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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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wollte ihn mit ihrem Verstand berühren, doch weil das nicht ging, gab sie ihm die unendlich zärtlichen Liebkosungen zurück, die er ihr zuvor geschenkt hatte.
    So hatte sie noch nie einen Mann geküsst, ein sanftes Geben und Nehmen, das sie auf eine Weise ebenso erschütterte wie zuvor seine Leidenschaft.
    Genauso war es auch, als Cain Shelley zu ihrer Haustür brachte. Er hielt sie so vorsichtig, als wäre sie zerbrechlicher als ein Schmetterling. Seine Lippen strichen leicht über die ihren.
    »Morgen«, sagte er.
    »Kommt ein bisschen früher.« Sie fuhr mit einer Fingerspitze über seinen seidigen Schnurrbart. »Dann könnt ihr vor dem Abendessen noch schwimmen gehen.«
    »Ich fühle mich jetzt schon, als würde ich ertrinken. Würdest du mich bitte retten?«
    »Cain ...«
    »Danke.«
    Er nahm ihren Mund ebenso sanft wie zuvor ihre Lippen. Behutsam berührte er mit seiner Zungenspitze die ihre, fühlte sie erzittern, schmeckte ihre Süße, so wie sie die seine. Warm, weich und bebend lag sie in seinen Armen, und auf einmal hatte er das Gefühl, sie gleichzeitig anbeten und verschlingen zu wollen, sie beschützen und erdrücken zu wollen, mit aller Kraft, die er hatte. Seine Gefühle mochten zwar paradox sein, in Konflikt standen sie jedoch nicht zueinander.
    Er begehrte sie so, wie ein Mann nur eine Frau begehren konnte. Körperlich, geistig und seelisch.
    Doch er wusste, dass sie ihn nicht auf die gleiche Weise begehrte. Noch nicht. Auf einem Gebiet hatte sie nach wie vor Angst vor ihm und vor sich selbst.
    Ein Wanderer.
    Zögernd ließ Cain sie los.
    »Morgen«, versprach er.
    Schweigend blickte Shelley ihm nach, wie er zu seinem Auto zurückging, in dem Billy auf ihn wartete.
    Nie war ihr der morgige Tag ferner erschienen.

10
    Normalerweise verbrachte Shelley ihre Samstage mit Auktionsbesuchen oder dem Durchblättern von Kunstkatalogen, die sich im Lauf der Woche in der Gilded Lily angesammelt hatten. Aber dieses Wochenende fand keine Auktion statt, bei der sie sich die Zeit hätte vertreiben können. Mit dem Herbst begann das Geschäft allmählich abzuflauen, bis es im Dezember seinen Tiefpunkt erreichte. Erst etwa ab der zweiten Januarwoche begannen die Leute zu merken, dass die Ferien vorbei waren und der Ernst des Lebens und damit die Planungen fürs neue Jahr begannen.
    Shelley strich rastlos durch ihre Wohnung und fragte sich, wie sie die vor ihr liegenden Stunden ausfüllen sollte. Staub saugen war überflüssig, weil das Reinigungspersonal erst gestern da gewesen war. Einkaufen gehen hatte auch keinen Zweck, denn es gab nichts mehr, das ihrer Wohnung hinzuzufügen wäre. Sie war vollendet, perfekt, komplett, so wie sie war.
    Zu früh zum Schwimmen und zu spät, um im Garten herumzuwerkeln, dachte sie.
    Die Kunstkataloge, die sie noch vor ein paar Tagen brennend gerne durchgeschaut hätte, erschienen ihr nun mit einem Mal uninteressant. Sie nahm einen davon zur Hand und blätterte ihn mit dem Gefühl durch, all die darin enthaltenen Schätze schon irgendwann einmal gesehen zu haben.
    Was ist bloß los mit mir?, fragte sie sich gereizt. Ich bin doch gerne allein. Bis vor kurzem jedenfalls.
    Als das Telefon klingelte, stürzte sie sich erleichtert drauf. Es gefiel ihr gar nicht, wie ihre Gedanken andauernd von Cain und seinem tiefen Lachen über Billy mit dessen breitem Grinsen schließlich wieder zu ihrem leeren, einsamen Haus zurückwanderten.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Hier ist Cain. Ich muss schnell reden, Billy könnte jeden Moment wieder hier sein. Dave hat heute früh angerufen. Billy hat heute Geburtstag. Könntest du ihn mit ein paar Kerzen und vielleicht Eis als Nachtisch überraschen, wenn du das Abendessen vorbereitest?«
    Zum ersten Mal an diesem Tage überfiel sie in Begeisterung und Eifer.
    »Klar, gerne. Braucht er sonst noch etwas? Wann werdet ihr hier sein? Hat er irgendwelche Freunde, die er vielleicht einladen will?«
    »Nein, wir belassen’s diesmal dabei. Uups, da kommt er. Du fehlst mir, Kätzchen.«
    Er hängte ein, bevor sie antworten konnte.
    Sie starrte den Hörer einen Moment lang an; seine tiefe Stimme klang ihr noch in den Ohren.
    Kätzchen. Weich, aber nicht ganz so zahm.
    Der Gedanke, dass ein Mann wie Cain sie für sexy hielt, brachte Shelley zum übermütigen Grinsen. Dann, mit einem Lachen über sich selbst und die Welt, machte sie sich an die Arbeit. Es galt, eine Geburtstagsfeier für Billy zu organisieren.
    Ihr erster Weg führte zu seinem Haus. Die Haushälterin

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