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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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über die Schulter zu. »Und dann wird’s Zeit, dass du lernst, wie man einen Tisch deckt. Du wirst nicht ewig ein Dienstmädchen haben, das dir alles unter dem Hintern wegräumt.«
    »Aach, Onkel Cain.«
    »Aach, Neffe Billy«, sagte er in demselben maulenden Ton wie der Junge.
    Mürrisch ging Billy neben der umgestürzten Bohnenschüssel in die Hocke und begann das Gemüse einzusammeln.
    Stups pirschte sich von hinten an ihn heran.
    Cain sah, was gleich passieren würde, und wollte seinen Neffen schon warnen, da zuckte er die Schultern und beschloss, den Dingen ihren Lauf zu lassen.
    Als er die Küchentür öffnete, stieß Billy ein überraschtes Jaulen aus.
    Shelley blickte von den gerade noch einmal geretteten Kartoffeln auf. »Was war das?«
    »Stups hat mal wieder gestupst.«
    »Bist du sicher, dass Squeeze nicht mal wieder gedrückt hat?«
    Er schlang von hinten den Arm um sie und drückte sie langsam, aber fest an sich, bis sich sein Bizeps sichtlich wölbte.
    »Das«, sagte er, »nennt man drücken.«
    Sie hatte nur noch so viel Luft übrig, um wortlos zu nicken. Er küsste ihre Schulter und ließ sie derart zögerlich los, dass es sich ebenfalls anfühlte wie eine Liebkosung.
    »Kann ich irgendwas tun?«, erkundigte er sich.
    Sie warf ihm mit hochgezogener Braue einen Seitenblick zu. Er musste lächeln.
    »Irgendwas, das wir ohne Sorge in der Öffentlichkeit tun können, meine ich«, fügte er erklärend hinzu.
    »Wie bist du im Kartoffelstampfen?«
    »Schrecklich. Wird jedes Mal ein einziger Matsch.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich hätte dich ertränken sollen, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte.«
    »Ach? Wann hattest du denn die Gelegenheit?«
    Er hob ihr feuchtes Haar und küsste sie auf den Nacken. Der Kartoffelstampfer entglitt ihren Händen und fiel klappernd auf die Anrichte. Er erwischte ihn, bevor er zu Boden fallen konnte.
    »Du bist schrecklich. Du lenkst mich dauernd ab, weißt du das?«
    »Ja? Tu ich das? Lenke ich dich ab, Kätzchen?«
    »Ja!«
    »Gut. Denn du ruinierst weiß Gott meine gesamte Konzentration.«
    Er hob sie hoch, drehte sich mit ihr um und stellte sie wieder ab. Mit raschen, geschickten Bewegungen zerstampfte er dann die Kartoffeln zu einer perfekt glatten, goldgelben Masse.
    Shelley spähte auf Zehenspitzen über seine breite Schulter.
    »Jetzt weiß ich, was Frauen vor der Erfindung von elektrischen Rührgeräten gemacht haben«, bemerkte sie.
    Er gab ein zustimmendes Grunzen von sich.
    Sie goss heiße Milch und geschmolzene Butter hinzu. Als sich seine Armmuskeln beim Weiterstampfen erneut spannten, biss sie ihn zart in den verlockenden Bizeps.
    Er erstarrte.
    »Shelley -«, begann er warnend.
    In diesem Moment tauchte Billy mit den zwei Bohnenschüsseln an der Küchentür auf. Mit dem Ellbogen stieß er sie auf.
    »Glück gehabt«, sagte Cain leise zu Shelley.
    »Glück? So was nennt man Timing.«
    Sie unterstrich ihre Worte, indem sie sich auf den Punkt mit einem Schritt aus seiner Reichweite begab.
    »Was war Timing?«, frage Billy beim Betreten der Küche.
    »Pass auf die Katze auf«, bat sie.
    Er schaute zu Boden, streckte den Fuß aus und hielt die Fliegengittertür damit auf, sodass Stups hereinschlüpfen konnte. Shelley nahm ihm die Schüsseln ab, bevor sie noch einmal auf dem Boden landen konnten.
    »Was war Timing?«, erkundigte sich der Junge erneut.
    »Guter Kartoffelbrei. Das Geheimnis liegt im Timing der Zutaten.«
    »Echter Kartoffelbrei? Aus richtigen Kartoffeln?«
    Die ungläubige Hoffnung in seiner jungen Stimme rührte Shelley.
    »So echt, wie es nur geht«, sagte Cain.
    Das rhythmische Stampfen unterstrich seine Worte.
    »Cool!«, sagte Billy begeistert. »Ich hatte schon Angst, es wäre so einer aus Pulver.«
    »Ägh«, sagte sie. »Tapetenkleister.«
    »Was?«, fragte Billy.
    »Buchkleber«, bemerkte Cain.
    Sie kicherte. »Papiermache.«
    »Beton.«
    Billy blickte wie ein Zuschauer beim Tennis von einem zum anderen. Als er begriff, glitt ein Grinsen über sein Gesicht.
    »Ihr mögt Kartoffelbrei aus Pulver genauso wenig wie ich«, erkannte er.
    »Och, er ist nicht schlecht, wenn man in der Wildnis unterwegs ist«, bemerkte Cain trocken.
    »Und man schon fünfzig Meilen hinter sich hat«, fügte Shelley hinzu.
    »Ohne was zu essen.« »Schon fünf Tage lang.«
    »Und es sonst nichts zu beißen gibt.«
    »In einem Umkreis von hundert Meilen.«
    »Und man sich den Fuß gebrochen hat.«
    »Und einen Gipsverband machen muss!«, verkündete sie

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