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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ab und zog sich zwei leere Blätter heran.
    Die beiden Nachrichten zu verfassen nahm nur ein paar Minuten in Anspruch. Er Unterzeichnete und versiegelte sie, stand auf und legte den umfänglichen Packen gut sichtbar auf den Schreibtisch. Dann drehte er die Lampe aus, nahm die beiden Nachrichten, ging damit zu der Fenstertür und zog die Vorhänge auf. Im blassen Schein des Morgenlichts trat er zu dem Beistelltisch neben dem Sessel am Kamin, zog die Schublade auf und entnahm ihr Edith Baimains Tagebuch. Die Schublade mit dem Knie zuschiebend, betrachtete er das Buch mit dem silbernen Einband eine Weile, drehte sich dann um und verließ damit den Raum.
    Als Sarah aufwachte, lag sie allein im Bett. Obwohl die schrecklichen Erinnerungen sofort wieder lebendig wurden, war sie von einer seltsamen Zufriedenheit erfüllt. Und dann begriff sie, weshalb.
    Aus etwas Schlimmem ergab sich oftmals etwas Gutes. Das hatte ihre Tante Edith immer gesagt, und die war eine sehr weise Frau gewesen.
    Sarah stand auf, läutete nach Gwen, wusch sich und kleidete sich an. Gwen ihrem Wehklagen ob des Zustands der Kleidungsstücke auf dem Boden überlassend, machte sie sich auf den Weg zum Frühstückszimmer.
    Ihr Waisenhaus war abgebrannt, doch sie war nie zuversichtlicher und mit ihrem Schicksal einverstandener gewesen.
    Ihr Ehemann saß am Kopf des Tisches, Barnaby zu seiner Rechten. Als Sarah eintrat, erhoben sich beide Männer, und sie begegnete Charlies Blick, lächelte glücklich und wusste, dass er das Gleiche empfand wie sie.
    Dieser Morgen war der Beginn vom Rest ihres Lebens. Ihres gemeinsamen Lebens. Das hatten die Ereignisse der vergangenen Nacht gezeigt.
    Was sie aus ihrer Zukunft machen würden, blieb abzuwarten, doch dass sie sie miteinander gestalten würden, daran gab es jetzt keinen Zweifel mehr.
    Mit großem Appetit füllte sie einen Teller, verzichtete auf die Etikette und nahm links von Charlie, der ihr den Stuhl zurechtrückte, Platz.
    »Ich muss gleich aufbrechen«, sagte Barnaby. Nach einem kurzen Blick zu Charlie erklärte er: »Wir sind übereingekommen, die Behörden über die Vorfälle hier zu unterrichten. Ich reite nach London und informiere Stokes, komme zurück und setze meine Suche nach dem mysteriösen Agenten fort. Er ist bestimmt noch hier. Sein Auftraggeber wird davon ausgehen, dass Sie jetzt bereit sind zu verkaufen, wird aber mit dem nächsten Angebot aus taktischen Gründen ein paar Tage warten. Mit dem Brand im Waisenhaus haben wir jetzt ein frisches Verbrechen mit frischen Spuren, und Stokes und die anderen müssen erfahren, dass das Spiel weitergeht, richtig ernst wird.«
    Mit einem Stück Brot wischte er den Rest Speckfett von seinem Teller auf. »Außerdem kann ich, wenn ich dort bin, bei Devil vorbeischauen und sehen, ob Montague irgendeinen Hinweis entdeckt hat.«
    »Und wir werden hier eine Menge zu tun haben«, sagte Sarah.
    Charlie nickte und legte seine Hand auf die ihre. »Ich reite mit Kennett zur Farm. Wir müssen die Ruine sichern. Das wird zwar Tage dauern, aber je eher wir anfangen, umso schneller ist es getan.«
    »Es muss auch etwas mit den Tieren geschehen«, sagte Sarah. »Jim hat sie aufs Nordfeld gebracht. Vielleicht könnte Squire Mack sie vorübergehend nehmen.«
    Charlie nickte. »Ich frage ihn.«
    »Und ich«, Sarah rümpfte die Nase, »muss an den Bischof schreiben. Ich habe keine Ahnung, wie ich ihm beibringen soll, dass das Waisenhaus abgebrannt ist.«
    »Vergiss den Bischof fürs Erste - ich bin sicher, er teilt unsere Meinung«, sagte Charlie. »Mach lieber eine Liste von den Dingen, die die Kinder und das Personal brauchen, denn du wirst bestimmt Besuch von deiner Mutter, Mrs Duncliffe, Alathea und Celia und all den anderen Ladys aus der Umgebung bekommen, die wissen möchten, wie sie helfen können. Wahrscheinlich werden sie dir den heutigen Tag zur Erholung gönnen, aber bis morgen solltest du die Liste fertig haben.«
    Sarah lachte. Er hatte recht. »Das schaffe ich.«
    Barnaby legte seine Serviette auf den Tisch und stand auf. »Dann überlasse ich euch beide mal euren Unternehmungen und gehe meinen nach.« Als die beiden aufstehen wollten, um ihn hinauszubegleiten, hielt er sie mit einer Geste davon ab. »Ich finde den Weg allein. Esst ihr nur schön - ihr müsst euch stärken. Ich komme zurück, so schnell ich kann.« Das Lächeln in seinen Augen wich stählerner Härte. »Ich will es doch auf keinen Fall versäumen, wenn diesem Schurken das Handwerk gelegt

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