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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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gewesen, hierherzukommen. Sie hatte ihn gezwungen, sie mitzunehmen, und das bereute sie nun. Zum ersten Mal in ihrem Leben wünschte Jillian, sie wäre so unsichtbar, wie sie sich jahrelang gefühlt hatte. Die zarten weißen Baumwollröcke und die hübsche Spitzenbluse mit den smaragdgrünen Bändchen passten nicht zu ihr. Jillian riss ihre Bluse auf, streifte sie ab und rupfte sich den Rock herunter. Dann öffnete sie ihre Reisetruhe und holte daraus ihr graues Kleid hervor. Mit zitternder Hand strich sie über die dicke Baumwolle: eintönig, vertraut und langweilig.
    Wollte sie wirklich im grauen Schatten bleiben? Nur in ihrem Hemdchen, hielt Jillian sich das Kleid an und sah in den Spiegel. Ihre Wangen hatten in der Sonne Farbe bekommen, und die roten Locken, die ihr Gesicht umkränzten, schienen hier noch mehr zu leuchten. Graham hatte sie aus ihrer dunklen Nische ins Licht geholt. Sich im Schatten zu verbergen kam nicht mehr in Frage. Sie konnte sich nicht vor sich selbst verstecken.
    Jillian war so tief in Gedanken, dass sie Grahams Rückkehr erst bemerkte, als er ihr das graue Kleid wegnahm und es auf den Boden schleuderte. Erschrocken sah sie wieder in den Spiegel. Graham stand hinter ihr, ein großer dunkelblauer Schatten. Er hielt die Milchschale in der Hand.
    »Der beste Platz für das hier ist ein Feuer. Ich werde nicht zulassen, dass du dich weiter darin versteckst, Jillian!«
    Ihre Vergangenheit zu verbrennen, war keine Lösung. Jillian zog sich wieder die weiße Bluse und den Rock an, wobei sie sorgsam Grahams Blick mied. Dann sagte sie mit dem Rücken zu ihm:
    »Ich kann das nicht, Graham. Ich kann kein Kamel melken, mich nicht in der Wüste orientieren, gar nichts. Es ist unmöglich, und ich war dumm, anzunehmen, ich könnte es. Ich werde hier bei dem Stamm bleiben, bis du zurückkommst. Dort draußen bei dir habe ich nichts zu suchen.«
    Ein unglaublicher Schmerz erfüllte sie, während sie es sagte. Gehörte sie denn überhaupt irgendwohin?
    »Die Khamsin-Krieger hatten recht. Ich bin eine Frau – dumm und ungeschickt.« Sie schluckte angestrengt, weil ihre Kehle sich wie zugeschnürt anfühlte.
    »Das haben die Khamsin-Krieger nie gesagt, Jilly«, erwiderte Graham sanft. »Dein Vater hat es behauptet. Die Männer hier ehren ihre Frauen.«
    Jillian schüttelte den Kopf. »Du denkst doch auch nicht, dass ich es kann.«
    Er sagte nichts, sondern betrachtete sie ruhig im Spiegel. Dann nahm er ihre Hand und führte sie aus dem Zelt. Sie stolperte protestierend hinter ihm her, als er sie an den schwarzen Zelten vorbeizerrte. Die Khamsin schauten neugierig von ihren alltäglichen Verrichtungen auf. Die Frauen backten Brot in kleinen Lehmöfen oder kümmerten sich um ihre Kinder.
    Zielstrebig marschierte Graham an allen vorbei und blieb erst stehen, als sie die Kamelherde erreicht hatten. Dort steuerte er eines der Tiere an und ließ Jillians Hand los, um dem Tier den Hals zu streicheln.
    »Das ist Sheba. Sie gibt Milch.« Er zeigte auf den Bauch des Kamels. »Vier Zitzen.«
    Die Kameldame mit den großen braunen Augen schnaubte leise, als Graham die Holzschüssel unter sie hielt.
    »So melkst du ein Kamel.« Geübt stellte er die Schale auf seinen linken Oberschenkel und nahm eine von Shebas vier Zitzen in die rechte Hand. »Genau wie eine Kuh. Drücken und ziehen und dabei auf die Schale zielen.«
    Er machte es ihr vor und reichte ihr dann die Schale.
    Jillian schüttelte den Kopf. »Ich kann das nicht. Das ist unmöglich.«
    »Nichts ist unmöglich. Mach schon!« Er streckte ihr die Schale noch weiter entgegen.
    Jillian blinzelte angestrengt und sah erst die Schale, dann Graham an. Er nickte ihr aufmunternd zu. Schließlich streckte Jillian die Schultern durch und schlich sich näher an das Tier heran. Sie hob ihr linkes Bein mit einer Hand und balancierte die Schale auf ihrem Schenkel. Graham stand hinter ihr, seine starken Finger um ihre gelegt, und führte ihre Hand.
    Zusammen umfassten sie die Zitze, die sich warm und weich anfühlte. Mit Grahams Hilfe zog Jillian daran. Ein Strahl weißer Milch spritzte in die Holzschale.
    »Und jetzt versuch es allein!« Er trat zurück und wartete.
    Sogleich kamen Jillian Zweifel. Doch im Grunde war sie immer noch entschlossen, sich zu beweisen. Sie griff nach dem Euter und zog sanft. Wieder strömte warme Milch in die Schale. Begeistert drehte Jillian sich um, wobei sie darauf achtete, nichts zu verschütten.
    »Ich wusste, dass du es kannst«, sagte Graham

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