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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Musik brach ab. Whitney spürte, wie die Gespräche verstummten, wie sich alle Blicke ihr zuwandten. Sie holte tief Luft, richtete den Blick einen Zentimeter über die Köpfe der Menge, ließ sich von Ihrem Vater in die Mitte des Ballsaales führen und glaubte, Nickis Stimme zu hören: »Kopf hoch, Chérie. Sie sind nichts anderes als Provinzler.«
    Plötzlich teilte sich die schweigende Menge, und ein junger rothaariger Mann kam auf sie zugestürzt: Peter Redfern, der sie als Kind erbarmungslos aufgezogen hatte, aber auch einer ihrer wenigen Freunde gewesen war. Inzwischen war seine Stirn sehr viel höher geworden, aber sein Verhalten war jungenhaft wie immer. »Lieber Himmel«, rief er, als er vor ihr stand, »du bist es wirklich, kleine Range! Wo sind denn deine Sommersprossen geblieben?«
    Whitney unterdrückte ihr entsetztes Auflachen über diese ungewöhnliche Begrüßung und legte ihre Hand in seine ausgestreckte Rechte. »Und wo«, strahlte sie ihn an, »sind deine Haare geblieben, Peter?«
    Peter lachte schallend auf, der Bann des Schweigens war gebrochen, und alle scharten sich wißbegierig um sie. Whitney widerstand tapfer dem Verlangen, nach Paul Ausschau zu halten, und beantwortete immer wieder die gleichen Fragen. Ja, Paris hatte ihr gefallen. Ja, Onkel Gilbert gehe es gut. Ja, mit Freude würde sie zu diesem Nachmittagstee, zu jener Abendgesellschaft kommen . . .
    Plötzlich hörte sie ein wohlbekanntes, maliziöses Lachen. »Wie ich hörte, hat sie sich in Paris zum Spektakel gemacht und wurde von der guten Gesellschaft dort nur zu gern übersehen«, sagte Margaret Merryton gerade zu ein paar jungen Frauen ihrer Bekanntschaft.
    Peter hörte es auch und lächelte Whitney vieldeutig an. »Es ist Zeit, Miss Merryton zu begrüßen. Du kannst ihr nicht für immer aus dem Weg gehen. Abgesehen davon steht sie mit jemandem zusammen, den du noch nicht kennengelernt hast.«
    Fast widerwillig drehte sich Whitney zu ihrer Feindin aus Kindertagen um.
    Da stand Margaret Merryton, und ihre Hand ruhte besitzergreifend auf dem weinroten Ärmel eines Fremden - eines Fremden, der Whitney eigentümlich bekannt vorkam.
    »Wir alle waren sehr enttäuscht, daß es dir nicht gelungen ist, in Frankreich einen Ehemann zu finden, Whitney«, erklärte Margaret mit falscher Freundlichkeit.
    Whitney blickte sie kühl und verächtlich an. »Jedesmal, wenn du den Mund öffnest, glaube ich, das Rasseln einer Klapperschlange zu hören«, entgegnete sie und raffte die Röcke, um auf die Suche nach Emily zu gehen, aber Peter hielt sie am Ellbogen zurück. »Gestatte mir, daß ich dir Mister Westland vorstelle, Whitney. Er hat das Hodges-Anwesen gemietet und ist gerade aus Frankreich zurückgekehrt.«
    Es traf Whitney wie ein Schlag. Also er war es - Satan. Obwohl er heute keine Halbmaske trug, waren diese Augen unverkennbar. Sie starrte ihn fassungslos an. Wie kam er hierher? Warum hatte er sich ausgerechnet hier in dieser gottverlassenen Gegend eingemietet?
    »Vielleicht finden Sie Ihre Sprache wieder, wenn Sie mir gestatten, Sie aufs Tanzparkett zu entführen«, spöttelte er mit wohlbekanntem Tonfall. Doch mehr hörte sie nicht, denn hinter ihr sagte eine sehr tiefe, sehr vertraute Stimme: »Verzeihen Sie, aber mir wurde gesagt, daß Miss Whitney Stone heute abend hier ist, aber ich kann sie nirgendwo entdecken.« Seine Hand berührte ihren Ellbogen, und Whitneys Herz lief Amok, als sie sich langsam von Paul umdrehen ließ.
    Sie hob den Kopf und blickte in unvorstellbar blaue Augen. Fast unbewußt streckte sie beide Hände aus und ließ sie von Pauls warmen Fingern mit festem Druck umfassen. In den vergangenen vier Jahren hatte sie dieses Wiedersehen unzählige Male geübt, sich die geistreichsten Bemerkungen ausgedacht, doch nun brachte sie nur zwei dürftige Worte über die Lippen: »Hallo, Paul.«
    Ganz langsam überzog ein bewunderndes Lächeln sein Gesicht. »Tanz mit mir«, sagte er.
    Innerlich erbebend ließ sie sich von ihm in die Arme nehmen, spürte, wie sein Arm ihre Taille umfaßte, sie näher zog. Sie wußte, daß sie jetzt die elegante, formvollendete junge Frau sein sollte, die sie in Paris gewesen war, aber ihre Gefühle und Gedanken überschlugen sich, als wäre sie wieder fünfzehn Jahre alt. Ich liebe dich, wollte sie sagen. Ich habe dich immer geliebt. Willst du mich jetzt auch? Habe ich mich genügend geändert, daß du mich willst?
    »Hast du mich vermißt?« fragte Paul.
    Der selbstgewisse Ton in seiner Stimme

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