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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Trauung, und ihre nahen und entfernteren Verwandten schauten zu. Clary, Gloria und Augusta waren ihr durch den Mittelgang gefolgt; Jeremy stand auf der anderen Seite neben Charlie, in der Gesellschaft von zwei Gentlemen, die Sarah nicht kannte.
    Das alles - auch, dass die Kirche voll besetzt war - nahm sie nur am Rande wahr, denn ihre Aufmerksamkeit galt der Zeremonie und dem Wortlaut von Charlies und ihrem Gelöbnis.
    Zu ehren und zu gehorchen. Zu ehren und zu behüten.
    Er steckte ihr einen Goldreif an den Finger, und sie küssten sich, um ihr Bündnis zu besiegeln. Als sich ihre Lippen nach einer unüblich langen Zeit widerstrebend voneinander lösten, begegneten sich ihre Blicke, und für einen Moment waren sie beide allein auf der Welt. Dann kehrten sie in die Wirklichkeit zurück, lächelten resigniert und drehten sich gemeinsam der Hochzeitsgesellschaft zu, um ihre jeweiligen Rollen für diesen Tag zu spielen.
    Arm in Arm schritten sie langsam auf den Ausgang zu, nahmen lächelnd die Glückwünsche der in der Kirche Versammelten entgegen. Als sie ins Freie traten, erwartete sie ein Reisschauer, den sie lachend erduldeten. Anstatt in die wartende Kutsche zu flüchten und einfach davonzufahren, blieben sie im Sonnenschein stehen, gaben den Einheimischen, die draußen gewartet hatten, Gelegenheit, ihnen zu gratulieren, und den Frauen, das mit Perlen und Brüsseler Spitze geschmückte weiße Brautkleid zu bewundern, während die Männer Charlie die Hand schüttelten oder ihm respektvoll zunickten.
    Alle strahlten. Es war ein Moment märchenhaften Glücks.
    Auch sie waren beide Einheimische. Sarah hatte ihr ganzes bisheriges Leben ein paar Meilen von der Kirche entfernt zugebracht und Charlie den größten Teil des seinen, und sie hätte es nicht übers Herz gebracht, die Gratulanten mit einem hastigen Aufbruch zu enttäuschen.
    Sie hatte erwartet, dass Charlie unruhig werden und sie unauffällig in die Richtung der mit Bändern verzierten Kutsche ziehen würde, doch er bewies nicht nur Geduld, sondern ließ auch seinen Charme spielen.
    Plötzlich löste sich Mr Sinclair aus der Menge und beugte sich galant über Sarahs Hand. »Meinen Glückwunsch, Countess.« Er lächelte sie liebenswürdig an, wandte sich Charlie zu und reichte ihm die Hand. »Sie sind ein Glückspilz, my Lord.«
    Charlie neigte dankend den Kopf und antwortete, die Augen auf Sarah geheftet: »Ich weiß.«
    Sie spürte ihre Wangen warm werden, denn sie las in seinen Augen, woran er dachte. Sie verabschiedeten sich von Sinclair. Sarah ließ auf der Suche nach Ablenkung den Blick schweifen, entdeckte am Rand der Menge den Karottenschopf von Maggs und sah dann, dass Lily und Joseph die älteren Kinder mitgebracht hatten. Sie schaute zu Charlie. Er war ihrem Blick gefolgt. Als er den ihren auf seinem Gesicht spürte, drehte er sich ihr zu und lächelte sie an. »Komm«, sagte sie, »gehen wir sie begrüßen.«
    Sarah sah Resignation in seinen Augen, aber auch noch etwas anderes, etwas, was ihn klaglos die gesellschaftlichen Verpflichtungen dieses Tages erfüllen ließ. Sie konnte es nicht benennen, aber er ließ sich bereitwillig zu den Kindern führen.
    Als sie mit dem Grüppchen plauderten, und die Mädchen mit großen Augen ihr Kleid bewunderten, trat Jeremy zu ihnen und flüsterte, dass sie jetzt wirklich aufbrechen müssten.
    »Wir sehen uns nächste Woche«, versprach sie den Kindern und winkte ihnen zum Abschied, als sie an Charlies Arm zur Kutsche ging.
    Er half ihr hinein und nahm dann, von Hurrarufen und einem »Me-re-dith!« skandierenden Sprechchor begleitet, neben ihr Platz. Der Kutscher ließ die Zügel auf die Pferderücken klatschen. Sarah und Charlie winkten den Zurückbleibenden zu, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Dann lehnten sie sich seufzend in die Polster. Es waren nur ein paar Minuten bis zu dem eindrucksvollen Flügeltor, hinter dem die lange Zufahrt von Morwellan Park lag.
    Sarah atmete die frische Luft ein; die Brise brachte den Duft knospenden Lebens mit. Der Frühling stand vor der Tür, und das Versprechen eines Neubeginns hallte in Sarah wider.
    Gleich würde sie in ihrem neuen Heim eintreffen - heute begann ein neues Kapitel ihres Lebens.
    Charlie nahm ihre Hand. Wie so oft, wenn er mit Sarah zusammen war, entwickelte sich ein Tag anders als erwartet.
    Er hatte nicht damit gerechnet, die Hochzeit zu genießen, doch als er seine Braut wie ein Traumbild in Weiß in der Kirche hatte auf sich zuschweben sehen, war er wie

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