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Sturm ueber Cleybourne Castle

Sturm ueber Cleybourne Castle

Titel: Sturm ueber Cleybourne Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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fragte, ob Cleybournes Gefühle für Rachel wirklich nur schwägerlicher Natur waren.
    In diesem Moment erschien Gabriela, um sich nach dem Befinden der Patientin zu erkundigen. Nach einem kurzen Geplauder verließen Jessica und sie das Zimmer, damit Lady Westhampton die Möglichkeit hatte, ein wenig zu schlafen. Die beiden aber begaben sich zum Schulzimmer, um die versäumten Schullektionen nachzuholen.
    Es fiel Jessica indes sehr schwer, sich auf den Unterricht zu konzentrieren, da sie immer wieder daran denken musste, dass sich Darius Talbot im Hause befand. Was für merkwürdige Wege doch das Schicksal ging!
    Sie hatte kaum mehr an ihn gedacht. Und welche Gefühle sie auch immer für ihn gehegt haben mochte, sie waren längst dahingeschwunden. Ja, sie war sich sogar darüber im Klaren, dass sie die Verletztheit über sein schmähliches Verhalten weit mehr geschmerzt hatte als die verlorene Liebe. Nichtsdestoweniger war sie betroffen über sein plötzliches Erscheinen, durch das sie in eine peinliche Situation geraten war.
    Aber vielleicht war es möglich, sich aus dem Wege zu gehen. Bei all diesen Leuten im Haus würde der Duke sie wahrscheinlich nicht als Ausgleich für die Gesellschaft der Veseys brauchen, obwohl Lady Westhampton heute bestimmt nicht zum Abendessen hinuntergehen würde. Sicherlich konnte sie auf diese Weise ungestört mit Gabriela im Kinderzimmer essen. Es blieb nur zu wünschen übrig, dass allen Gästen ihre Zimmer im Obergeschoss zugewiesen würden, so dass sie nicht Gefahr lief, auf dem Flur mit Darius zusammenzutreffen.
    Sie musste einfach so oft und so lange wie möglich in ihrem Zimmer bleiben, bis alle wieder abgereist waren, wenn sie auch der Gedanke ärgerte, sich im wahrsten Sinne des Wortes vor Mr. Talbot verstecken zu müssen. Aber schließlich wäre alles besser, als ihm zu begegnen und gezwungen zu sein, mit ihm zu reden.
    Natürlich würde Darius dazu genauso wenig Lust haben wie sie - wahrscheinlich sogar noch weniger. Wenn er deshalb auch versuchen würde, ihr auszuweichen, so müsste es eigentlich möglich sein, eine peinliche Situation zu vermeiden.
    Baxters Eintreten riss sie aus ihren Gedanken. Der Butler kam zu ihr mit dem äußerst schwierigen Problem der Tischordnung für die Gäste beim Abendessen. Jessica begriff die Zwangslage, in der sich der Alte befand, auf den ersten Blick. Zweifellos würden die Passagiere der Postkutsche unter normalen Umständen niemals an der Tafel eines Duke speisen. Nur Kestwick und Talbot konnten dem Rang nach dafür infrage kommen, und natürlich Lady Westhampton und die Veseys. Was Lord Kestwick betraf, so war seine Stellung in der Gesellschaft zudem nicht bekannt genug, um entscheiden zu können, an welche Stelle er platziert werden sollte.
    Der Kutscher und sein Gehilfe würden natürlich in der Küche essen. Das bedeutete aber, dass die anderen Gäste auf ihre gesellschaftlichen Voraussetzungen hin überprüft werden mussten. Einen Mann der Kirche konnte man keinesfalls zu den Dienstboten setzen, und so musste der Reverend mit an die Tafel des Duke. Mrs. Woods schien von vornehmem Wesen zu sein und war zudem gut gekleidet, sodass sie bei Tisch eine gute Figur machen würde. Miss Pargety wäre wahrscheinlich zutiefst getroffen, wenn man sie von dem Abendessen ausschloss, während Mr. Goodrich, der zusammen mit dem Kutscher angekommen war, wegen seiner Kleidung besser in die Küche passen würde. Aber Jessica scheute sich davor, ihn als Einzigen auszusondern, ohne genau zu wissen, ob er wirklich zur Dienerschaft gehörte. Sie hatte selbst zu viele Demütigungen erlebt, um sie anderen ohne Not zuzufügen.
    „Aber da ist noch ein weiterer Mann", warf Baxter seufzend ein.
    „Noch einer? Wer denn?"
    „Er ist vor kurzem zu Pferde eingetroffen. Sein Name ist Cobb, und ich kann um alles in der Welt nicht sagen, wo er hingehört. Er wirkt etwas barsch, ist aber gut gekleidet."
    „Haben Sie denn den Duke gefragt? Schließlich ist er doch der Hausherr." „Selbstverständlich. Aber er hat nur gesagt: Ich bin sicher, dass Sie alles richtig machen, Baxter." Der Butler schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, Seine Gnaden ist manchmal zu egalitär. Es scheint ihm gleichgültig zu sein, wo jemand sitzt."
    „Nun, dann setzen Sie eben alle an die Tafel, wie es Ihnen passend erscheint. Ich vermute, dass Lord Kestwick einen höheren Rang hat als die Veseys, bin mir jedoch nicht ganz sicher. Mr. Talbot hat offensichtlich keinen Titel und kann

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