Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
Vom Netzwerk:
vollspritzten.
    Allerdings war nun auch der Moment des Angriffs vertan und Grahams Entschlossenheit geschwächt. Der Earl würde überleben – vorerst.
    Graham wandte sich wieder dem Podest zu. Während er versuchte, sein wild schlagendes Herz zu bändigen, sah er Jillian an. Er wollte das Flehen in ihren Augen nicht wahrnehmen, und dennoch schien er ihm nicht entkommen zu können. Zweifellos bat sie ihn, ihr zu helfen.
    Wie gern würde er sich einreden, dass es ihn nichts anging, dass Jillian schon überleben würde. Genau wie er überlebt hatte. Aber zu welchem Preis?
    Graham stellte sein Champagnerglas auf einem Tisch in der Nähe ab und ballte die Hände. Er sah zu al-Hamra, der lächelnd in alle Richtungen nickte, um die Gratulationen zu würdigen. Und während er ihn beobachtete, wurde Graham eine entsetzliche Wahrheit bewusst: Der Earl zählte ganz offensichtlich zu den angesehenen, einflussreichen Persönlichkeiten der englischen Gesellschaft. Er genoss jede Menge Achtung, nicht zuletzt auch die von Lord Huntly. Würde Graham der hier versammelten Menge entgegenschreien, was Stranton getan hatte, hielte sie ihn zweifellos für wahnsinnig. Niemand würde ihm glauben. Dank der Geschichte, die Kenneth in Umlauf gebracht hatte, wussten sie ja nicht einmal, dass er bei den al-Hajid aufgewachsen war. Wie zynisch es anmutete, dass ebenjene Geschichte, die ihm zu Respektabilität unter seinesgleichen verhelfen sollte, sein Untergang sein könnte!
    Er hatte keinerlei Beweis für Strantons Verbrechen. Den aber brauchte er.
    Der Schurke trug in diesem Augenblick eine zuckersüße Ansprache vor, der alle Gäste gespannt lauschten. Graham zwang sich, ihm zuzuhören. Gütiger Gott, es klang wie eine politische Wahlrede!
    »Wie Sie alle wissen, hat sich Mr. Augustine meiner Kampagne für die Wiedererweckung und Neuausrichtung des Erlasses zu ansteckenden Krankheiten angeschlossen. Wir wollen nicht nur die gefallenen Mädchen in unserer schönen Stadt erfassen, sondern auch eine Gesetzgebung, die sich gezielt gegen Häuser von zweifelhaftem Ruf richtet und sie zu Bußgeldzahlungen verpflichtet. Das eingenommene Geld wird darauf verwendet werden, diesen Frauen zu helfen, anständigere Anstellungen zu finden. Die Sittenverstöße, die unsere Gesellschaft plagen, sind ein Affront gegen die aufblühende englische Generation tugendhafter Frauen, zu der auch meine Tochter zählt, die hier an meiner Seite steht.«
    Graham hätte sich beinahe wieder verschluckt, und Jillians Lächeln gefror, als könnte es jederzeit ganz verschwinden.
    Sie hatte ihre Jungfräulichkeit in einem der besagten Bordelle verkauft. Was würde aus dem politischen Einfluss des Earls werden, falls das bekannt wurde? Graham lächelte versonnen. Nein, eine solche Strafe war unzulänglich. Er wollte den Schakal auf den Knien sehen, um Gnade flehend – genauso flehend wie damals Graham selbst.
    Die Antwort fiel ihm ein wie ein Echo aus der Vergangenheit, und zwar in den Worten des Khamsin-Scheichs, der sie Graham vorgesprochen hatte, als er seinen Treueschwur ablegte und zu einem Krieger des Windes wurde: »Kenne die Fehler deines Feindes. Sei wie das Raubtier, das die Gazellenherde beobachtet. Verschleiere deinen Duft genauso wie deine Absichten. Lerne die geheimen Wünsche deines Feindes kennen, und benutze sie, um ihn zu schwächen und niederzuschlagen. Wissen ist eine weit schärfere Waffe als der schärfste Krummsäbel«, hatte Jabari gesagt.
    Und Graham kannte al-Hamras Schwäche. Aber er musste eine Vertrauensbeziehung zu dem Earl aufbauen, um ihn in die richtige Falle zu locken – ein schwieriges und beängstigendes Unterfangen, weit schwieriger und beängstigender als sein ursprünglicher Plan.
    Und wenn er erfolgreich war? Strantons Familie würde sich niemals von dem Skandal erholen. Jillian wäre gesellschaftlich ruiniert. Gab es denn keinen Weg, sie davor zu bewahren?
    Die Antwort brach mit der Gewalt eines Sandsturms über ihn herein, der durch die Wüste tobte. Lady Jillian wollte einer Ehe entgehen, die für sie nichts als Grauen bedeutete. Er wollte eine engere Beziehung zu ihrem Vater.
    Ja, die Lösung war überraschend naheliegend. Und er würde sie wählen – ganz gleich, welche Konsequenzen sie mit sich brachte.
    Jillian rang nach Atem und malte sich aus, was sie ihrem Vater voller Stolz entgegnen könnte. Innerlich explodierte sie vor Wortgewandtheit, die sie sich gegen seinen Willen angeeignet hatte, und vor all dem Wissen, das er

Weitere Kostenlose Bücher