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Sturm der Leidenschaft

Titel: Sturm der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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blickte sich schnell um und sah, daß Clayton Westland kaum sechs Schritte hinter ihr war. »Satteln Sie Dangerous Crossing, Thomas«, zischte sie flüsternd. »Mister Westland besteht darauf, ihn zu reiten.«
    »Was?« Entsetzt starrte Thomas Westland entgegen. »Sind Sie sicher?«
    »Unbedingt«, erwiderte Whitney überzeugt und lachte in sich hinein, als Thomas in den Stall ging. Ungemein zufrieden mit sich verschränkte Whitney die Hände hinter dem Rücken und ging Clayton entgegen. »Ich habe dafür gesorgt, daß Sie unser bestes Pferd bekommen«, sagte sie.
    Clayton betrachtete sie stirnrunzelnd, doch dann wurde seine Aufmerksamkeit durch merkwürdige Geräusche aus dem Stall abgelenkt. Sie hörten zwei Flüche, einen Schmerzensschrei, und dann stürmte Dangerous Crossing aus der Stalltür, schleuderte einen Stallburschen gegen den Zaun der Koppel und keilte wild aus.
    »Ist er nicht wundervoll?« jubelte Whitney auf und warf einen hämischen Blick auf ihr beabsichtigtes Opfer. Doch in diesem Augenblick änderte der Hengst abrupt die Richtung und kam auf die Stelle des Koppelzauns zugerast, an der sie standen. Kurz davor schwang er herum, und Whitney machte gerade rechtzeitig einen wilden Satz zur Seite, bevor sein Hinterhuf gegen eine Zaunlatte knallte. »Er... er ist sehr temperamentvoll«, erklärte sie mit leichtem Beben in der Stimme.
    »Das sehe ich«, entgegnete Clayton und wandte seinen gleichmütigen Blick von dem Tier ab und Whitney zu.
    »Wenn er Ihnen zu temperamentvoll ist, brauchen Sie es nur zu sagen«, bot Whitney großzügig an. »Wir werden mit Sicherheit ein passenderes Tier für Sie finden . .., beispiels-weise Sugar Plum.« Damit nickte sie zu der alten Mähre hinüber, die friedlich auf der Koppel graste. Clayton folgte ihrem Blick, und sein Gesicht verzog sich widerwillig. Sofort erkannte Whitney, daß ihre Rache noch sehr viel süßer würde, wenn Clayton auf dem alten Klepper vor der Ausflugsgesellschaft auftauchte. »Thomas«, rief sie, »Mister Westland hat sich nun doch für Sugar Plum entschieden, also . ..«
    »Ich nehme den Hengst«, fauchte Clayton Thomas an und bedachte Whitney dann mit einem eiskalten Blick.
    »Warum sagen Sie mir nicht einfach, wo sich die Gesellschaft trifft«, schlug sie mit zuckersüßer Stimme vor, »dann könnte ich schon vorausreiten.«
    »Das werde ich ebensowenig tun, wie Ihnen die Genugtuung zu geben, mich unter den Hufen dieses Hengstes zu sehen.« Mit einer Kopfbewegung deutete er auf Khan, der gerade aus dem Stall geführt wurde. »Steigen Sie auf Ihr Pferd und halten Sie sich in sicherer Entfernung von mir. Ich werde genügend zu tun haben, als mich auch noch um Sie kümmern zu können.«
    Seine überhebliche Zuversicht, den Hengst tatsächlich reiten zu können, löschte in Whitney jedes Schuldgefühl aus. Sie bestieg Khan, ritt mit ihm ein Stück am Koppelzaun entlang, nahm seine Zügel zwischen die Zähne und faßte ihre Haare mit einem Schal zusammen.
    Reitburschen, Stallknechte und drei Gärtner eilten an den Koppelzaun und rangelten um die besten Plätze. Thomas und zwei Reitknechte hielten den Hengst fest, während Clayton mit der Hand über den Rücken des Pferdes strich und beruhigend auf ihn einsprach. Die Erinnerung daran, daß diese Hand ihre Brust umfaßt hatte, ließ Whitney vor Zorn erröten.
    Clayton setzte einen Fuß in den Steigbügel und schwang sich unendlich behutsam auf den Pferderücken, um das nervöse Tier nicht durch abrupte Bewegungen weiter zu beunruhigen. Doch trotz seiner Vorsicht begann Dangerous Crossing zu schnauben und keilte nach den Männern aus, die ihn hiel-ten. Der letzte Benutzer des Sattels war kleiner gewesen als Clayton, und während die Steigbügelriemen verlängert wurden, kam es Whitney einen Moment lang so vor, als würde Dangerous Crossing mit seiner unwillkommenen Last kurzen Prozeß machen.
    Whitney amüsierte sich königlich über die besorgniserregende Nervosität des Hengstes und rechnete jeden Moment damit, daß Clayton aufgab und absaß. Doch statt dessen nahm er die Zügel fest in die Hand, die Stallburschen ließen los und sprangen schnell zur Seite.
    Claytons ganze Konzentration war auf das unruhige Tier gerichtet. »Ganz ruhig«, sagte er leise und ließ die Zügel eine Spur lockerer. Dangerous Crossing riß den Kopf hoch, tänzelte ein paar Schritte zur Seite und versuchte gleichzeitig, auszukeilen und sich aufzubäumen. »Ruhig, alter Junge, ganz ruhig . . .« Die leise Stimme schien

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