Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
Vom Netzwerk:
Lucais heftig.
    Bevor sich Elspeth von dem Schreck erholen konnte, den dieser heftige Ausbruch des sonst so beherrschten Mannes in ihr hervorgerufen hatte, öffnete sich die Tür am Treppenende. „Ah, da seid ihr ja“, sagte ein Mann. „Wir warten mit dem Mahl auf euch.“
    Lucais stöhnte. „Dagegen können wir jetzt nichts machen“, sprach er geheimnisvoll. „Behalte nur deine schlechte Meinung über mich und meine Burg für dich. Wir sind stolz auf das, was wir besitzen, auch wenn ich mir bewusst bin, dass Kinduin ein armseliger, trauriger Ort ist, verglichen mit dem, was du gewohnt bist. Und, um Himmels willen, erwähne niemals, dass du Raebert Munros Weib bist.“ Mit diesen Worten zog er sie rasch mit sich die Treppe hinunter.
    „Bei allen Heiligen, das ist kein Grund, Leib und Leben zu riskieren“, sagte der Mann spottend, der ihnen am Eingang zur Halle entgegentrat. „Wir trafen uns kurz letzte Nacht, doch ich bezweifle, dass Ihr Euch an mich erinnert. Ich bin der Vetter von Lucais ... Niall Sutherland.“ Tief beugte er sich über Elspeths Hand. „Der Mann mit Anstand und gutem Gebaren.“ Sein Haarschopf leuchtete rötlich-gelb, seine braunen Augen funkelten lebhaft, und sein Lächeln war offen und ehrlich.
    „Elspeth Carmichael“, stellte sie sich vor, bewusst, dass Lucais sie aufmerksam von der Seite her anblickte. War es ihre Weigerung, ihm den Grund für ihr Hiersein zu nennen, oder die Erwähnung von Raebert, was ihn so wütend machte?
    „So kommt und esst mit uns, Mylady.“ Niall nahm Elspeths Hand und führte sie zu einem Tisch, an dem Männer und Frauen dicht gedrängt saßen.
    Noch niemals bin ich so sehr Mittelpunkt der Neugierde gewesen, dachte Elspeth, als Niall ihr behilflich war, über die Bank zu steigen und ihren Platz an der Mitte des Tisches einzunehmen.
    „Habt Ihr wahrhaftig bei Hofe gelebt?“ fragte eine Frau zu ihrer Linken.
    Elspeth blickte in das offene, ernste Gesicht und nickte. Nun wurde sie mit weiteren Fragen bestürmt.
    „He, he, lasst doch die Lady essen“, unterbrach Niall. „Ich glaube allerdings nicht, dass es hier etwas gibt, das gut genug für Euch wäre.“
    „B...Brot und Käse sind genug“, sagte sie stockend. „Ist dies der köstliche geräucherte Lachs?“ Sie warf einen Blick auf einen Teller, und sofort wurde er ihr von den Sutherlands gereicht. „Lucais hatte mich gestern davon versuchen lassen“, sagte sie, während sie sich bediente.
    Um sie herum hoben sich die Köpfe, die Frauen wisperten, und die Männer hüstelten verlegen. Sie blickte auf und sah, dass man sie anstarrte, breite Gesichter, rotbraune Haare und neugierige Blicke.
    „Sie denken, Ihr seid ... befreundet mit Lucais“, murmelte Niall.
    Elspeth erstickte fast an dem Bissen Lachs. Niall klopfte ihr auf den Rücken, bis sie zu husten aufhörte. Das Erste, was sie sah, als sie die tränenden Augen wieder öffnete, war Lucais. Er stand vor dem riesigen Kamin, der die eine Seite der Halle beherrschte, und hatte den Kopf gebeugt, um mit einem älteren Mann zu sprechen, doch sein Blick war auf sie gerichtet. Was dachte er? Warum hatte er sie hierher gebracht?
    „Als Lucais uns diesen Morgen sagte, dass Ihr uns besuchen kommt, warnte er uns, Ihr könntet uns vielleicht nicht mögen“, sagte ein junger Mann mit Sommersprossen.
    „Dass Ihr so vornehm seid, dass Ihr auf uns wilde Hochländer verächtlich herabschaut“, warf ein Mann auf der anderen Seite des Tisches ein.
    Die Worte, die sie ihm vier Jahre zuvor gesagt hatte, kamen nun wie ein Fluch zu Elspeth zurück, und sie fragte sich, warum er seinen Leuten nicht gesagt hatte, sich von ihr fern zu halten, nachdem sie so plötzlich wieder in seinem Leben aufgetaucht war.
    Sie blickte zum Kamin, doch Lucais war verschwunden.
    „Mein Vetter ist ein viel beschäftigter Mann, doch keine Angst. Er wird solch liebliche Dame nicht lange alleine lassen“, sprach Niall vertraulich.
    Genau davor hatte sie Angst. Mit jedem Augenblick wuchs ihr Verlangen, von hier zu verschwinden. Angst und Wut über das neue, unbekannte Gefühl, das Lucais in ihr erweckt hatte, hatten ihren Magen verkrampft, ebenso wie der Wunsch, von hier zu fliehen und Schutz in ihrer eigenen Festung zu suchen. „Ich möchte gerne meine Beine vertreten und Kinduin kennen lernen“, sagte Elspeth, und sofort standen zehn Leute auf, um ihr ihre Dienste anzubieten.
    „Lucais bat mich, auf seine Lady aufzupassen“, wies Niall die anderen zurück.
    „Sie alle sind so

Weitere Kostenlose Bücher