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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Würde diese Liebe, wenn er das noch lange tat, irgendwann vergehen?
    Während sie ihn in sein Ankleidezimmer gehen und darin herumrumoren hörte, versuchte sie, eine Möglichkeit zu ersinnen, Charlie zu zwingen, seine Liebe - von der sie wusste, dass er sie empfand -einzugestehen ...
    Das hatte er nie getan.
    Sie überflog ihre Erinnerungen und erhielt die Bestätigung, dass er ihr kein einziges Mal gesagt hatte, dass er sie liebte.
    Sie hatte es einmal zu ihm gesagt, und darauf hatte er nicht reagiert.
    Sie hörte, wie er sich dem Bett näherte und gleich darauf, wie leise rauschend sein Morgenrock zu Boden glitt. Dann senkte sich die Matratze auf seiner Seite, als er neben ihr ins Bett stieg.
    Das Eisen um ihre Brust wurde noch enger, doch obwohl ihr das Herz so schwer war, fieberten ihre Sinne ihm entgegen. Aber sie blieb regungslos liegen. Er rückte näher an sie heran, und der Geruch des Meeres stieg ihr in die Nase.
    Er war mit dem Segelboot draußen gewesen. Er hatte Sinclair in Watchet auf seinem Boot mitgenommen. Sie hatte nicht daran gedacht, ihn danach zu fragen, und er hatte es nicht erwähnt.
    Das Eisen machte ihr das Atmen schwer.
    Zum ersten Mal in ihrer Ehe empfing sie ihn nicht mit offenen Armen, sondern gab vor, tief und fest zu schlafen, sodass er sich schließlich umdrehte und nach einer Weile einschlief.
    Sarah starrte hellwach in die Dunkelheit und lauschte dem Brausen des Windes.
    Am darauf folgenden Morgen legte Charlie mit einem unbehaglichen Gefühl wieder eine Nachricht neben Sarahs Frühstücksteller.
    Grimmig entschlossen holte er Storm aus dem Stall, stieg in den Sattel und ließ dem Pferd die Zügel schießen.
    Sein Weg führte ihn nach Casleigh, wo er Gabriel und Barnaby treffen würde. Letzterer hatte den südlicher gelegenen Besitz als seine Operationsbasis für die Zeit auserkoren, während der Gabriel und er unauffällig die Möglichkeiten für Grundstücksspekulationen entlang potenzieller Routen für eine Bristol-Taunton-Eisenbahnlinie auskundschafteten.
    Er wollte sich von den beiden auf den neuesten Stand der Dinge bringen lassen, und außerdem bot ihm dieser Besuch eine willkommene Ausrede dafür, Sarah einen weiteren Tag fernzubleiben. Doch weder das hypnotische Donnern der Hufe noch die frische Luft vermochten seine innere Anspannung zu lockern und ihn von den beunruhigenden Gedanken abzulenken, die unablässig in seinem Kopf kreisten.
    In den letzten Tagen hatte er sich redlich bemüht zu tun, was er für zusehends notwendiger hielt. In jeder Nacht verspürte er die Macht dessen, was sich zwischen ihm und ihr entwickelt hatte, und es wurde immer stärker. Er durfte nicht zulassen, dass es ihn beherrschte, und das konnte er nur verhindern, indem er es auf die Nächte beschränkte, nicht zuließ, dass es auch seine Tage bestimmte.
    Und seine Taktik bewährte sich - zumindest insoweit, als Sarah anscheinend zu akzeptieren begann, dass außerhalb ihres gemeinsamen Schlafzimmers stets eine Mauer zwischen ihnen stehen würde.
    Aber letzte Nacht... er versuchte, sich einzureden, dass Sarah einfach eingeschlafen war, bevor er ins Zimmer kam, doch sein Instinkt sagte ihm, dass sie wach gewesen war. Dass sie entschieden hatte ... ihm fernzubleiben.
    Ein Teil von ihm begehrte dagegen auf und war verletzt von ihrem Verhalten. Aber genau das hatte er doch gewollt, oder? Nein. Nur tagsüber. Da wollte er Distanz zwischen ihnen, wollte, dass Sarah das begriff und akzeptierte. Welches Recht hatte er da, sich zu beschweren, wenn sie seine Haltung ins Schlafzimmer übertrug?
    Aber er wollte das nicht. Jetzt, da die Liebe in sein Leben gekommen war, da er wusste, wie sie sich anfühlte, konnte er es nicht ertragen, sie nicht wenigstens im Bett ausleben zu dürfen.
    Der kalte Wind durchdrang seinen Jagdrock, aber die Kälte, die Charlie in seinem Innern fühlte, hatte andere Gründe.
    Er musste die Mauer noch höher und dicker machen. Vielleicht würde der Schmerz dann vergehen.
    Liebe nicht zu leben war viel schwieriger als erwartet.

14
    Sie fühlte sich betrogen.
    Nein, nicht wie die Ladys, die mit einem Weiberhelden verheiratet waren, sondern in einem viel tiefer gehenden Sinn.
    Sie fühlte sich hintergangen. Wissentlich, absichtlich und sinnlos hintergangen.
    Am nächsten Morgen schrieb Sarah die letzten der Dankesbriefe. Sie stapelte die ordentlich adressierten Schreiben, trug sie, die Lippen zu einem Strich zusammengepresst, in die Bibliothek und platzierte den Stapel zum Frankieren

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