Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
wird.«
    Er nickte ihnen zum Abschied zu, hob die Hand und verließ den Raum. Als seine Schritte verklangen, konzentrierte Sarah sich auf ihren Teller, und Charlie tat es ihr nach. Sie aßen in harmonischem Schweigen, und dann lehnte Sarah sich wohlig seufzend gesättigt zurück.
    Charlie nippte, den Blick auf ihr Gesicht geheftet, an seinem Kaffee.
    Sie lächelte ihn an, ließ ihn sehen, wie glücklich sie war. »Es wird schöner werden, nicht wahr?«
    Ohne ihren Blick loszulassen, stellte er seine Tasse ab, ergriff Sarahs Hand und hob sie an die Lippen. Und während er jeden Finger einzeln küsste, bestätigte er ihr: »Viel schöner.« Nach einem kurzen Moment setzte er hinzu: »Wir werden dafür sorgen.«
    Eine Stunde später empfing Malcolm Sinclair seine Haushälterin -eine Frau aus dem Dorf, die bei ihm putzte und für ihn kochte - an der Eingangstür.
    »Mrs Perkins«, er lächelte sie charmant an, »ich muss mich entschuldigen, dass ich es gestern nicht erwähnt habe - ich werde Ihre Dienste nächste Woche nicht benötigen. Ich bin abberufen worden und werde noch heute abreisen. Wenn ich Ihnen das hier geben darf ...« Er reichte ihr eine dicke Geldbörse. »Ihr Lohn plus Vorschuss. Ich lasse Sie wissen, wann ich wiederkomme. Wenn Sie mit der Summe einverstanden sind ...«
    Mrs Perkins überprüfte die Münzen, stellte fest, dass der »Vorschuss« eine volle Woche ihrer Dienste abdecken würde und lächelte glücklich. »Aber natürlich, Sir. Es war mir eine Freude, für Sie zu arbeiten, und ich komme gerne wieder, wenn Sie zurück sind.«
    Sie knickste und lief den Weg zum Gartentor hinunter, überlegte sich wahrscheinlich schon, was sie mit der unverhofften Freizeit anfangen würde.
    Malcolm blieb auf der Schwelle stehen, bis die Frau seinen Blicken entschwunden war. Dann trat er ins Haus, schloss die Tür und legte seinen Gehrock ab.
    Er tauschte ihn gegen eine grob gewebte Arbeiterjacke, verbarg sein auffälliges, weizenblondes Haar unter einem Filzhut, den er tief ins Gesicht zog, schlüpfte in dicke, lederne Gärtnerhandschuhe und schulterte den Sack mit Werkzeugen, den er hinter die Tür gestellt hatte. Dann ging er damit den Korridor hinunter. Die gebohnerten Dielen knarzten unter den alten Stiefeln. Malcolm durchquerte sein Arbeitszimmer und verließ das Haus durch die Fenstertür, vor der sein gesatteltes Pferd wartete.
    Charlie ließ den Blick über die rußgeschwärzte Ruine des Waisenhauses gleiten. Von den Flügeln waren nur noch verkohlte Holzreste und Schutt übrig, doch im Hauptgebäude züngelten hier und da noch immer Flammen, fraßen sich durch die in die Wände eingebundenen Balken.
    An manchen Stellen waren die Mauern geborsten und dann zerbröckelt, Backsteine auf den Boden geschlagen. Einige Mauersegmente standen noch, konnten jedoch jederzeit ebenfalls einstürzen.
    »Wir brauchen Greifer und müssen die Mauern abtragen«, sagte Charlie. »Wir dürfen nicht riskieren, dass jemand erschlagen wird.«
    Kennett, der neben ihm stand, nickte grimmig. »Wir tragen heute ab, was möglich ist. Das geht aber nur Stück für Stück - da, wo das Feuer aus ist.«
    Charlie musterte die instabilen Wände und die Schutthaufen hinter dem Haupthaus. »Heben wir uns die Mauern für später auf. Wir müssen den Schutt hinter dem Haus ausbreiten und sicherstellen, dass nichts mehr schwelt.«
    Er schaute sich zu der endlosen Schlange von Männern um, die den Abhang heraufkamen, viele von ihnen mit geschulterten Werkzeugen. Die Ersten waren erschienen, als er und Kennett durch Crowcombe ritten.
    Charlie begrüßte die Männer und führte sie zur Rückseite des Hauses. Nachdem er ihnen erklärt hatte, was zu tun war, griff er sich auch einen Rechen.
    Den ganzen Vormittag arbeitete er Seite an Seite mit den Männern, die immer wieder zwischendurch miteinander redeten. Zu Anfang achteten sie in der Nähe Seiner Lordschaft auf ihre Worte, doch mit der Zeit entspannten die Männer sich und richteten schließlich sogar Fragen an ihren Oberherrn, wollten seine Meinung zur örtlichen Treibjagd hören, zu dem Plan, die Straße durch das Tal mit einer neuen Decke zu versehen, und zu vielen anderen Belangen seines Amtsbezirks und der Gemeinde.
    Als sie für den vom Wirt aus Crowcombe spendierten Frühschoppen eine Pause einlegten, hatte Charlie von den Leuten seines Countys mehr über ihre Anliegen und Probleme erfahren als in stundenlangen Vorträgen ihrer jeweiligen Herren.
    Nur im Hemd - seinen Rock hatte er über

Weitere Kostenlose Bücher