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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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niederzukämpfen, Sarah auf das Sofa zu legen und ...
    Aber das war nicht seine Absicht. Nicht heute Nacht. Heute Nacht und in den kommenden Nächten, hielt er sich vor Augen, würde er ein Spiel spielen. Mit Taktik und Strategie, um sie in seinem Sinne zu beeinflussen. Sie hatte etwas, was er haben wollte, und von heute Nacht an würde er gezielt darauf hinarbeiten, es zu bekommen. Nein, er würde sie nicht überrumpeln, sich ihr erst in dieser Weise nähern, wenn sie es selbst wollte. Mit dem gleichen Hunger wie er. Oder noch größerem.
    Und so fuhr er fort, sie zu küssen, steigerte ihre Leidenschaft, bis sie sich in seine Locken krallte und ihren Körper an seinen presste.
    Und dann zog er sich zurück, löste seinen Mund von ihrem. Es kostete ihn fast übermenschliche Anstrengung, aber es musste sein. Als er ihren Atem auf seinem Gesicht spürte, wäre er beinahe schwach geworden, so verlockend war die Vorstellung, in die warme, feuchte Höhle zurückzukehren, noch mehr davon zu kosten.
    Er fluchte im Stillen. Er würde es tun. Bald. Aber nicht heute Nacht. Heute Nacht ...
    Entschlossen hob er den Kopf und schob Sarah von sich. »Genug.«
    Er war nicht sicher, ob dieser Befehl an sie gerichtet war oder an ihn selbst. Sie hob langsam die Lider, blickte mit verschleierten Augen ins Leere, blinzelte - und schaute ihn an. Fragend, als versuchte sie, sein Verhalten zu begreifen. Er wollte sie anlächeln, um ihr die Unsicherheit zu nehmen, aber seine Gesichtsmuskeln waren völlig verkrampft.
    »Es ist spät.« Er zwang sich, Sarah loszulassen, verzichtete mit äußerster Überwindung darauf, ihren schlanken und doch üppigen Körper unter seinen Händen zu spüren. »Kommen Sie. Ich bringe Sie nach Hause.«
    Sarah empfand den nächsten Tag als ausgesprochen enervierend, und der Abend war noch schlimmer, denn dort sah sie Charlie und spürte die Ungeduld, mit der er ihrem nächsten Treffen im Pavillon entgegenfieberte, was ihre eigene Ungeduld noch verstärkte.
    Der Abend zog sich unerträglich in die Länge. Sarahs Vater nutzte die Einladung, um die anwesenden Grundbesitzer bezüglich der bevorstehenden Jagd zu konsultieren. Als die Gentlemen sich endlich wieder zu den Ladys in den Salon gesellten, hatte Sarahs Frustration einen neuen Höchststand erreicht, und es forderte ihr alle Disziplin ab, artig zu plaudern und zu lächeln.
    Schließlich brachen die Gäste auf. Bei der Verabschiedung in der Eingangshalle umringt, hatte sie keine Chance, Charlie zu fragen, ob er zuerst heim wollte und dann zurückreiten oder offiziell mit dem Zweispänner zum Tor hinaus und dann durchs Gelände zum Wehr fahren. Als sie neben ihrer Mutter die Treppe hinaufging, wägte sie Wegstrecken und Zeiten gegen die Wahrscheinlichkeit ab, dass er mit seinen kostbaren Grauen querfeldein fuhr, kam jedoch zu keinem Ergebnis. Sie hatte keine Ahnung, wann sie ihn im Pavillon erwarten konnte.
    Nur eines wusste sie sicher - dass er käme. Irgendwann im Laufe dieser Nacht - und danach würde sie ihrem Ziel wieder ein Stück näher sein.
    In ihrem Zimmer angelangt, schickte sie die todmüde Zofe ins Bett und tauschte bedauernd ihre hübsche Seidenrobe gegen ein altes, warmes Straßenkleid und ein passendes, wollenes Schultertuch. So könnte sie, falls jemand sie dabei ertappte, wie sie mitten in der Nacht draußen herumlief, behaupten, sie hätte keinen Schlaf gefunden und machte einen Spaziergang.
    Zitternd vor Aufregung setzte sie sich ans Feuer, um abzuwarten, bis ihre Eltern sich zu Bett begeben hätten und es ruhig würde im Haus.
    Eine halbe Stunde später schlüpfte sie zur Tür hinaus, schlich die Seitentreppe hinunter, öffnete vorsichtig die Seitentür und huschte von einem Baumschatten zum nächsten über den Rasen.
    Als sie den Pfad erreichte und vom Haus aus nicht mehr zu sehen war, atmete sie auf und konnte an das denken, was vor ihr lag.
    Im Sinne des Wortes und im übertragenen.
    Letzte Nacht war sie nach ihren Rückkehr gleich zu Bett gegangen und zu ihrer Überraschung in tiefen Schlaf gefallen, doch dann hatte sie den ganzen Tag über Charlies Verhalten und seine Absicht gegrübelt und schließlich erkannt, dass er sie dazu bringen wollte, seinen Antrag anzunehmen, indem er sie neugierig machte. Indem er sie lockte.
    Warum sonst hätte er seinen Kuss jedes Mal so abrupt beendet -und in einem so frühen Stadium? Sie hatte gespürt, mit welch eiserner Willenskraft er sich dazu gezwungen hatte. Es gehörte zu seinem Plan.
    Dieser Plan

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