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Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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und ich hatte mich so gefreut, weil er ein wirklich hübscher Kerl ist. Stell dir vor und das ausgerechnet, wo ich mich seit einiger Zeit frage, wie es wohl mit einem Mann wäre … Und da sehe ich ihn heute stehen und denke: Ein Zeichen Gottes!“
    Anne kommentierte Edwards Worte nicht.

 
     
    Ablenkung
     
    Anne und Mary hatten beschlossen, in die Stadt zu fahren und einzukaufen. Danach wollten sie noch in eine Teestube gehen.
    Das Lokal lag an der Hauptstraße und bot einen anregenden Blick auf die Passanten, welche die warmen Sonnenstrahlen nutzten, frische Luft zu schöpfen und dabei ihre Besorgungen zu machen.
    Die beiden Frauen schwiegen. Nur Mary blickte von Zeit zu Zeit aus dem Fenster. Sie schien nach einem Thema zu suchen, mit dem sie Anne aus ihrer Lethargie zu reißen vermochte.
    „Wenn der Händler noch etwas von dem grünen Samt bekommt, sollten wir ein paar Ellen kaufen.“
    Anne nickte.
    „Ja. Das ist ein wirklicher schöner Stoff und der Preis ist nicht übertrieben.“
    Sie warf einen Würfel Zucker in ihren Tee und rührte um.
    „Schade, dass er von dem Batist nicht mehr …“
    Anne blickte auf, da es sie irritierte, dass Mary mitten im Satz abbrach und stattdessen ein fassungsloses „Oh mein Gott!“ ausstieß.
    Ihre Augen wanderten ebenfalls nach draußen und da stand er. Declan. Einem Geist gleich blickte er zu ihnen herein, während um ihn herum die Passanten vorbeiströmten.
    „Declan! Das ist Declan!“, keuchte Mary.
    „Ja, ich weiß. Edward hat ihn ins Haus geholt gehabt, aber ich habe ihn rausgeworfen.“
    Mary schien derart geschockt, dass sie gar nicht auf Anne hörte.
    „Wie kann er sich solche Kleider leisten? … Ich hab´s ja immer gesagt: Irgendwann wird er einen umbringen. Ich habe es ihm angesehen. Gibt sich den Schein eines Engels und ve rbirgt den Teufel …“
    Noch immer fassungslos starrte sie nach draußen.
    „Der muss uns gesehen haben. Der will irgendwas von dir. Wart´s nur ab. Bald steht er bei deinem Mann und versucht, ihn zu erpressen.“
    Anne schüttelte den Kopf.
    „Das glaube ich nicht. Ich weiß nicht, um was es ihm geht, aber er will sicher kein Geld.“
    Mary zog eine Braue hoch und zuckte dann mit der Schulter.
    „Warten wir´s ab …“
    Anne bezahlte und die beiden Frauen verließen die Teestube.
    Sie taten so, als hätten sie Declan nicht bemerkt, und auch nicht gesehen, dass er ihnen nachblickte.
    „Folgt er uns?“, wisperte Mary.
    Anne schüttelte den Kopf.
    „Er steht noch immer gegenüber der Teestube.“
    „Weiß Gott, was er da tut …“, murmelte Mary und Anne konnte sie gerade noch bremsen, als sie schon zu hellseherischen Tiraden ansetzte.
    Wortlos gingen die Frauen einige Minuten nebeneinander her.
    „Und was ist jetzt mit deinem Mann?“, durchbrach Mary die Stille.
    Anne zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß es nicht. Ich werde mich wohl mit allem abfinden müssen.“
    „Selbst jetzt, wo er wieder da ist?“, und wie zu sich selbst sagte sie verhalten: „Ich kann es einfach nicht glauben …“
    Anne fühlte sich unendlich müde und Declans Anblick hatte sie tiefer erschüttert, als sie für möglich gehalten hatte. Doch sie hoffte auf nichts. Wie sehr hatte sie begonnen, allen Menschen zu misstrauen. Allen voran John, bei dem sie sich fragte, welche Verschlagenheit hinter seiner Behauptung stecken mochte, er habe Declan getötet.
    Oder hatte er sich geirrt und einen anderen umgebracht?
    Und wie konnte Declan sich solche Kleidung leisten?
    Sie kam in ihren Gedanken von einer Frage zur nächsten und fand bei allem nicht eine einz ige Antwort.
    Warum aber hatte Edward Declan ins Haus geholt?
    Da es keine Lösung dieser Fragen geben konnte, lenkte Anne ihrer beider Schritte in Richtung der wartenden Kutsche und wies den Kutscher an, sie nach Haversham House zurück zu fahren. Dort begab sie sich in den einzigen Raum, in dem Edward nicht auftauchen würde: die Bibliothek.
    Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich bei einem Buch von ihren Sorgen abzulenken. Tatsächlich aber kehrten alle Geister zu ihr zurück.
    Als sie Declan im Billardsalon gesehen hatte, hatte sie mit einer seltsamen Gelassenheit re agiert. Ja, es war eine Distanz zwischen ihnen gewesen, die sie sich selbst nicht erklären konnte. Es war ihr, als empfinde sie nur für den Knecht Declan und nicht für den offensichtlich zu Wohlstand gekommenen Mann von Welt.
    Wobei es nicht war, weil sie befürchtet hätte, die Quellen seines Vermögens seien zweife lhafte.
    Es

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