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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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ihn mit einem strengen Blick, der seinen Nettigkeiten ein Ende bereiten sollte. »Ihr wolltet mit mir sprechen, Euer Gnaden? Sagt mir, was Ihr mir mitzuteilen habt.«
    Er sah ihr in die Augen. »Möglicherweise wollte ich Ihnen lediglich ein Kompliment zu Ihrer wahren Haarfarbe machen. Sie ist wie goldenes Feuer oder wie das Glühen eines ägyptischen Sonnenuntergangs.«
    »Das ist alles? Ihr wolltet mein Haar preisen? Keine poetische Hommage an meine Augenbrauen und wie sehr sie den Flügeln von Tauben im Flug ähneln? Oder wie zart meine Ellbogen gerundet sind, wie reife Pfirsiche?«
    Seine Mundwinkel zuckten amüsiert. »Ich fürchte, eine solche Eloquenz ist mir nicht beschieden. Fürwahr, ich muss sogar gestehen, im Hinblick auf weibliche Ellbogenrundungen beschämend ungebildet zu sein – abgesehen von jenen, die eher spitz sind und junge Herren bisweilen gern in die Rippen stechen.«
    Jillian lachte, worauf alle sich zu ihnen umdrehten und sie anstarrten. Ihre Belustigung war blitzartig verschwunden. Sie durfte nicht riskieren, Aufmerksamkeit zu erregen. Eilig wandte sie das Gesicht vom Herzog ab – von jenem Mann, dem sie ihre Jungfräulichkeit verkauft hatte.
    »Ich sagte Euch letzte Nacht, dass es das Beste sei, wenn wir Fremde blieben«, sagte sie und blickte angestrengt über seine Schulter.
    »Es war das Beste«, pflichtete er ihr bei, »doch galt es, bevor wir uns in diesem Ballsaal wiederbegegneten. In jenem Augenblick erschien es mir klüger, Sie um einen Tanz zu bitten und mich Ihnen vorzustellen, falls jemand bemerkt, dass wir … einander bereits kennen. Etwas vorzuspielen zählt nicht zu meinen Stärken.«
    Sie lächelte verbittert. »Zu meinen durchaus.«
    »Aber nur, sofern es nötig ist, würde ich meinen. Sie verstellen sich, aber ich habe dennoch das Gefühl, dass Sie sich danach sehnen, der Welt Ihr wahres Gesicht zu zeigen«, murmelte er.
    Erschrocken sah sie ihn wieder an. »Verstellen wir uns denn nicht alle auf die eine oder andere Art? Verbergen wir nicht alle unser wahres Ich vor der Welt? Selbst Ihr, Graham Tristan?«
    Um ein Haar wäre er ins Stolpern gekommen, er konnte sich allerdings gerade noch abfangen. »Wer sind Sie?«, fragte er.
    »Eine Fremde, die eine Nacht mit Euch verbrachte. Die Tochter eines Adligen, die großen Wert auf Diskretion legt«, antwortete sie unerschrocken. »Und Ihr, Euer Gnaden? Wer seid Ihr?«
    Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte seine Lippen. »Ein Herzog, der mit der Tochter eines Adligen tanzt. Ein Fremder, der eine zweite Nacht mit der Fremden verbringt.«
    »Hätte ich gewusst, wer Ihr seid …«, begann sie.
    »Wären Sie dann gegangen?«
    Jillian kniff die bebenden Lippen zusammen, sah ihm jedoch weiter in die Augen. »Nein«, gestand sie, »wäre ich nicht.«
    Ihre Antwort schien ihn zufriedenzustellen, genauso wie die Tatsache, dass sie sich nicht verkrampfte, als er sie näher zu sich zog. Eine solche Nähe beim Tanz war an sich schon beinahe ein Skandal – von der Hitze, die zwischen ihren Körpern brannte, ganz zu schweigen.
    »Und Ihr, Euer Gnaden, wärt Ihr gegangen, hättet Ihr meine Identität gekannt, hätte ich Euch meinen Namen und auch sonst alles enthüllt?«
    Violinen- und Celloklänge erfüllten den Saal, als das Orchester den nächsten Tanz anstimmte. Grahams Duft neckte Jillians Nase: eine schwache Kräuternote, die sie nicht erkannte, gemischt mit dem Geruch von frisch gebadeter Haut und Rasierseife. Sie wartete auf seine Antwort und kam nicht umhin, jenen seltsamen Ausdruck in seinen Augen zu bemerken, der nur für den Bruchteil einer Sekunde da war – zu kurz, als dass sie ihn hätte deuten können. Dann verdunkelte seine Miene sich.
    »Nein«, sagte er leise, »ich hätte nicht weggehen können.«
    Nun ruhte sein Blick wieder sanfter auf ihrem Gesicht, und einen magischen Moment lang schien es ihr, als wären sie die einzigen beiden Menschen in diesem riesigen Ballsaal, als wären sie sich noch nie zuvor begegnet und könnten ganz von vorn anfangen – bezaubert von dem Wunder, einander zu entdecken.
    Plötzlich überkam sie neuer Mut, und sie lächelte. »Warum wärt Ihr nicht weggegangen?«
    Doch er antwortete nicht. Überhaupt schien er auf einmal seltsam distanziert, als hätte er sich willentlich vor ihr verschlossen und wünschte keinen weiteren Kontakt. Jillian war überrascht und verletzt. Schweigend beendete sie den Tanz, wobei sie beinahe so steif wurde wie vorher in Bernards Armen. Ja, sie beide

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