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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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folgte den Komiteemitgliedern aus dem Raum. In der Eingangshalle verabschiedete Sarah die anderen. Mrs Duncliffe und Skeggs nickten Charlie zu und gingen. Mrs Duncliffe würde den hochgewachsenen, hageren Anwalt in Crowcombe bei seiner Kanzlei absetzen und dann südwärts zum Pfarrhaus von Combe Florey weiterfahren.
    Sarah schloss die Eingangstür hinter den beiden und wandte sich Charlie zu. »Ich bleibe für gewöhnlich den ganzen Tag hier. Es gibt immer reichlich zu tun, und ich pflege den Kontakt mit dem Personal und den Kindern.«
    Sie versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, aber wie üblich gab sein Ausdruck keinen Hinweis auf seine Gedanken.
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich ebenfalls bliebe?« Er fragte es mit einem schüchternen Unterton, als fürchte er, sie könnte ihn für aufdringlich halten.
    Stattdessen begrüßte sie dieses Zeichen von Feinfühligkeit. »Wenn Sie sich ein Mittagessen mit einer Horde lärmender Kinder zumuten wollen, dann bleiben Sie«, antwortete sie lächelnd. »Aber danach habe ich einiges zu erledigen. Es wird Stunden dauern.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin sicher, dass ich eine Möglichkeit finde, mir die Zeit zu vertreiben.« Sie bogen in den Korridor ein, der zum Speisesaal führte. Das Durcheinander von Kinderstimmen, das ihnen durch die offene Tür entgegenscholl, war ohrenbetäubend. »Außerdem«, setzte er dicht an ihrem Ohr hinzu, »wird mich die Aussicht auf den Nachhauseritt mit Ihnen beschäftigen - mit Ihnen allein.«
    Sie schaute zu ihm auf, und er hielt ihren Blick fest, und plötzlich wurde ihr bewusst, wie nahe sie beieinanderstanden. Auf einmal nahm sie den Lärm nicht mehr wahr, nur noch diesen Mann und seine Nähe, seine Männlichkeit, die Hitze, die er zu verströmen schien.
    Sie konnte kaum atmen, doch sie brachte ein Lächeln zustande, während sie dankend den Kopf neigte, als er ihr an der Tür den Vortritt ließ.
    Mrs Carter, allgemein nur Katy genannt, die Chefköchin und -betreuerin, sah Charlie und legte flugs ein weiteres Gedeck am Personaltisch auf, der abseits von den übrigen Tischen an einer Wand stand. Lady Cricklade hatte die mütterliche, jedoch kinderlose und, seit ihr Mann, ein Matrose, auf See geblieben war, alleinstehende Frau zur Leiterin des Waisenhauses gewählt, und im Lauf der Jahre hatte Sarah reichlich Anlass gehabt, die Menschenkenntnis ihrer Patin zu loben.
    Sarah führte Charlie an den Tisch und stellte ihn den Übrigen vor, die sich einer nach dem anderen einfanden, nachdem sie ihre Schützlinge an den langen Tischen abgeliefert hatten.
    Miss Emma Quince, allgemein nur Quince genannt, bedachte Charlie mit einem strengen Blick, ließ sich dann aber dazu herab, den Kopf zu neigen, als Sarah erklärte, dass sie die Bücher führte und alle Reparaturen am und im Haus überwachte. »Was in einem Haus wie diesem eine bedeutend anspruchsvollere Aufgabe ist als üblich«, setzte Sarah hinzu.
    Quince lächelte dünn, hielt von da an jedoch den Blick auf ihren Teller geheftet.
    »Die meiste Zeit widmet Quince allerdings den Säuglingen«, fuhr Sarah fort, »und Lily hier hilft ihr, sie zu versorgen.«
    Lily Posset, ein fröhliches, lebhaftes Mädchen, ehemals selbst Schützling des Waisenhauses, strahlte Charlie an. Offensichtlich imponierte ihr seine Eleganz. Er nickte ihr lächelnd zu. Danach beachtete er sie nicht mehr, aber sie schaute ihn immer wieder verstohlen an. Sarah tat, als bemerkte sie es nicht.
    Jeannie kam an den Tisch und nahm leise grüßend Platz. Ihr folgte ein wahrer Bulle von Mann, der sich neben sie setzte.
    Sarah stellte ihn Charlie als Kennett vor, »den Mann für alle Fälle«. Der Fleischberg verbarg sein weiches Herz hinter einer ständig finsteren Miene, womit er jedoch niemand narrte, am wenigsten die Kinder. »Kennett kümmert sich auch um unsere Tiere.«
    Charlie zog die Brauen hoch. »Was für Tiere gibt es denn hier?«, fragte er Kennett.
    »Nur welche, die uns von Nutzen sind«, antwortete dieser grimmig. »Kühe wegen der Milch und Ziegen und Schafe wegen Fleisch und Wolle. Für anderes ist kein Platz. Wir brauchen den Grund für Getreide und Kohl - Sie glauben nicht, welche Mengen diese Horde in einem Winter verputzt.«
    »Und Jim hier«, unterbrach Sarah und deutete auf den Jungen, der sich gerade auf dem Stuhl neben Kennett niedergelassen hatte, »ist unser guter Geist. Er hilft jedem bei allem, erledigt Botengänge und geht Kennett bei den Tieren zur Hand.«
    Jim strahlte sie an, nickte

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