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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Wrack des Sandkrabblers.
    Die Imperialen waren dafür verantwortlich. Die Imperialen hatten die Forts der Jawas angegriffen. Die Imperialen verstärkten weiter ihren Griff um Tatooine. Vielleicht würde seine Tat nicht nur die Jawas aufrütteln, sondern eine planetare Revolution auslösen. Danach konnte der Planet wieder frei sein. Das war jedes Opfer wert, oder nicht?
    Eine laute Explosion und plötzliches Geschrei am anderen Ende der Bar ließen ihn zusammenzucken. Er wollte sich unter den Tisch ducken, aber er fuhr herum und sah einen Menschen in einer Nische sitzen. Rauch stieg von einem Loch in seinem Tisch auf, und auf dem Tisch lag ein stark riechender Rodianer. Het Nkik war für einen Moment vor Schrecken wie gelähmt, während den Ranater der Tod des Rodianers zu amüsieren schien. Het Nkik verfolgte, wie der Mensch langsam aufstand, um den toten Kopfgeldjäger herumging und eine Münze auf den Tresen warf.
    Ein Leben war in Mos Eisley wirklich nicht viel wert, aber er wollte seins zu einem hohen Preis verkaufen. Die anderen Jawas in der Bar huschten sofort zur Leiche, um Anspruch auf sie zu erheben; an jedem anderen Tag hätte er vielleicht um seinen Anteil an den Überresten gekämpft, aber so überließ er sie seinen Brüdern.
    Er senkte den Kopf, sah, wie der Ranater an seinem DL-44-Blaster herumfummelte, und entriß ihm die Waffe. Das berauschende Getränk entfaltete seine Wirkung und erfüllte ihn mit Entschlossenheit und Kraft. Die Waffe in seiner Hand fühlte sich leicht und mächtig an.
    So bereit wie jetzt würde er nie mehr sein.
    Ohne sich von dem Ranater zu verabschieden, nahm er seinen Blaster, verbarg den Tusken-Kampftalisman in der Hand und huschte aus der Bar und über die lichtdurchflutete Straße zum Wrack der Königinwitwe.
    Dort angekommen, erkannte Het Nkik, daß ihm dieses Schicksal von Anfang an bestimmt gewesen war. Er drückte den Blaster an sich und kletterte an den heißen, metallenen Hüllenplatten hinauf, auf der Suche nach einer Stelle, von der aus er die ganze Straße mit seinem Feuer bestreichen konnte.
    Sein Puls raste. Sein Kopf sang. Er wußte, daß sein großer Moment gekommen war. Sein ganzes Leben lang hatte er nur auf diesen einen Augenblick gewartet. Er fand einen schattigen Platz, der für seinen Hinterhalt perfekt geeignet war.
    Mehrere Sturmtruppler auf Patrouille kamen um die Ecke und marschierten zur Bar, als würden sie etwas suchen. Sie marschierten im Gleichschritt und wirbelten mit ihren weißen Stiefeln Staub auf. Sie schienen ganz auf ihr Ziel konzentriert. Sonnenlicht glitzerte auf ihren polierten Panzern. Ihre Waffen klirrten und klapperten bei jedem Schritt, ihre Helme waren starr geradeaus gerichtet. Sie bewegten sich schnell und kamen näher und näher.
    Er zählte insgesamt acht Sturmtruppler. Ja, genau acht. Wenn er, ein einzelner schwacher Jawa, acht imperiale Sturmtruppler niedermähen konnte, würde dies den Stoff für viele Legenden liefern. Kein Jawa würde je vergessen, daß ihr Bruder Het Nkik einen derartigen Schlag gegen das Imperium geführt hatte. Wenn jeder Jawa eine vergleichbare Tat vollbrachte, würde das Imperium von Tatooine fliehen.
    Er hielt sein Gewehr fest, beugte sich nach unten und beobachtete, wie die Sturmtruppler näher kamen. Seine leuchtenden gelben Augen fixierten sie, und er überlegte, wie er am besten losschlagen konnte. Er würde zuerst den Anführer ausschalten, dann die in der Mitte, dann den am Schluß und anschließend jene, die überlebt hatten, alles in einer einzigen fließenden Bewegung. Ein ganzer Hagel von Blasterblitzen würde auf sie niedergehen. Sie würden einen Moment brauchen, um ihn zu entdecken. Für einige von ihnen würde dieser Moment zu lange dauern.
    Es bestand sogar die lächerlich geringe Chance, daß er sie alle töten konnte, bevor sie Gelegenheit hatten, das Feuer zu erwidern. Das Schiffswrack gab ihm Deckung. Vielleicht würde er diesen Kampf überleben. Vielleicht konnte er an einem anderen Ort erneut zuschlagen. Vielleicht würde aus ihm sogar ein Jawa-Führer werden, ein Kriegsherr. Het Nkik, der große General!
    Die Sturmtruppler erreichten das Schiff, aber sie hatten nur Augen für die Bar und sahen ihn nicht einmal. Arrogant und selbstbewußt wie sie waren, ignorierten sie die Königinwitwe.
    Het Nkik umklammerte den Blaster. Seine Knie waren wie Sprungfedern, während er wartete, wartete, bis er es keinen Moment länger ertragen konnte – und seine Wut und seinen Rachedurst in

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