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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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begeben ... vorbei an der offenen Fenstertür ihres Wohnzimmers.
    Seine Augen bohrten sich in ihre. »Ich sehe, Sie erinnern sich - es war eine Sache von einer Minute, das Tagebuch aus Ihrem Sekretär zu nehmen.«
    Ihr Stirnrunzeln vertiefte sich. »Aber warum?«
    Er schaute auf das Buch hinunter. »Weil Ihre Tante und ich uns kannten. Wenn Sie zu den Mai-Eintragungen gekommen wären, hätten Sie gelesen, dass Ihre Tante nach der Festnahme von ein paar Sklavenhändlern glaubte, dass ich, wenn nicht für den Handel mit weißen Sklaven selbst, so doch zumindest für den Plan verantwortlich war.« Seine Mundwinkel zuckten. »Sie hatte recht.«
    Malcolms Blick glitt in die Ferne. »Sie war eine bemerkenswerte Frau - schon alt und körperlich geschwächt, aber mit einem messerscharfen Verstand ausgestattet und sehr gewitzt. Offenbar hat sie meine Eltern gut gekannt. Sie zitierte mich zu sich, sagte mir auf den Kopf zu, dass das Ganze von mir ersonnen war, und erklärte mir, dass der Umstand, dass ich meinen Plan nicht selbst in die Tat umgesetzt hatte, mich nicht von Schuld freispräche. Und dann ermahnte sie mich, meine >frevlerischen Schurkenideen<, wie sie sie nannte, in Zukunft für mich zu behalten.« Er schnitt eine Grimasse und richtete den Blick wieder auf das Tagebuch. »Danach schrieb sie alles da hinein, und ich musste mit der ständigen Angst leben, dass sie es öffentlich machen würde, wenn ich ihre Ermahnung nicht beherzigte.«
    »Aber wenn die Behörden keinen Grund sahen, Sie anzuklagen, hatten Sie doch nichts zu befürchten«, meinte Sarah noch immer stirnrunzelnd. »Außerdem waren Sie 1816 fast noch ein Kind. Ich hätte natürlich gelesen, was meine Tante geschrieben hat, aber ich hätte nichts dazu gesagt .«
    Malcolm begegnete ihrem Blick und lächelte. »Nein, das hätten Sie nicht - nicht in der Öffentlichkeit. Aber sehen Sie, ich hatte beschlossen, in dieser Gegend zu bleiben, ein Anwesen zu kaufen und mich hier niederzulassen, und inzwischen waren Charlies und Ihre gute Meinung mir wert und teuer. Hinzu kommt, dass ich nicht das Risiko eingehen konnte, dass Sie Charlie erzählten, was Edith geschrieben hat, oder - noch schlimmer - es ihm zeigten.«
    »Warum?« Sarah spürte Misstrauen in sich aufsteigen, aber sie konnte noch nicht erkennen, was es geweckt hatte. »Was hätte Charlie denn den Zeilen meiner Tante entnommen, was ich ihnen nicht hätte entnehmen können?«
    Malcolm hielt ihren Blick fest und antwortete: »Was Charlie bereits über mich weiß, kombiniert mit Ediths Einblick in die Arbeitsweise meines Verstandes, zusammen mit der Information, dass ich schon einmal vom Pfad der Tugend abgewichen war - das alles hätte ihn zu der Frage gebracht, ob ich mich nicht noch immer mit unsauberen Geschäften abgab.
    Und da ich das tue«, seine Stimme wurde härter, »erschien es mir angeraten, ihn nicht mit der Nase darauf zu stoßen. Für einen brillanten Kopf wie Charlie ist es vom Fragen nur ein kleiner Schritt zum Erkennen der Möglichkeiten. Zu der Überlegung, welche Vorhaben ich geplant haben könnte. Wenn er erst einmal so weit gekommen wäre, hätte er sich gezwungen gesehen, sich Gewissheit zu verschaffen - und dabei wäre er vielleicht auf genügend Hinweise gestoßen, um zu dem Schluss zu gelangen, dass sich zumindest ein solches Vorhaben tatsächlich in Durchführung befand. Auch wenn er mich nicht damit hätte in Verbindung bringen können - allein sein Verdacht hätte mir großes Unbehagen bereitet.«
    Sarah fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich wie ausgedörrten Lippen. »Sie haben gerade zugegeben, dass derzeit ein Vorhaben von Ihnen durchgeführt wird ...» Sie brach ab und starrte ihn mit aufgerissenen Augen an.
    Seine Mundwinkel hoben sich, und Sarah hatte das Gefühl, als könnten seine haselnussbraunen Augen ihre Gedanken lesen.
    »Sie sind wirklich eine kluge Person«, sagte Malcolm. »Ja, Sie haben richtig kombiniert - und Charlie wäre ebenfalls darauf gekommen, wenn er die Aufzeichnungen Ihrer Tante Edith gelesen hätte: Der Investor, der entschlossen ist, die Quilley Farm zu kaufen, bin ich.«
    Sarah hörte, was er sagte, doch sie traute ihren Ohren nicht. »Sie sind der Schurke, der hinter ... hinter all den Vorfällen auf der Farm steckt?« Zorn loderte in ihr auf, und sie riss den Arm hoch und deutete auf die noch immer rauchende, geschwärzte Ruine jenseits des Tales. »Sie haben das Waisenhaus in Brand gesteckt?« Sie überlegte, begriff und ließ den Arm

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