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Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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einverstanden, als ich sagte, dass ich einen englischen Arzt bei der Geburt dabeihaben will. Du hast mir gesagt, dass du genauso entbinden willst wie eine englische Frau.«
    »Aber wenn der Doktor doch nicht da ist! Bitte, lass sie mich benutzen!«, flüsterte sie. »Ich habe solche Angst, dass ich wenigstens etwas Vertrautes brauche.« Tränen glänzten in ihren Augen. Sie verzog das Gesicht vor Schmerz und hielt sich den Bauch. Noch eine Wehe? Graham zählte langsam mit und erkannte voller Angst, wie dicht sie aufeinanderfolgten.
    Kenneth blickte in seiner Verzweiflung nochmals zur Haushälterin. Diese fuchtelte hektisch mit den Armen und wich zurück. »Nein, Mylord! Das kann ich nicht. Ich kenne mich mit den heidnischen Geburten nicht aus. Ich war nur ein Mal bei einer Geburt dabei, und das war eine anständige englische Geburt, bei der die Mutter im Bett lag. Außerdem waren keine Herren anwesend. Was Eure Gattin wünscht, ist unanständig.«
    Nun wurde Graham wütend. »Mrs. White, andere Kulturen pflegen andere Bräuche! Deshalb sind sie nicht gleich unanständig. Ganz im Gegenteil: Die Geburtsmethode, die Mylady beschreibt, gibt es bereits seit Jahrtausenden. Und wenn Badra es wünscht, dann wird es auch so gemacht. Ich werde sie entbinden.«
    Die anderen drei sahen ihn stumm vor Staunen an. Aber er stopfte trotzig die Hände in die Hosentaschen und fügte hinzu: »Ich habe solch eine Geburt gesehen.« Badra schien Hoffnung zu schöpfen, während Kenneth eindeutig Zweifel hegte und Mrs. White vollkommen empört war.
    »Ein Herzog als Hebamme!«, hauchte die Haushälterin entgeistert.
    Graham versuchte, sich zu erinnern, so gut es ging. »Wir brauchen zwei Leute, einer an jeder Seite, um Badra zu stützen, wenn sie presst.«
    Kenneth küsste seine Frau auf die Wange. »Ich gehe an deine rechte Seite, Liebes. Ich bleibe bei dir!« Dann blickten alle zur Haushälterin, die den Kopf schüttelte.
    »Das ist schockierend unanständig! Solche Dinge sind reine Frauensache!«
    Graham sah sie streng an. »Ein Mann half auch, dieses Kind zu zeugen, also ist es wohl nicht ausschließlich Frauensache. Und jetzt hören Sie auf, herumzukeifen, und helfen Sie!« Seine Stimme klang gefährlich ruhig und gelassen, was niemals seine Wirkung verfehlte. Die Haushälterin jedenfalls war sichtlich eingeschüchtert.
    »Es … es tut mir leid, Euer Gnaden«, stammelte sie. »Was soll ich tun?«
    Graham atmete tief durch, um seinen wilden Herzschlag zu beruhigen. »Ich werde das Baby so entbinden, wie die Viscountess es wünscht. Zwischen den Wehen legt sie sich aufs Bett, und dann kümmern Sie sich um sie. Ich will, dass sie sich zwischendurch so gut wie möglich ausruht und ihre Kraft für das Pressen spart. Sie werden tun, was ich Ihnen sage. Ach ja, und Sauberkeit, Mrs. White: Fassen Sie die Viscountess nicht an, ohne sich vorher die Hände gewaschen zu haben!«
    Er fuhr sich durchs Haar. Dass er auf Mrs. White zählen konnte, bezweifelte er. Aber er brauchte sie, falls irgendetwas Unvorhergesehenes passierte. Frauen starben während der Geburt. Und sollte Badra etwas zustoßen …
    Nein, daran durfte er jetzt nicht denken! Er schloss die Augen und rief sich die Szene ins Gedächtnis, die er vor Jahren im Lager der al-Hajid beobachtet hatte. »Wir brauchen frisches Stroh und sauberes Leinen. Und wir bringen Badra in mein Schlafgemach – dort ist es bequemer und abgeschiedener.«
    »Dort dürfen nur die direkten Erben des Herzogs geboren werden. Das ist eine Tradition«, erwiderte Kenneth.
    »Dessen bin ich mir wohl bewusst«, sagte Graham gelassen.
    Die Haushälterin starrte ihn entsetzt an. »Stroh, Euer Gnaden? Die Viscountess bekommt ein Kind. Sie ist kein Tier!«
    Er bedachte sie mit einem strengen Blick. »Läuten Sie nach dem Diener und lassen Sie ihn frisches Stroh in mein Gemach bringen.« Sie schluckte heftig, statt ihm zu widersprechen, und lief zum Klingelzug.
    Kenneth hob seine Frau behutsam in seine Arme und folgte Graham ins herzögliche Schlafgemach. Drinnen stellte Graham die Gebärsteine auf den antiken Perserteppich statt auf den polierten Parkettboden, auf dem sie nur hin- und herrutschen würden. Badra lächelte gequält, als Kenneth sie aufs Bett legte.
    Als er Mrs. White ansah, beschloss Graham, dass sie noch eine weitere Frau brauchten, die ihm assistieren konnte – eine, die nicht gleich die Nerven verlor. Jillian? Konnte er sie bitten, bei einer solch persönlichen Sache zu helfen? Sie war seine

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