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Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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dann die Augen, zählte ganz langsam bis zehn und begann nun nach Opfern zu suchen.
    Shelley, die Augen vor der tief stehenden Nachmittagssonne zusammengekniffen, beobachtete ihn. Mit weit ausgestreckten
    Armen versuchte er so viel Raum wie möglich abzutasten, sich dabei lautlos im Wasser bewegend.
    Billy tauchte geräuschlos unter, schwamm unter Wasser bis zum tiefen Ende des Pools, tauchte auf und zog sich dort im Schutz des Wasserfallrauschens aus dem Becken. Er legte den Finger auf die Lippen und schlich auf Zehenspitzen zum Haus. So leise wie möglich öffnete er die Terrassentür, schloss sie wieder hinter sich und ließ sie allein mit Cain im Becken zurück.
    Sie versuchte ebenso leise zu sein wie der Junge, aber sie befand sich in der Mitte des Pools, was bedeutete, dass sie einen langen Weg vor sich hatte, bevor auch sie sich aus dem Staub machen konnte. Als sie sich zum Rand stehlen wollte, fuhr Cains Kopf plötzlich herum, als fühle er die Wirbel, die sie mit ihren wassertretenden Beinen verursachte. Vorsichtig ließ sie sich in Richtung Poolrand treiben.
    Als verfüge er über eine Art Sonar, wandte er sich um, wenn sie es tat, und verfolgte sie langsam, aber stetig. In geradezu unheimlicher Stille und mit raubtierhafter Geschmeidigkeit drängte er sie in eine Ecke des Pools.
    Ihr Herz begann heftiger zu klopfen. Sie verspürte ein erregtes Kribbeln, aber auch eine unbestimmte, instinktive Angst. Er wirkte gefährlich groß, unüberwindlich und sehr, sehr kräftig.
    Sie tauchte lautlos unter und floh in Richtung Wasserfall. Gerade als sie hinter dem glitzernden Schleier des Wasserfalls wieder auftauchte, umschloss eine große Pranke ihr Fußgelenk.
    Cain tauchte dicht hinter ihr auf und schüttelte sich mit einer triumphierenden Kopfbewegung das Wasser aus den Augen.
    »Jetzt bin ich wohl dran«, sagte sie ein wenig atemlos.
    »Darauf kannst du wetten.«
    Mit seinem muskulösen Körper drängte er sie an den Poolrand. Dann stützte er die Arme rechts und links von ihr ab, sodass sie unweigerlich in der Falle saß. Seine Augen waren rauchgrau vor Erregung.
    »Billy wird begann sie.
    »Billy macht gerade Limonade für seinen armen, total ausgelaugten Onkel.«
    Cain blickte die nasse Schönheit dicht vor ihm an. Ihr Haar war glatt und dunkel wie ein Otterfell, ihre Augen wirkten im Halbdunkel der Höhle hinter dem Wasserfall beinahe grün. Wasser perlte auch auf ihrer Haut, funkelte wie Sterne auf ihren Wimpern und verwandelte ihr Haar in einen dunklen Schleier, der lockend an ihn heranschwappte.
    »Kätzchen«, stieß er erstickt hervor. »Ich will dich.«
    Als er den Kopf zu ihr herabsenkte, öffneten sich ihre Lippen wie von selbst.
    Sie hatte jede Menge Zeit, den Kopf abzuwenden. Sie tat es nicht. Sie ersehnte diesen Kuss mit einer Intensität, die sie erschütterte.
    Sein Mund war warm und seine Zunge heiß genug, um sie in Flammen aufgehen zu lassen. Er versenkte seine Zunge langsam und tief in ihren Mund, eine stumme Botschaft, die sagen wollte, dass er sowohl hart als auch sanft mit ihr sein würde, wenn es so weit war, sich mit ihr zu vereinen. Er würde sie ganz ausfüllen und im Gegenzug Erfüllung in ihr finden.
    Als der Kuss schließlich endete, zitterte er vor Erregung und Gier.
    »Willst du mich?«, fragte er rau. »Sag mir, dass du mich wenigstens ein kleines bisschen willst, sag mir, dass ich nicht der Einzige bin, der es kaum mehr aushält.«
    Sie gab einen erstickten Laut von sich, schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn. Dann presste sie ihren geöffneten Mund auf seinen und gab ihm alles, rückhaltlos alles.
    Er nahm, was sie anbot, mit einer fast unkontrollierten Gier. Er biss sie, als könne er gar nicht genug bekommen von ihrem Geschmack, von ihrem Mund, von ihrer Zunge, die ungestüm seine Mundhöhle erforschte.
    Sie erwiderte den fast brutalen Kuss mit gleicher Leidenschaft, krallte die Nägel in seine Schultern, biss ihn ebenfalls. Das Ausmaß ihrer Gier hätte sie eigentlich erschrecken sollen, doch alles, was sie fühlte, war sein Fleisch an dem ihren.
    Und dennoch, sobald sich seine Hand zu ihrer Brust stahl, erstarrte sie ganz automatisch. Als er seinen Mund von dem ihren löste, wimmerte sie protestierend.
    »Ich hab’s nicht so gemeint«, sagte sie kläglich.
    Das Wimmern und der flehentliche Ton ihrer Stimme durchschnitten ihn wie ein Messer, jeder Muskel in seinem Körper zog sich zusammen. Er wollte sie nicht loslassen, wusste aber, dass er es musste.

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