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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Jeannie.« Sarah winkte den Kindern nach und ging dann auf eine zur Rechten liegende Tür zu. Bevor Sarah sie öffnete, schaute sie Charlie an. »Möchten Sie an der Sitzung teilnehmen oder sich umsehen?«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne zuhören. Umsehen kann ich mich später auch noch.«
    Sie lächelte. »Ich habe nichts dagegen. Vielleicht ist es ja sogar lehrreich für Sie.«
    Als er ihr in den Raum folgte, fragte er sich, warum sie so spöttisch geklungen hatte. Er wollte tatsächlich etwas über das Waisenhaus erfahren. Zwar lag es außerhalb seiner eigenen Ländereien, aber immerhin war er der Graf und die Gegend seine Grafschaft, und so sollte er wissen, wie das Waisenhaus geführt wurde, unter wessen Schirmherrschaft es stand, woher die Gelder kamen und so weiter. Es wurde Zeit, dass er sich kümmerte.
    Darüber hinaus gebot die Tatsache, dass das Waisenhaus Sarah gehörte und sie an seiner Leitung beteiligt war, dass er sich informierte.
    Der Raum war mit zwei Schreibtischen - einem großen und einem kleinen - und mehreren Armlehnstühlen und Schränkchen eingerichtet. In der Mitte stand ein runder Tisch, an dem Mrs Duncliffe und der Anwalt, Mr Skeggs, saßen. Als Sarah eintrat, beendeten sie ihre Konversation und begrüßten sie mit einem Lächeln.
    Als sie Charlie hinter ihr hereinkommen sahen, malte sich Überraschung auf ihren Gesichtern, jedoch ohne das Willkommenslächeln zu verdrängen.
    Man begrüßte einander, gab sich die Hand, und dann rückte Charlie Sarah einen Stuhl zurecht. Nachdem sie Platz genommen hatte, nahm er sich einen Stuhl, stellte ihn neben den ihren, aber etwas nach hinten gerückt. Mit einem Lächeln zu Mr Skeggs und Mrs Duncliffe gewandt, sagte er: »Ich hoffe, Sie empfinden meine Anwesenheit nicht als störend. Ich möchte mir gerne ein Bild davon machen, wie das Waisenhaus geführt wird.«
    Beide versicherten ihm, dass Sie nichts dagegen einzuwenden hätten. Während Mrs Duncliffe sich mit Sicherheit Gedanken ob seiner Beweggründe machte, war Skeggs geradezu rührend erfreut.
    »Je mehr Einheimische von Stand sich für unsere Bemühungen interessieren, umso besser.« Der blutarme Anwalt strahlte. Er begradigte den vor ihm liegenden Stapel Papiere und rückte den Kneifer auf seiner schmalen Nase zurecht. »Also ...«
    Charlie lehnte sich zurück und hörte aufmerksam zu, während die drei verschiedene Aspekte des Waisenhausalltags erörterten. Er erfuhr, dass sie den größten Teil der verderblichen Waren in Watchet kauften, Gemüse, Getreide, Fleisch und Fisch zweimal in der Woche heraufgeholt wurden. Fertigwaren bezogen sie aus Taunton. Sarah überflog eine Liste und erklärte dann, dass nichts darauf so dringend wäre, dass es sich lohnen würde, den Lastkarren auf den Weg nach Süden zu schicken.
    Als es um den Bedarf der Kinder ging - Kleidung, Schuhe, Bücher und so weiter -, fiel Charlie auf, dass dafür genügend Geld vorhanden war, doch was die Bausubstanz des Waisenhauses betraf, stellte sich ein Defizit heraus.
    »Kennett hat sich das Dach des Südflügels angesehen«, berichtete Sarah. »Er sagt, das Reet ist mürbe, wir müssen die undichten Stellen stopfen lassen.«
    Mrs Duncliffe seufzte. »Ich wünschte, wir könnten die Dächer neu decken lassen. Es ist schon das dritte Mal innerhalb eines Jahres, dass wir die Dachdecker holen müssen, und das Reet wird nicht besser.«
    Sarah schaute sich zu Charlie um. »Mittel- und Eckflügel sind reetgedeckt«, erklärte sie ihm. »Wir hatten Hendricks, den hiesigen Baumeister da, damit er sich ansah, ob wir das Reet durch Schiefer ersetzen könnten. Er sagte, dazu müssten wir die gesamten Dachstühle erneuern, was aber sinnlos sei, weil die Mauern das Gewicht der Schieferplatten gar nicht tragen könnten. Die Mauern der Flügel bestehen größtenteils aus Balken, Putzträgern und Putz - nur die Grundmauern sind aus Stein.«
    Charlie nickte. »Darum bleiben so viele Cottages reetgedeckt. Wenn man das Dach erneuert, müsste man auch die Mauern und die Tür- und Fensterstürze erneuern, was einem Neubau gleichkommt.«
    Skeggs stieß einen Grunzlaut aus. »Gut.« Er machte sich eine Notiz. »Ich werde nach den Dachdeckern schicken.«
    »Bis sie kommen, können wir nur beten, dass es nicht regnet«, sagte Sarah.
    Die Besprechung nahm ihren Fortgang, und Charlie lauschte und lernte. Als die Sitzung schließlich endete, hatte er eine ungefähre Vorstellung von der Führung des Waisenhauses. Er stand auf und

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