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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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jetzt keine Zeit mehr füreinander.
    Er drehte sich um und sah sich Sarah gegenüber.
    Sie lächelte ihn entspannt an. »Wir sollten zurückgehen.«
    Er hörte ihre Worte, doch seine Aufmerksamkeit galt ihren Lippen. Verführerisch, weich, feucht glänzend - er musste sie ein letztes Mal kosten.
    Charlie umfasste Sarahs Gesicht - er traute sich nicht zu, sie nach einem Kuss freizugeben, wenn er sie in die Arme nähme -, hob es an und schaute ihr in die Augen, neigte den Kopf und kostete sie. Es war nicht nur ein Kuss, sondern ein köstlicher Genuss, der ihn bis ins Mark berührte und ...
    Gewaltsam riss er sich los. Zwang seine Hände, ihr Gesicht freizugeben.
    »Ja. Wir müssen zurück.«
    Hatte ihn schon gestern Frustration gepackt, als sein einziger intimer Moment mit Sarah in dem Kuss hinter den Stallungen bestanden hatte, so war sie heute ungleich stärker. Schmerzte beinahe körperlich.
    Es war bereits später Abend, als Charlie mit einem Brandy in der Hand in der dunklen Bibliothek von Morwellan Park auf und ab ging und sich fragte, wie oft er wohl noch hinter älteren Ansprüchen auf Sarahs Zeit zurückstehen, wie viele gesellschaftliche Zwänge und unvorhergesehene Unterbrechungen er noch erdulden müsste.
    Im Vorfeld der Londoner Saison, vor der Abreise jener, die diese von vielerlei illustren Anlässen geprägten Monate in der Stadt zubringen wollten, gaben die hiesigen Ladys eine ganze Reihe von Partys - gewissermaßen als Übung für junge Damen, die dazu bestimmt waren, sich in der Gesellschaft der Großstadt zu bewegen.
    Alles schön und gut, aber dieses an sich kluge Prinzip ging ihm jetzt erstmalig gehörig gegen den Strich, denn es hatte zur Folge, dass er und Sarah, obwohl sie dieser Übung nicht bedurften, bei ungezählten Tanzabenden, Dinners und Partys zu erscheinen hatten.
    In London hätte er Bälle und Partys als Gelegenheiten gesehen, sein Ziel zu verfolgen - hier in der Provinz wären sie nichts als vergeudete Zeit. Die Gesellschaft umfasste zu wenige Menschen, und die Häuser boten keine Möglichkeiten, sich abzusondern - zumindest nicht für länger als die wenigen Minuten, die ihm und Sarah auf Casleigh vergönnt gewesen waren. Und Casleigh war das größte Haus im Distrikt!
    Charlie blieb vor dem Kamin stehen, in dem nur noch kleine Flammen von schwach glühenden Scheiten hochzüngelten.
    Er wollte Sarahs Zustimmung zur Hochzeit, und das so schnell wie möglich; auch nur die Zeit der Brautwerbung, mit der er sich einverstanden erklärt hatte, zu vertrödeln, widerstrebte ihm zutiefst.
    Sarah war die Richtige - daran hegte er nicht den geringsten Zweifel. Also brauchte er einen Plan, um sicherzustellen, dass sie seinen Antrag mit Freuden akzeptierte. Möglichst noch in dieser Woche.
    Er nippte an seinem Brandy und starrte auf die Flämmchen hinunter, während in seinem Kopf ein Gedanke Gestalt annahm.
    Sarah würde noch vor Dienstagabend zustimmen, seine Frau zu werden.
    Das zu schaffen, war die Herausforderung, der er sich stellen musste.
    Er hatte Herausforderungen schon immer geliebt.
    Zeit und Ort waren die ersten Hürden, die es zu überwinden galt.
    Beim Abschied von Lady Conningham, Sarah, Clary und Gloria, mit denen er sich in der letzten halben Stunde über lokale Belange unterhalten hatte, fragte Charlie die Hausherrin scheinbar spontan: »Gestatten Sie, dass Sarah mich zu den Stallungen begleitet?«
    Selbstverständlich gab Lady Conningham ihr Einverständnis, und Sarah schloss sich ihm bereitwillig - und mit einer Frage im Blick -an.
    Er hielt ihr die Tür auf, schaute sich um und zuckte innerlich zusammen. Clary und Gloria hatten begriffen - das konnte er ihrem Blick deutlich entnehmen.
    Als er den beiden leuchtenden Augenpaaren die weitere Sicht verwehrte, indem er die Tür schloss, sagte er sich, dass es von Anfang an nur eine Frage der Zeit gewesen war, bis Sarahs Schwestern etwas merkten. Er hoffte nur, Lady Conningham hatte genügend Autorität, um sie daran zu hindern, ihnen zu folgen.
    Sarah führte ihn zur Seitentür hinaus. Vor ihnen lagen die in Sonnenschein getauchten Stallungen.
    Charlie hielt Sarah am Arm zurück. »Haben Sie Zeit für einen längeren Spaziergang?«
    Sie lächelte erfreut - er hatte gerade ihre stumme Frage beantwortet. »Ja.« Sie ließ den Blick schweifen. »Wohin wollen wir gehen? Mama wird Clary und Gloria nicht lange zurückhalten können.«
    »In dem Fall sollten wir aus ihrem Blickfeld gehen.« Er deutete auf den Weg zu dem Bach, der in

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