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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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die Halle zu seinen Füßen quoll – Rover. Er lächelte still vor sich hin.
    »Hören Sie«, sagte er zu seinem Kidnapper, um ihn von Rover abzulenken, »das ist doch verrückt. Ich werde bald ein sehr reicher Mann sein. Ich weiß nicht, wieviel Kopfgeld man Ihnen angeboten hat, aber ich kann Ihnen viel mehr bezahlen.«
    »Ich bin an Kopfgeld nicht interessiert«, knurrte Gurion. »Mein Familienname ist Silizzar. Kommt er Ihnen bekannt vor?«
    Evazan erbleichte bei dem Namen. »Es… es könnte sein, daß ich ein oder zwei Patienten…«, stotterte er.
    Gurion fiel ihm ins Wort. »Sie haben meine ganze Familie behandelt. Wegen einer Magenverstimmung, die sie von einem Gift bekamen, das Sie ihnen als Medizin verschrieben hatten! Sie haben sie nacheinander wie Fische ausgenommen. Sieben Menschen! Keiner von ihnen überlebte. Nein, ich will von Ihnen kein Geld. Mir geht es nur um Rache!«
    Sie stiegen weiter die Treppe hinauf und erreichten schließlich eine kleine Tür, die auf ein flaches Teilstück des Daches führte. Vom Meer her wehte ein scharfer Wind und zerrte an ihrer Kleidung, als sie nach draußen traten. Die Blitze in der Ferne tauchten die Umgebung in gespenstisch flackerndes Licht, und dumpf und unheimlich reihte sich ein Donnerschlag an den anderen.
    Gurion dirigierte Evazan zum Dachrand, wo er seinen Rucksack mit dem Langstreckenkom befestigt hatte.
    »Rühren Sie sich ja nicht von der Stelle«, warnte Gurion. Er hob die Bombe. »Denken Sie daran, wenn ich diesen Knopf drücke, haben wir beide nur noch ein paar Sekunden zu leben. Ich würde Sie lieber vor Gericht stellen, damit Sie für Ihre Verbrechen an all den vielen Lebewesen verurteilt werden. Aber ich werde nicht zögern, der Sache hier ein Ende zu machen!«
    »Ich rühr mich nicht von der Stelle«, versicherte Evazan beflissen.
    Gurion bückte sich und nahm aus seinem Rucksack den Komkopfhörer. Er ließ den Arzt nicht aus den Augen, während er in das Mikro sprach.
    »Mutter, hier ist Gurion. Hört ihr mich?«
    »Wir sind noch immer da, mein Freund. Was ist passiert?«
    »Ich habe unser Baby bei mir, lebend. Ich bin auf dem Dach. Könnt ihr uns holen?«
    »Wir sind schon unterwegs!« rief die Stimme begeistert. »Mutter Ende.«
    Aus den Augenwinkeln sah Evazan, wie die Dachtür aufgestoßen wurde. Ein knollengekrönter Stiel tauchte in der Öffnung auf und bewegte sich prüfend hin und her.
    »In ein paar Minuten wird uns eine Fähre abholen«, erklärte Gurion, als er den Komkopfhörer wieder verstaute.
    Der Arzt machte einen unauffälligen Schritt zur Seite, dann noch einen und noch einen, bis sich Gurion zwischen ihm und der Tür befand.
    »Aber Sie müssen mich anhören«, sagte Evazan flehend. »Ich bin in Besitz eines Geheimnisses. Es ist hier in der Burg. Eine Erfindung. Eine sehr große Sache. Ein Angebot, das Sie unmöglich ablehnen können.«
    »Da täuschen Sie sich«, sagte der andere unbeeindruckt und fixierte seinen Feind mit kaltem Blick.
    Rovers glänzende Masse quoll durch die Tür. Die Kreatur glitt langsam und lautlos weiter. Ihr gallertartiger Körper reflektierte die fernen Blitze.
    »Aber mit Hilfe meiner Erfindung könnten Sie ewig leben«, rief der Arzt. »Wahre Unsterblichkeit. Jedes Wesen sehnt sich danach.«
    »Glauben Sie im Ernst, Sie könnten Ihre Verbrechen wieder gutmachen, indem Sie mein Leben verlängern?« fragte Gurion ungläubig. »Sie müssen noch verrückter sein, als ich dachte.«
    Rover war jetzt nur noch ein paar Meter von dem kauernden Mann entfernt. Die Kreatur plusterte sich auf und holte mit ihren Stielen zum Schlag aus.
    Ein Blitz flackerte, und Gurion sah in den winzigen Spiegeln von Evazans Augen das verzerrte Abbild des Meduza. Er sprang auf und wirbelte herum.
    Rover schlug im gleichen Moment zu. Gurion versuchte noch zurückzuweichen, aber der knollenförmige Aufsatz des Tentakels traf ihn am Knie und entlud seine gespeicherte elektrische Energie mit lautem Knistern.
    Der Mann schrie schmerzgepeinigt auf und taumelte. Seine Hand mit der Bombe fiel schlaff nach unten.
    Evazan stürzte sich auf ihn, packte Gurions Handgelenk mit beiden Händen und schüttelte es heftig. Der Detonator entglitt seinen kraftlosen Fingern, hüpfte über das Flachdach und blieb vor der Tür liegen.
    Evazan wollte sich von seinem entwaffneten Kidnapper lösen, um ihn Rover zu überlassen, aber Gurion klammerte sich an ihn und packte den Arzt an der Kehle.
    »Ich bring dich mit meinen bloßen Händen um!« knurrte

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