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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Whitney brach in helles Gelächter aus. »O Papa«, rief sie und schüttelte die langen Haare, »du brauchst für mich nicht den Kuppler zu spielen - noch bin ich keine alte Jungfer!« Seinem Gesichtsausdruck war zu entnehmen, daß er ihren Humor ganz und gar nicht teilte, daher bemühte sich Whitney um eine Brave-Tochter-Miene, als sie sich nach dem Namen des neuen Nachbarn erkundigte.
    »Clayton Westmore ... Clayton Westland.«
    Lady Annes Löffel entfiel ihren Fingern und schepperte erst auf den Teller, dann auf den Tisch. Mit zusammengekniffenen Augen starrte sie Martin Stone an, der ihren Blick unerschüttert erwiderte, während sein Gesicht langsam eine verdächtige Röte annahm.
    Whitney beschloß, ihrer Tante zur Hilfe zu kommen. Sie legte ihren eigenen Löffel beiseite und stand auf. »Ich glaube, Tante Anne und ich würden uns jetzt gern zurückziehen, Vater. Es war eine anstrengende Reise.«
    Doch zu ihrer Überraschung schüttelte Tante Anne den Kopf »Ich würde gern noch ein paar Worte mit deinem Vater sprechen, Liebes. Geh nur schon voraus.«
    »Ja«, echote Martin Stone fort, »geh ruhig schon zu Bett. Deine Tante und ich werden noch ein wenig miteinander plaudern.«
    Nachdem Whitney den Raum verlassen hatte, entließ Martin Stone mit einer knappen Handbewegung die Diener und blickte Lady Gilbert mit einer Mischung aus Verärgerung und Vorsicht an. »Sie haben überaus seltsam auf den Namen meines neuen Nachbarn reagiert, Madame.«
    Lady Anne neigte den Kopf und ließ ihn nicht aus den Augen. »Ob meine Reaktion >seltsam< war oder nicht, hängt davon ab, ob dieser Mann Clayton Westland - oder nicht vielmehr Clayton Westmoreland ist. Ich sollte Sie vielleicht warnen: Ob es tatsächlich Clayton Westmoreland ist, weiß ich, sobald ich ihn sehe, auch wenn wir einander nie offiziell vorgestellt worden sind.«
    »Es ist Westmoreland, wenn Sie es unbedingt wissen müssen«, knurrte Martin Stone. »Und es gibt einen sehr plausiblen Grund für seine Anwesenheit hier in der Gegend: Er will sich von einem alten Leiden erholen, das ihn von Zeit zu Zeit plagt.«
    Diese Erklärung war so absurd, daß ihn Anne mit offenem Mund anstarrte. »Sie belieben zu scherzen!«
    »Sehe ich aus, als würde ich scherzen?« zischte er sie wütend an.
    »Glauben Sie denn dieses Ammenmärchen tatsächlich?« erkundigte sich Anne fassungslos. »Es gibt zahllose Orte, an die sich der Herzog von Claymore begeben kann, wenn er Erholung braucht. Als letztes würde mir da Morsham einfallen -vor allem jetzt, wo es Winter wird.«
    »Sei es wie es sei. Ich kann nur wiederholen, was er mir gesagt hat. Seine Gnaden hat das dringende Bedürfnis, dem Druck seiner Lebensführung zu entfliehen. Zu diesem Zweck ist er hier. Und da nur ich - und jetzt Sie - wissen, wer er ist, vertraue ich fest darauf, daß keiner von uns seine Identität preisgibt.«
    An diesem Abend fand Lady Anne lange keinen Schlaf, denn Clayton Westmorelands Anwesenheit in der Grafschaft beunruhigte sie so, daß sie stundenlang wach lag. Aber auch Whitney konnte nicht schlafen. Sie träumte von der Gesellschaft am kommenden Abend, zu der auch Paul kommen und feststellen würde, daß sie zu einer eleganten jungen Frau herangewachsen war.
    Unterdessen saßen die Objekte ihrer beider Überlegungen in Clayton Westmorelands neuerworbenem Haus beim Kartenspiel und einem Glas Brandy zusammen. Paul streckte die langen Beine in Richtung Kamin aus und nippte an seinem Glas. »Haben Sie vor, morgen abend an dem Ball bei den Stones teilzunehmen?« erkundigte er sich.
    Claytons Gesichtsausdruck war wachsam. »Ja«, meinte er.
    »Möchte ihn selbst um nichts missen«, sagte Paul und schmunzelte. »Wenn sich Whitney nicht völlig verändert hat, verspricht es, ein unterhaltsamer Abend zu werden.«
    »Whitney ist ein recht ungewöhnlicher Name«, bemerkte Clayton mit der genau richtigen Portion Neugierde, um seinen Gast zu weiteren Äußerungen zu veranlassen.
    »Der Name liegt in der Familie. Soweit ich weiß, hat sich ihr Vater einen Jungen gewünscht, und es dann einfach bei der einmal getroffenen Wahl belassen. Und irgendwie ist sein Wunsch ja auch fast in Erfüllung gegangen. Sie konnte schwimmen wie ein Fisch, klettern wie ein Affe und besser mit Pferden umgehen als jedes andere weibliche Wesen. An einem Tag tauchte sie in Männerhosen auf, am nächsten setzte sie sich auf ein Floß und verkündete, nach Amerika segeln zu wollen.«
    »Und was geschah?«
    »Sie kam bis ans andere Ufer

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