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 Sturm im Elfenland

Sturm im Elfenland

Titel: Sturm im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill,
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gelangweilt ein. Sie legte das Gedichtbuch beiseite und reckte sich. »Warum können wir das nicht auch tun, Erramun?«
    »Selbst wenn wir es könnten, entspricht es nicht unserer Art zu denken, Alana. Es ist etwas anderes, ein Buch ganz und gar mit den eigenen Händen herzustellen oder es mithilfe einer Maschine in Hunderten von Exemplaren ...« Er suchte nach dem richtigen Wort und Aindru warf ein: »Auszustoßen.«
    »Ja, danke.« Erramun nahm eins der Menschenbücher und hielt es Alana hin. »Fass es an. Rieche daran. Spüre seine Schwingung. Es hat keine Seele.«
    Alana schob die Unterlippe vor. »Das ist eins meiner Lieblingsbücher«, erklärte sie ein bisschen eingeschnappt.
    »Warum können wir nicht auch solche Bücher drucken?«
    »Maschinen sind ein Menschenzauber«, erwiderte Erramun geduldig.
    Alana setzte sich auf, und auch Aindru blickte Erramun gespannt an. Zauber, das war ein Wort, bei dem Bruder und Schwester immer ganz still und aufmerksam wurden. Das verpönte Wort ‒ die verbotene Kunst!
    Erramun sah in ihre gespannten Gesichter und lächelte. Dies war der Grund, warum Alana nicht wollte, dass Ivaylo an ihrem Unterricht teilnahm ‒ ihr Geheimnis, das sie miteinander teilten.
    Aindru war der Begabte von ihnen. Er hatte das Glück, dass seine Begabung als einzige nicht von Auberons Verbot betroffen war. Wie seine Mutter Daina war er ein Heiler, und er lernte von ihr, wie er seine Kräfte im Dienste der Heilkunst anwenden konnte.
    Alle Elfen waren in der Lage, mehr oder weniger geschickt Magie wirken zu können. Bei den meisten reichte es zu nicht viel mehr als »Haushaltszaubern« ‒ das sanft schimmernde oder hell strahlende Feenlicht war so ein magisches Ding.
    Trotz des königlichen Verbots mochte niemand auf diese kleinen Zauber verzichten, und so wurden sie weiter benutzt im festen Vertrauen darauf, dass Auberon kaum wegen solcher Lappalien eine Strafe verhängen würde. Ganz abgesehen davon, dass er solche Zaubereien gar nicht zu Gesicht bekam.
    Alana besaß kein nennenswertes magisches Talent, aber sie konnte nie genug davon bekommen, wenn Erramun mit ihnen über die verbotene Kunst sprach.
    »Ich würde zu gerne einmal eine dieser Zaubermaschinen der Menschen sehen, die Bücher druckt«, sagte Alana. »Kannst du uns so etwas nicht einmal zeigen, Erramun?«
    Der Lehrer verzog das Gesicht zu einer ungewohnt strengen Miene und schüttelte den Kopf. »Wie könnte ich das tun?«, tadelte er. »Zauber aller Art sind uns verboten, Alana.«
    »Und außerdem hat Erramun uns doch gesagt, dass Menschenzauber für uns Elfen nicht funktionieren«, warf Aindru in herablassendem Tonfall ein. Er blickte nicht von dem dicken Buch auf, das er von einem Stapel neben dem Tisch genommen hatte.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Alana. »Ich denke, dass die Menschen einfach viel zu viel Angst vor Auberon und seinem Verbot haben und deshalb nur behaupten, dass ihre Zauber für Elfen nicht funktionieren.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah Erramun herausfordernd an.
    Der Lehrer zwirbelte nachdenklich eine Haarsträhne zwischen seinen Fingern. Es schien ihn nicht zu stören, dass Alana seine Worte in Zweifel zog.
    »Ich habe mich einige Zeit von einem Menschenmagier unterrichten lassen«, sagte er nach einer Weile.
    Aindru sah von seinem Buch auf und Alana rutschte auf die Kante des Sofas. »Von einem Menschen?«, fragte sie, als ihr Lehrer nicht fortfuhr, sondern weiter nur seine Locke durch die Finger zog.
    »Ja, Nikoloz war ein mächtiger Menschenzauberer«, antwortete Erramun. Er sprach so leise, dass die Geschwister sich anstrengen mussten, ihn zu verstehen. Sie beugten sich vor, bis ihre Köpfe sich fast berührten, und hielten gespannt den Atem an.
    »Der König hatte sein Verbot ausgesprochen und im ganzen Land herrschte große Verwirrung und Entsetzen darüber«, fuhr Erramun fort. »Viele hielten das Verbot für falsch und wollten doch nicht gegen Auberons Willen handeln. Deshalb haben sich einige Elfen aufgemacht, um bei den Menschen hier im Elfenreich nach einer Möglichkeit zu suchen, wie wir weiterzaubern konnten, ohne gegen Auberons Verbot zu verstoßen. Wir dachten, dass Menschenzauber so anders geartet sei, dass wir ihn verwenden könnten und damit trotzdem des Königs Willen nicht missachten.«
    Aindru ruckte unbehaglich mit dem Kopf, er sah aus wie ein missvergnügter Uhu. »Das ist aber sehr spitzfindig«, wandte er ein. »Ich glaube nicht, dass Auberon wollte, dass sein

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