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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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auf das Zimmer, mahnte er sich zynisch, nicht auf die Frau.
    Nach ein paar tiefen Atemzügen gelang ihm das auch.
    Die Westseite des großen Raums bestand praktisch nur aus Glas, was einem beinahe das Gefühl gab, im Freien zu sein. Gegenüber stand eine Schrankwand mit einer großen Spiegelglasfront, in der sich die herrlich wilde Landschaft spiegelte.
    Draußen auf der Terrasse vor dem Zimmer hingen Körbe mit Fuchsien in allen Rottönen, von Rosa bis Purpur, die sich wie kleine Wasserfälle aus den Behältern ergossen. Der Hang neben einer Steintreppe war mit üppigem Grün überwuchert. Ein künstlicher Wasserfall ergoss sich in einen Swimmingpool, der angelegt war wie ein natürlicher Teich. Pflanzen in großen Tontöpfen, Natursteinterrassen und mehrere hölzerne Decks umgaben das unregelmäßige Oval des Pools.
    Das Geräusch des Wasserfalls wirkte beruhigend und sinnlich, ein verführerisches Murmeln, eine kühle Einladung, einfach loszulassen und sich im Wasser treiben zu lassen, umhüllt von den sinnlichen Aromen von Blüten, Pfefferminze und wildem Chaparral.
    Bei dem Gedanken, dort mit Shelley unter einem Sternenhimmel zu schwimmen, stockte Cain der Atem. Abrupt wandte er sich von der Aussicht ab.
    Das Erste, was er nun sah, war ihr Bett. Es wurde von einer Tagesdecke in leuchtenden Farben bedeckt, in der sich die Töne der Blumen, des Gartens und des Pools wiederfanden. Das Bett selbst stand unter einem großen Dachfenster.
    Es wäre herrlich, nachts dort mit ihr zu liegen, eng ineinander geschlungen, gesättigt.
    Der Kissenbezug bumste wiederholt an sein Bein und erin-nerte ihn an den Grund, warum er sich im Schlafzimmer der faszinierendsten Frau befand, die er seit langer, langer Zeit kennen gelernt hatte.
    Falscher Grund, mahnte er sich ungehalten.
    Aber richtiger Ort, richtige Frau. Wie sagt man so schön? Zwei von dreien ist gar nicht so schlecht.
    Denk an was anderes. Irgendwas.
    Shelley streifte ihn auf dem Weg zum Schrank. Sie zuckte erschrocken zusammen, als erwarte sie nicht, dass sich außer ihr noch jemand in diesem Zimmer aufhielt.
    »Tut mir Leid«, sagte sie automatisch.
    Mir nicht, dachte er. Du fühlst dich verdammt gut an.
    Aufmerksam beobachtete er, wie sie eine der großen Schiebetüren aufschob. Sie manövrierte die Kleiderbügel mit ihren Sachen beiseite, bückte sich und zerrte an einem riesigen Aquarium, das auf dem Schrankboden stand. Das Glasding war nicht nur verdammt schwer, sondern auch noch reichlich sperrig.
    Cain checkte den Knoten am Kissenbezug und setzte ihn dann auf dem Bett ab.
    »Bleib, wo du bist«, riet er der äußerst lebendigen Schlange.
    Der Kissenbezug zuckte und tanzte.
    Mit einem abschließenden misstrauischen Blick auf das Kissen trat er zum Schrank.
    »Du erlaubst«, sagte er.
    »Was?«
    Statt einer Antwort hob er das Aquarium einfach aus dem Schrank und stellte es auf dem Teppich ab.
    »Du willst wohl Haie züchten, oder wie?«, erkundigte er sich milde.
    »Na, das wären auch die einzigen Fische, die Stups überleben könnten.«
    »Die zierliche Mieze mag wohl Sushi, stimmt’s?« »Aber nur, wenn’s noch zappelt. Dieses Aquarium war mal voll mit den wunderschönsten Zierfischen ...«Sie seufzte.
    »Was ist passiert?«
    »Stups ist mal kurz Tauchen gegangen.«
    Er gluckste amüsiert.
    »Die Fische, die das überlebt haben, waren danach nicht mehr dieselben«, sagte sie. »Ich habe sie einem Nachbarskind geschenkt, das Aquarium trockengelegt und in den Schrank verfrachtet.«
    »Willst du da drin Squeeze unterbringen?«
    »Im Aquarium, ja. Im Schrank, nein. Zu kalt.«
    Nachdenklich blickte sie sich im Zimmer um. Dann wies sie in die Nordecke, wo ein tiefes Regal mit Kunstbüchern stand.
    »Dort drüben«, sagte sie. »Da ist es warm genug, aber nicht zu warm. Ich möchte das arme Vieh schließlich nicht kochen.«
    »Stups?«
    »Squeeze.«
    »Mit Vergnügen.«
    Er zog Shelley an sich und drückte sie wie gewünscht.
    »Cain —«
    »Aber du hast mir doch zugestimmt, dass wir keine Fremden mehr sind.«
    »Das will nicht heißen, dass wir jetzt gleich familiär werden müssen.«
    »Wieso nicht?«, fragte er und hauchte einen Kuss auf ihre Lippen. »Könnte sich lohnen, unsere Stammbäume zu erforschen. Vielleicht gibt’s ja Verbindungen.«
    Bevor sie vehementer protestieren konnte, gab er sie wieder frei. Als wäre nichts geschehen, hob er das unförmige, bleischwere Aquarium auf und trug es zum Bücherregal.
    »Einen Moment«, sagte sie hastig.
    Sie eilte

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