Platz für das Aquarium frei war.
    »So. Schau mal, ob es hineinpasst.«
    Er nahm das Aquarium und schob es ins mittlere der drei tiefen Regalbretter. Oberhalb war gerade noch genug Platz frei, damit Shelley Zugang zum Aquarium hatte, aber nicht genug für Stups, um einen erneuten Tauchversuch zu unternehmen. Diesmal ohne Wasser.
    »Ausgezeichnet«, verkündete sie. »Und jetzt noch Sand und ein paar Steine.«
    Sie machte eine Schiebetür auf und verschwand um die Hausecke.
    Cain klemmte sich das Aquarium kurzerhand unter den Arm und folgte ihr neugierig. Um die Hausecke gekommen, sah er, dass dort ein kleiner Gartenschuppen stand. Drinnen befanden sich die üblichen Gartengeräte sowie Säcke mit Erde und Säcke mit Sand. Shelley schaufelte Sand in einen Zwei-Liter-Eimer.
    Er stellte das Aquarium auf der Terrasse ab und sah ihr zu. Dabei fragte er sich, wieso sie den großen Glasbehälter eimerweise füllen wollte, anstatt den Sand direkt aus dem Sack hineinzuschütten.
    Als sie den Eimer gefüllt hatte, holte sie tief Luft und hievte ihn hoch. Plötzlich begriff er. Sein Arm schoss vor. Seine Hand schlang sich um den Drahthenkel des Eimers.
    »Ich bin hier der Lastesel, schon vergessen?«, sagte er. »Du bist die Schönheit, die sich ihr kluges Köpfchen darüber zerbricht, wie sie mich am besten schuften lassen kann.«
    »Häh?«
    »Ich wusste, du würdest verstehen.«
    Cain ging zum Aquarium und schüttete den Eimer voll Sand hinein. Dann ging er wieder zurück und nahm den Sandsack.
    »Warte«, sagte sie.
    Er blickte sie an.
    »Wird es nicht zu schwer, wenn es voller Sand ist?« »Für das Regal?«
    »Nein, zum Heben.«
    »Du bist es wirklich gewöhnt, ganz allein zu leben, stimmt’s?«, sagte er.
    »Was meinst du damit?«
    »Du gehst nur von dem aus, wozu du in der Lage wärst.«
    Er musste fast lächeln, als er sah, wie konzentriert sie die Brauen runzelte, um zu verstehen, was er meinte.
    »Nimm mal zum Beispiel dieses Aquarium«, erklärte er.
    »Lieber nicht.«
    »Genau das meine ich.«
    »Was?«
    »Leer hättest du das Aquarium zum Regal zerren und irgendwie hinaufhieven können.«
    Sie nickte.
    »Voll ist es zu schwer für dich«, sagte er. »Aber für mich nicht.«
    »Du willst damit sagen, dass du stärker bist als ich? Ist ja was ganz Neues.«
    »Ich will damit sagen, dass du’s nicht gewöhnt bist, dich auf die Stärke eines anderen zu verlassen.«
    »Und?«
    »Also hast du nicht oft einen Mann um dich.«
    Shelley zögerte, blinzelte in seine klaren grauen Augen und wandte sich dann wortlos ab. Sein klarer Einblick in ihr Leben verstörte sie.
    Sein Einblick in sie.
    Sie war es nicht gewöhnt, mit Menschen zusammen zu sein, die über ihre eigenen Bedürfnisse hinaus dachten. Sie war sich nicht sicher, ob es ihr gefiel. Cain brachte etwas Unkontrollierbares in ihr ansonsten so bequemes Leben.
    Bequem?, dachte sie. Oder vorhersehbar. Vielleicht ein bisschen zu vorhersehbar.
    Vielleicht ist »langweilig« ja das bessere Wort. Gott weiß, dass Brian mein Leben mehr als einmal so beschrieben hat.
    Aber Brians Vorstellung von interessant ist jemand wie JoLynn.
    Während Cain genug Sand ins Aquarium schüttete, ging Shelley in den Garten und suchte ein paar glatte, flache, etwa faustgroße Steine heraus. Wortlos platzierte sie sie auf dem Sanduntergrund.
    Dann ging sie rasch in die Küche und holte eine kleine Keramikschale. Sie drückte sie so in den Sand, dass sie mit ihm abschloss, und füllte ein wenig Wasser hinein.
    »Fertig«, sagte sie. »Soll ich dir beim Tragen helfen?«
    »Mal sehen.«
    Er bückte sich, hob das Aquarium hoch und trug es ins Schlafzimmer.
    »So weit, so gut«, sagte er.
    »Du machst dich über mich lustig.«
    »Ich? Dazu fehlt mir die Kraft. Das Ding ist ja sooo schwer.«
    »Na warte, das zahl ich dir heim.«
    »Versprochen?«, fragte er augenzwinkernd.
    Sie warf nur einen Blick auf sein träges Lächeln und schüttelte den Kopf. Er war einfach unverbesserlich.
    Aber seine Schlagfertigkeit war erfrischend. Als würde man an richtig gutem, trockenem Champagner nippen.
    Vielleicht hat Brian ja Recht, dachte sie. Vielleicht ist mein Leben ja wirklich ein klein bisschen langweilig.
    Oder war’s zumindest. Cain Remington ist alles, bloß nicht langweilig.
    Andererseits hat der Heilige Georg über den Drachen wahrscheinlich ähnlich gedacht.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie Cain das Aquarium ins Regal

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