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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ein zärtlicher Ausdruck in den Augen erschien, wenn sie eines der winzigen Bündel in den Armen wiegte.
    Die Säuglinge spürten ihre Wärme und scherten sich nicht um ihre äußere Erscheinung. Niemand verstand besser mit ihnen umzugehen als Quince.
    Eine Weile arbeiteten sie beide allein. Dann gesellten sich Katy und Jeannie dazu. Da die Wäsche Windeln, Handtücher, Laken und Servietten umfasste, war es ein zeitaufwändiges Unterfangen, jedes Stück einzeln zu sichten, einen Stapel aus Flickwäsche anzulegen, einen aus den Stücken, die einer Extrableiche bedurften und - widerstrebend - einen aus denen, die unrettbar verloren waren und nur noch als Putzlumpen Verwendung fänden.
    Der Flickwäschestapel war jedes Mal der größte.
    »Jeannie?«, klang Lilys Stimme von unten herauf. »Sie wachen auf.«
    »Komme schon!« Jeannie legte eilends das Handtuch weg, das sie gerade zusammengefaltet hatte, und hastete davon. Sie betreute die Kleinkinder, die ihren Mittagsschlaf gemacht hatten. Lily, für die älteren Mädchen zuständig, hatte sie beaufsichtigt.
    »Ich muss auch gehen.« Katy stemmte sich aus dem durchgesessenen Lehnstuhl hoch. »Zeit, das Abendessen vorzubereiten.«
    Sarah blickte von der Stopfwäsche auf und lächelte. »Wenn ich mit Sortieren fertig bin, komme ich hinunter. Ich werde Jim bitten, die Sachen morgen vorbeizubringen, damit ich sie zum Flicken verteilen kann.«
    »Gut.« Auf dem Weg zur Treppe blieb Katy am Fenster stehen. »Na, wenn das keine Augenweide ist!«
    Sarah erhob sich, trat neben sie ans Fenster und folgte ihrem Blick. Unten auf dem Vorplatz spielten die älteren Jungen - und auch ein paar jüngere und zwei bedeutend ältere - Schlagball.
    »Üblicherweise spielen sie doch hinter dem Haus«, wunderte sie sich.
    »Dafür sind es heute zu viele«, sagte Quince, die neben sie getreten war. »Sieht aus, als hätten sie zwei ordentliche Mannschaften gebildet.«
    Sarah beobachtete, wie Charlie den Ball Maggs zuwarf und der ihn mit dem Schlagholz zur Seite schlug. Von Anfeuerungsrufen begleitet, stürmte Maggs, während Feldspieler hinter dem Ball herliefen, auf einen in den Boden gerammten Pflock zu. Er umrundete ihn, raste zurück und berührte einen weiteren Pflock nahe der Stelle, an der er mit dem Schlagholz gestartet war.
    Toby, ein anderer älterer Junge, holte den Ball und warf ihn Charlie zu. Er flog ziemlich hoch. Charlie sprang und pflückte ihn aus der Luft, warf ihn in die andere Hand und fixierte Maggs mit einem wilden Blick - aber er grinste dabei. Dann rief Charlie etwas und warf Maggs den Ball erneut zu.
    Katy murmelte irgendetwas und ging lachend die Treppe hinunter. Einer der Säuglinge rührte sich, und Quince eilte hin, um nach ihm zu sehen. Sarah blieb, wo sie war. Der Dachvorsprung beschattete die Bleiglasfenster des Säuglingszimmers, sodass man von unten nicht sehen konnte, dass sie hier stand und zuschaute.
    Was sie sah, gehörte nicht zu den Dingen, von denen sie ihre Antwort auf Charlies Antrag abhängig machen würde. Aber sie wollte Kinder - auf jeden Fall -, und ein Ehemann, der so selbstvergessen spielen konnte ... nun, das war gewiss ein Punkt, der es verdiente, bedacht zu werden.
    Charlie war nicht nur völlig in das Spiel mit den Jungen und Joseph vertieft - den Letzteren hatte sie noch nie so strahlend gesehen -, sondern hatte auch seine Eleganz drangegeben.
    Er hatte seine Jacke abgelegt, die Hemdzipfel hingen aus der Reithose, die Ärmel waren hochgekrempelt und die Krawatte verschwunden. Auch die Weste war nirgends zu sehen.
    Es war ein ganz und gar nicht eleganter Charlie, der da den nächsten Ball warf, in die Luft sprang und jubelte, als Maggs ihn geradewegs zu Toby schlug und der ihn fing. Sarah sah, wie die Jungen sich um Charlie scharten, wie er Tobys Haar zauste und Maggs etwas zurief, worauf dieser strahlte, während er Toby das Schlagholz übergab.
    Als Sarah etwas später zu der Wäsche zurückkehrte, war sie nachdenklich.
    Als sie hinunterkam, war das Spiel vorbei. Sie fand Charlie im Gespräch mit Joseph hinter dem Haus, wo die beiden den Jungen bei ihrer Arbeit im Küchengarten zuschauten.
    Joseph sah noch immer unordentlich aus, während Charlie sich um die Wiederherstellung seiner üblichen Erscheinung bemüht hatte. An den feucht-dunklen Lockenspitzen, die sein Gesicht einrahmten, war zu sehen, dass er sich gewaschen hatte, und man erkannte auch seine Bemühungen, das zerzauste Haar in Form zu bringen.
    Es juckte sie in den Fingern,

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