Sturm der Herzen
traf Isabel an der Türschwelle.
»Geht es ihm gut?«, erkundigte sie sich besorgt. »Du warst so lange fort, dass ich Sorge hatte …«
Er nahm sie am Arm und geleitete sie ins Zimmer zurück. »Beruhige dich. Es geht beiden gut. Lord Manning ist aufgewacht, und ich habe ein paar Minuten mit ihm gesprochen. Daher hat es länger gedauert.«
»Er hat mit dir gesprochen? Was hat er gesagt?«
»Ach, nur dass es ihn freut, uns verheiratet zu sehen.« Sie lächelte unsicher. »Und du? Bist du froh?«
Marcus zog sie in seine Arme, schaute in ihr Gesicht und sagte: »Unsere Verlobung mag durch eine Art Unfall zustande gekommen sein, aber wenn du irgendetwas glauben willst, dann glaube mir, dass es nichts gibt, was ich lieber tun wollte, als dich zu heiraten.«
Sie sah ihn forschend an, und etwas in seinem Blick, in seiner Miene ließ ihr Herz schneller schlagen. War es möglich, überlegte sie, dass ihre geheimsten, ihre schönsten Träume wahr geworden waren? Liebte Marcus sie? Oder war es nur Zuneigung für sein einstmaliges Mündel, die sie in seinen Augen las? Verzweiflung wallte in ihr auf. Wenn er sie geheiratet hatte und sie immer noch als lästiges Mündel sah, ohne Verantwortungsgefühl, konnte sie sich genauso gut gleich in den See stürzen und ertrinken. Falls er aber … falls er sie aber geheiratet hatte und sie schließlich als erwachsene Frau sah, die sie war, als eine Frau, die ihn mit ihrem ganzen Herzen liebte, bis zu dem Tag, da sie starb … Hoffnung keimte in ihr auf. Oh, wenn es das war, was sie in seinen Augen erblickte, dann war sie die glücklichste Frau der Welt.
Sie kannte dieses dunkle Gesicht und die grauen Augen fast so gut wie ihre eigenen; sie hatten sie bis in ihre Träume hinein verfolgt, aber sie konnte nicht entscheiden, ob sie die Realität sah oder nur das, was sie sehen wollte. Es schien ihr unvorstellbar, dass er sie lieben könnte, und in ihrem Innersten zuckte sie zusammen. Sie hatte jedenfalls nichts unternommen, um ihm anziehend zu erscheinen, aber wenn sie an die Momente in seinen Armen dachte … Ihr wurde warm, und sie verspürte ein köstliches Kribbeln in sich. Er hatte sie begehrt. So wie ein Mann eine Frau begehrt, so wie sie es sich von ihm gewünscht hatte, seit sie siebzehn Jahre alt war.
Ihre Wangen wurden rot, und sie senkte den Blick. Verlegen begann sie mit einem Knopf an seinem Rock zu spielen. »Das hast du schön gesagt«, stellte sie fest.
Er beugte sich vor und knabberte zärtlich an ihrem Ohr. »Liebes süßes Eheweib, ich habe viele schöne Sachen, die ich dir bald schon sagen werde.«
Sie legte den Kopf in den Nacken und zog ihn auf: »Und kein Schimpfen?«
Seine Augen glitzerten, und er zog sie näher. »Nein, kein Schimpfen. Mir stehen andere Mittel zur Verfügung, um reuelose kleine Zankteufel wie dich zur Räson zu bringen.« Seine Lippen fanden ihre, und Verlangen nach ihr, das nie weit unter der Oberfläche schlummerte, flammte in ihm auf. Sein Kuss wurde nachdrücklicher, und er küsste sie gründlich, gab sich keine Mühe, seine plötzliche Erregung zu verbergen. Er hatte das Gefühl, jeden Moment seine Hosen zu sprengen, so sehr begehrte er sie. Marcus rang um Beherrschung, aber wie ein eingesperrtes Tier, das seine Freiheit zum Greifen nah spürt, hatte sein Körper eigene Ideen, und er drückte sie fester an sich, küsste sie mit wachsendem Drängen.
Isabel, so hilflos wie er, erwiderte seinen Kuss mit Leidenschaft, entzückt von dem Druck seines großen, harten Körpers, der sich so fest an ihren presste, wie trunken von den Empfindungen, die sein Mund ihr schenkte. Ihre Brustspitzen prickelten, richteten sich auf, ihr Unterleib schien zu brennen, ihre Arme hatte sie ihm um den Hals geschlungen, und sie schob sich noch näher zu ihm.
Sie küssten sich voller Leidenschaft, ihr Hunger aufeinander wuchs stetig mit jeder Sekunde, die so verstrich. Vernunft war ganz an den Rand ihres Bewusstseins gedrängt, musste den niederen Trieben weichen, die in ihnen pochend nach ihrem Recht verlangten. Marcus vergaß sich so weit, dass er begann, ihre Röcke hochzuziehen, knurrte leise, als er ihre nackte Haut fand, die er zärtlich zu erkunden begann. Er umfing ihre Pobacken, hob sie an und rieb sich an ihr, aber es war nicht genug. Nicht annähernd genug.
Er riss seinen Mund von ihren Lippen los, blickte sich nach einer Stelle um, wo er sich mit ihr hinlegen konnte, aber als er ihre Umgebung suchend betrachtete, klärte sich sein Verstand, und
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