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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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er vorbeiging, noch auf die bewundernden Blicke oder die eiligen Verneigungen, die ihm galten. Wie immer hielt er seine weißen Tanzhandschuhe locker in der Hand. Er tanzte nur selten, und wenn, dann ausschließlich mit ein paar ausgewählten Damen. Graham wollte keine Spekulationen über eine bevorstehende Vermählung.
    Letztes Jahr hatte Kenneth sich in denselben Kreisen bewegt. Er war mit seinem ägyptischen Akzent und seiner ägyptischen Vergangenheit vor diese Leute getreten. Geld und Rang sorgten dafür, dass sie ihn akzeptierten, obgleich er ihnen so fremd war wie eine Pyramide mitten in London. Sie hielten ihn für einen Wilden.
    Graham hingegen fiel nicht auf. Er fügte sich nahtlos ein. Sein Akzent war so gut wie verschwunden, sein Benehmen durch und durch englisch. Sie glaubten, er wäre einer von ihnen, aufgezogen von britischen Eltern. Die Wahrheit würde sie sämtlichst aus ihren feinen Schuhen heben: dass er von einem ägyptischen Kriegerstamm entführt worden war, gelernt hatte, zu töten, und weit wilder war als sein Bruder …
    Die Gesichter vor ihm verschwammen zu einer trüben Masse. Unkonzentriert lächelte er hier, machte dort eine höfliche Bemerkung und ging weiter. Heute Abend war er viel zu rastlos, um sich in harmloses Geplauder verwickeln zu lassen.
    Er schaute sich um, ob er irgendwo rotes Haar entdeckte. Nein, nirgends war etwas zu sehen. Bis … er sich umdrehte und sein Blick auf einen hochaufgesteckten Knoten rotgoldener Locken fiel. Sein Herz raste. Das war sie.
    Er entdeckte sie am anderen Ende des überfüllten Saals. Sie stach heraus wie eine Flamme vor einem rauchverhangenen Horizont. Graham bekam keine Luft mehr. Er konnte weder denken noch handeln, sondern stand einfach nur da, die Lippen ganz leicht geöffnet. Das rote Haar zog ihn in einen Bann. Er hatte diese Masse leuchtender Locken bisher noch nicht in ihrer ganzen Pracht gesehen. Noch weniger hatte er damit gerechnet, dass sie sich wie der klebrige Seidenfaden einer Spinne um sein Herz schlingen würden.
    Unweigerlich sah er sie im Geiste nackt vor sich, glaubte, immer noch ihre Haut an seiner zu fühlen, als ihre erhitzten Leiber sich vereint hatten – Fremde, die eine kurze, fleischliche Verbindung eingegangen waren.
    Geteilte Leidenschaft. Verborgene Geheimnisse.
    Seine Selbstbeherrschung und Disziplin zerbrachen wie dünnes Glas, und er ging direkt auf sie zu. Die erstaunten Blicke bemerkte er gar nicht.
    Kaum zwei Meter vor ihr blieb er stehen und wartete, bis sie ihn sah. Sie drehte sich um, und für einen Moment schauten sie einander stumm in die Augen. Ebenso gut hätten sie die einzigen Menschen in diesem Saal sein können.
    Ein unbeschreibliches Verlangen erfüllte ihn, packte ihn mit stählernen Krallen wie die Sucht den Opiumabhängigen. Graham starrte sie an, in Gedanken ganz bei der Süße und Leidenschaft, die er in ihren Armen genossen hatte. Er wollte sie wieder in den Armen halten, und sei es auch nur für einen Tanz. Sie war sein schlimmster Alptraum, doch konnte er nichts dagegen tun, dass er sie begehrte.
    Obwohl sein Instinkt ihn warnte, ihn geradezu anschrie, nicht mehr an die Nacht zu denken, auf der Stelle zu gehen und alles hinter sich zu lassen, hörte er nicht auf ihn. Graham, der distanzierte Herzog, der selten tanzte, streifte sich seine weißen Handschuhe über und brachte seine Absicht so überdeutlich zum Ausdruck.

    »Sieh dir den Duke of Caldwell an – wie umwerfend Graham aussieht!«, flüsterte Mary.
    Jillian stockte der Atem. Der Duke of Caldwell? Zitternd griff sie sich mit einer Hand ins Haar. Graham. Ihr Liebhaber.
    In seinem eleganten schwarzen Abendanzug machte er eine prächtige Figur. Alle Frauen reckten die Hälse, um ihn anzustarren. Elfenbein- und Spitzenfächer wedelten wie ein Schwarm wild gewordener Schmetterlinge. Überall wurde getuschelt, und mehrere bewundernde Augenpaare richteten sich wie gebannt auf ihn, als er sich einen Weg zu ihr bahnte. Junge Mädchen seufzten sehnsüchtig, ältere Damen schmolzen sichtlich dahin. Jillian indessen stand wie erstarrt da, während ihr das Herz in der Brust hämmerte.
    Sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie atemberaubend er nackt ausgesehen hatte, an die kräftigen Schultermuskeln und den breiten ebenmäßigen Rücken.
    Heute Abend war sein phantastischer Körper in strenge schwarze Seide, eine weiße Weste und eine weiße Krawatte gehüllt. Sein dichtes blauschwarzes Haar fiel ihm leicht in die Stirn. Die durchdringenden

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