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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Tür.
    »Ah - hier sind Sie, Ma’am. Ein Junge aus Crowcombe hat eine Nachricht von Mr Sinclair gebracht.«
    »Danke, Crisp.« Sarah nahm den versiegelten Umschlag vom Tablett.
    »Der Junge sagte, es werde keine Antwort erwartet, Ma’am.« Der Butler verbeugte sich und ging.
    Sarah fand Charlies Brieföffner, erbrach das Siegel und entfaltete das einzelne Blatt.
    »Oh! Wie wundervoll!« Sinclair hatte das Tagebuch ihrer Tante gefunden - an einem »höchst überraschenden Platz«. Sarah fragte sich, wo es wohl gewesen war, las dann jedoch schnell weiter.
    Unglücklicherweise, schrieb Sinclair, müsste er in einer dringenden geschäftlichen Angelegenheit verreisen und könne sich angesichts der vielen davor anstehenden Erledigungen zu seinem großen Bedauern nicht den Luxus erlauben, sie zu besuchen und es ihr persönlich zu übergeben. Allerdings frage er sich, ob sie vielleicht die Zeit erübrigen könnte, sich mit ihm zu treffen. Er habe sich geschworen, die Gegend nicht zu verlassen, ohne die berühmte Aussicht von der Brücke über den Will´s-Neck-Fall genossen zu haben. Er würde um drei Uhr dort sein und ihr, wenn sie es einrichten könne, das Tagebuch dort aushändigen und erklären, wo er es gefunden habe.
    Sollte sie nicht in der Lage sein, sich mit ihm zu treffen, würde er ihr das Tagebuch bringen, sobald er in die Gegend zurückkehrte. Allerdings könnte er nicht sagen, wann das sein würde. Angesichts des materiellen Wertes des Buches und des Erinnerungswertes für sie wolle er die Übergabe nicht in fremde Hände legen.
    Sarah schaute auf die Uhr. Fünfzehn Minuten nach zwei - reichlich Zeit für sie, sich umzukleiden und zum Wasserfall hinaufzureiten.
    Sie wollte das Tagebuch wiederhaben, wollte hören, wo Sinclair es gefunden hatte, und außerdem würden die frische Luft und die körperliche Bewegung ihren noch verräucherten Lungen guttun.
    Eine der leichteren Entscheidungen dieses Tages. Sie stand auf und verließ die Bibliothek, um den Befehl zu erteilen, Blacktail zu satteln, während sie ihr Jagdkostüm anlegte.
    Zwanzig Minuten später, als Charlie gerade eine Gruppe von Männern anwies, mit Greifern und Leinen die Stabilität der noch stehenden Mauern zu prüfen, kam ein Junge aus Crowcombe angelaufen.
    »Eine Nachricht, m’Lord.« Der Junge zog die Mütze und reichte ihm ein gefaltetes und versiegeltes Blatt. »Von Mr Sinclair. Der wohnt momentan in Finley House.«
    Charlie nahm den Brief entgegen, kramte eine Münze für den Boten aus der Tasche und entließ ihn.
    Ein Blick zu den Männern zeigte ihm, dass sie wussten, was sie taten, und so lehnte er sich an den Zaun, erbrach Malcolms Siegel, entfaltete das Blatt Papier und las.
    Alle Farbe wich aus seinem Gesicht.
    Ohne Anrede abgefasst, war Malcolms Nachricht sachlich und brutal.
    ln Kürze werde ich Ihre Frau in meiner Gewalt haben. Während Sie diese Zeilen lesen, ist sie auf dem Weg zur Brücke über den Will’s-Neck-Fall. Wenn Sie sie Wiedersehen wollen, tun Sie genau wie geheißen. Zögern Sie nicht, denken Sie nicht nach, versuchen Sie nicht zu ergründen, was ich geplant habe. Versuchen Sie nicht, etwas zu organisieren, versuchen Sie nicht, Alarm zu schlagen. Denken Sie daran, dass eine Sichtverbindung zwischen der Brücke und Quilley Farm besteht - ich beobachte Sie in diesem Moment durch ein Fernglas.
    Verlassen Sie die Farm und reiten Sie zur Brücke. Tun Sie, was ich verlange, und die schöne Sarah wird schon bald wieder wohlbehalten bei Ihnen sein.
    Handeln Sie, und handeln Sie augenblicklich - oder Sie verlieren sie.
    Wir erwarten Sie auf der Brücke über den Wasserfall.
    Die Buchstaben tanzten vor Charlies Augen.
    Es war, als ströme Eiswasser durch seine Adern. Noch nie in seinem Leben war ihm so kalt gewesen.
    Aber er wusste, was er tun musste. Genau das, was Malcolm verlangte.
    Mit einem tiefen Atemzug versuchte er, das eiserne Band zu sprengen, das sich um seine Brust gelegt hatte, und zwang sich, äußerlich völlig ruhig, zu überlegen.
    Aber er hatte keine Wahl. Es gab niemand, den er in dieser Sache um Hilfe bitten konnte.
    Insbesondere, da er wusste, dass Malcolm Sinclair nicht bluffte.
    Er stopfte die Nachricht in die Tasche und steuerte mit großen Schritten auf Storm zu. Auf halbem Weg blieb er - als sei ihm gerade erst eingefallen, dass er den Leuten Bescheid sagen musste - abrupt stehen und rief Kennett zu: »Ich muss etwas erledigen. Bis ich zurückkomme, haben Sie das Kommando.«
    Kennetts lässiges Winken

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