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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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einzurichten ist ein ... intimer Vorgang.«
    »So intim nun auch wieder nicht.«
    Er lächelte. »Ich werd mich schon benehmen, Kätzchen. Ich versprech’s. Geschäft, und nur Geschäft. Außer, du willst es anders.«
    »Kätzchen?«
    »Kätzchen«, bestätigte er. »Weich, aber nicht ganz so zahm.«
    »Ist das deine Vorstellung von Geschäft?«
    »Fasse ich dich etwa an?«
    »Nein, aber du lässt mich nicht aus!«
    Sein Lachen trug kaum dazu bei, ihre aufgewühlten Nerven zu beruhigen.
    »Und du lernst was über mich, oder etwa nicht?«, meinte er. »Das ist Geschäft.« Er grinste, und seine Zähne blitzten weiß unter seinem goldbraunen Schnurrbart hervor. »Ich hole dich um sieben ab.«
    Überrumpelt stand sie da und schaute zu, wie er ihren Laden verließ und sein schwarzes Motorrad bestieg. Sogar durch das dicke, einbruchssichere Glas konnte sie das röhrende, wilde Aufheulen des Motors hören.
    Sie erschauderte.
    Aber nicht vor Abscheu, gestand sie sich ein. Wie der Mann versucht auch die Maschine nicht zu verbergen, was sie ist und was nicht.
    Zivilisiert jedenfalls nicht.
    Diese Erkenntnis beunruhigte sie lange nicht so, wie sie es hätte sollen. Cains sanfte Berührungen kribbelten nach wie vor in ihrem Blutkreislauf.
    »Abscheuliche Maschine«, ertönte JoLynns atemloses Stimmchen neben Shelleys Ohr. »Aber der Mann ist schon was.«
    »Sie sind einer wie der andere. Unzivilisiert.«
    »Wie du, Shelley«, sagte Brian, von hinten auftauchend.
    »Ich?« Sie starrte ihren Geschäftspartner überrascht an.
    »Darling«, säuselte JoLynn, »keine zivilisierte Frau würde eine schleimige Schlange anfassen.«
    »Darling«, entgegnete Shelley, »Fische sind schleimig, Schlangen nicht.«
    JoLynn erschauderte angeekelt.
    Shelley lächelte. Es war mehr ein Zähnefletschen.
    Brian räusperte sich unbehaglich.
    »Ah, Shelley, wie wär’s, wenn JoLynn dir die Sachen zeigt, die sie in den Katalogen gefunden hat?«, schlug er vor.
    »Aber nur, wenn sie sich die Hände gewaschen hat, seit sie diese Schlange angefasst hat«, ekelte sich JoLynn.
    Shelley musterte ihre blitzsauberen Hände und zählte bis zehn.
    Es reichte nicht.
    »Ich habe mir die Hände nicht gewaschen, seit ich Cain angefasst habe«, sagte sie laut und deutlich, »und er hat sich genau wie Squeeze angefühlt. Stark und warm und hart. Sehr, sehr hart.« Sie blickte JoLynn mit großen Unschuldsaugen an. »Finden Sie, dass ich mir die Hände waschen sollte, weil ich Cain angefasst habe?«
    JoLynn stieß einen erstickten Laut aus.
    »Sie haben Recht«, meinte Shelley entgegenkommend. »Das sollte ich. Nur wenige Männer sind so sauber wie eine Schlange.«

6
    Selbst einige Stunden später, als sie sich für das Dinner mit Cain umzog, lag bei der Erinnerung an JoLynns Gesichtsausdruck noch ein absolut unzivilisiertes Lächeln um Shelleys Mund. Brian hatte ein Weilchen gebraucht, um ihre schöne Kundin wieder zu beruhigen, so dass man sich erneut aufs Ge-schäftliche konzentrieren konnte. Doch als Shelley aus dem Bad auftauchte - sich die Hände energisch an einem Papierhandtuch abtrocknend war JoLynn so weit, ihr die Objekte aus dem Laden zu zeigen, die sie für ihr eigenes Heim haben wollte.
    Wie vorauszusehen, wählte sie nichts, das nicht irgendwo in einem der berühmten Museen der Welt zu sehen gewesen wäre.
    Mit einem Kopfschütteln angesichts des begrenzten Geschmacks mancher Klienten trat Shelley an ihren Kleiderschrank. Prüfend begutachtete sie verschiedene Outfits und verstaute dabei gleich auch ihre Campingsachen wieder dort, wo sie hingehörten. Nur zu bald wurde ihr klar, dass ein wenig Aufräumen im Schlafzimmer einfacher war, als die richtigen Klamotten für den heutigen Abend zu finden.
    »Man sollte denken, dass er anruft und mir sagt, wo wir essen werden«, beschwerte sie sich bei Stups.
    Die Katze zuckte mit den Ohren, wandte ihren Kopf aber keine Sekunde von Squeezes Glaskäfig oben im Bücherregal ab.
    »Oder ob wir wieder das Motorrad nehmen. Aber nein, das wäre ja viel zu einfach, nicht wahr?«
    Diesmal zuckte Stups nicht mal mit den Lauschern.
    »Tja, ich fürchte, da bleibt nur meine verlässliche Allzweckhose.«
    Sie zog eine schwarze Hose aus dem Schrank und inspizierte sie kritisch. Der ein wenig gröbere Seidenstoff war kräftig genug, um eine Motorradfahrt zu überstehen, geeignet, um darin auch Hamburger essen zu gehen, aber auch elegant genug für ein schickes Restaurant, falls es dazu kommen sollte.
    »Ist sogar sauber -

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