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Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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aber wandte sich ab und eilte hinaus.
    Und Anne konnte ihr nicht folgen, weil sie zu schwach war, um aus dem Bett aufzustehen.

 
     
    Große Aussichten
     
    „Keine Angst. Ich fass dich nicht mehr an“, brummte John mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.
    Er stand dicht neben Anne und hatte seine große Hand auf ihre Schulter gelegt.
    „Ach“, sagte sie wenig beeindruckt.
    „Nein. Du gehörst jetzt einem anderen …“
    Anne erhob sich, indem sie den Stuhl von sich stieß, auf dem sie gesessen hatte.
    Mit einem Mal erhob sich mächtiger Zorn in ihr, denn sie wollte niemandem gehören. Sie war niemandes Eigentum.
    Die Kraft kehrte immer intensiver in ihren Körper zurück und alles, was sie noch wollte, war , endlich Declan wieder zu sehen.
    Wie oft lag sie des Nachts wach und dachte an ihn, sehnte sich nach seiner Stimme, seinem Geruch, seinem Körper.
    Dann wurde die Sehnsucht so schwer, dass sie wie ein Felsblock auf ihr lag, den sie nicht wegzuschieben vermochte.
    Dann öffnete sie das Alkovenfenster und schaute hinaus. Suchte mit vor Kälte brennenden Augen den Horizont nach ihm ab. Fixierte die Scheune, in der irrwitzigen Hoffnung, plötzlich dort drüben ein Licht sehen zu können.
    Aber alles blieb dunkel und still.
    Er kehrte nicht wieder.
    Aber weshalb hatte sie das Fieber denn überhaupt überlebt, wenn nicht, um mit ihm zusammen zu sein? Wollte Gott sie bestrafen für ihre blutschänderische Beziehung zu ihrem Bruder?
    Aber sie hatte diese ja gar nicht gewollt. Mit Schrecken erinnerte sie sich an jene Monate voller Gewalt und Niedertracht während derer er sich Macht über sie verschafft hatte.
    Aber vielleicht legte Gott keinen Wert auf solche Spitzfindigkeiten … Vielleicht zählte für ihn ja auch nur, dass sie sich ihrem Bruder hingegeben hatte und es nicht vorgezogen hatte, zu sterben.
    Was auch immer sich zugetragen haben mochte, so lange Declan lebte, würde es keinen anderen Mann für sie geben.
    Dies änderte sich auch nicht, als Lord Alderton an einem Mittag kurz vor Weihnachten auf den Hof geritten kam und dabei eine ernste Miene machte, als er federnd aus dem Sattel sprang.
    Anne hatte ihn vom Fenster aus gesehen und nun zog sich ihr Herz zusammen, wie er so groß gewachsen, schlank und gutaussehend auf das Wohnhaus zukam.
    Sie kam sich unendlich undankbar vor.
    Seine Stiefel glänzten, als er durch den schmutzigen Schneematsch stapfte. Er war der Traum jedes fühlenden weiblichen Wesens.
    Diese Mischung aus aristokratischer Selbstsicherheit und burschikoser Lebensfreude.
    Sie kannte keinen Mann, der auch nur annähernd so war wie er. Sein Gesicht ähnelte dem eines griechischen Gottes und seine Manieren waren tadellos.
    Während ihrer Krankheit hatte er sich nicht wie ein Lehnsherr verhalten, sondern wie ein besorgter Freund oder Verwandter.
    Dabei hatte er nie etwas gefordert oder sich ihr unschicklich genähert. Alleine jene winzige Berührung, die sie damals in die Flucht geschlagen hatte, war ein unerlaubter Übertritt g ewesen.
    Doch selbst dies war nicht Ausdruck seines Machtanspruchs über die Schwester eines Päc hters, sondern zärtliche Annäherung.
    All dies hätte jede andere Frau in Verzückung versetzt. Anne erfüllte es mit Furcht und Schrecken.
    Sie wollte nur einen einzigen Mann.
    Und für ihn wäre sie nackt durch Brombeerbüsche gelaufen.
    Sie stand am Fenster und brachte es nicht über sich, hinunter zu gehen, jetzt da John und Mary eilten, den unerwarteten Besucher zu begrüßen.
    Sie stand in der Düsternis der Stiege und lauschte nach unten, wie man dem Gast Tee und Gebäck anbot und ihn nötigen wollte, sich zu setzen. Was Lord Alderton allerdings ablehnte.
    „Ich wollte nur Mistress Hall sprechen, wenn es recht ist, Master Hall.“
    Sie sah Mary unten stehen, die Hände vor der Brust ringend und wenn auch ihr Kopf nicht zu sehen war, so wusste Anne doch, mit welch verzücktem Gesichtsausdruck die Köchin den Worten des Herrn lauschte.
    „Wie Ihnen wohl nicht entgangen sein dürfte, Master Hall, habe ich in den letzten Wochen eine tiefe Zuneigung zu Ihrer Schwester gefasst und so kommt es für Sie vielleicht auch nicht ganz so überraschend, wenn ich Sie heute – als nächsten lebenden Verwandten – um die Hand Ihrer Schwester bitten möchte. Sofern sie bereit ist, mir diese zum Bund der Ehe zu reichen.“
    Anne erstarrte.
    Was jede andere Frau mit höchstem Glück, ja Glückseligkeit erfüllt hätte, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    Hätte

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