Sturm über Tatooine
überwältigenden Verlangen nach ihr zu überzeugen – sie verfügte offenbar nicht über die zivilisierte Sensitivität der Gotals, empfing vielleicht sogar überhaupt keine Vibrationen und reagierte allein auf seine Worte. Nach ihrem Beitrag zu dieser Unterhaltung zu urteilen, war sie entweder halbintelligent oder hoffnungslos dumm, aber Trevagg hatte ohnehin kein Interesse an den Gedanken oder Wünschen von Frauen.
Er streichelte ihre Wange und genoß die Zartheit ihrer Wangenknochen unter seiner starken Klauenhand. Er spürte ihre Scheu und dann eine zunächst zaghafte, aber immer stärker werdende Erregung.
»Erkennen Sie denn nicht, daß ich Sie brauche?«
»Soll das etwa ein… Heiratsantrag sein?« Sie blickte auf, hingerissen, gebannt, schon halb zur Hingabe bereit.
Sanft küßte er ihre Wange. Dumm wie Bohnenstroh, dachte er. Aber noch ehe dieser Tag endete, würde er sie in seinem Bett haben.
»Trevagg, lassen Sie das Mädchen in Ruhe.« Balu sprach leise, damit Nachtlilie, die im Vorzimmer saß, ihn nicht hörte. Der Sicherheitschef lehnte an der Tür von Trevaggs Büro, während der Gotal für morgen früh eine Kabine auf der Sternenschwan buchte – natürlich dritter Klasse. Das war das mindeste, was er für das Mädchen tun konnte, dachte er. Außerdem wollte er ganz bestimmt nicht, daß sie hier herumhing und sich einbildete, er würde ein halbintelligentes, artfremdes Trampel wie sie heiraten , ganz gleich, wie gut sie im Bett sein mochte.
»Sie in Ruhe lassen?« Trevagg drehte sich ungläubig um und starrte den Menschen an. Er dämpfte seine Stimme mit Rücksicht auf Nachtlilie, die hinter Balu an einem leeren Schreibtisch saß und den Kopf mit dem halb verschleierten Gesicht in scheuer Ekstase gesenkt hielt. »Sie sind kaum vier Meter von diesem… diesem Liebeshappen entfernt und bringen es fertig, sie in Ruhe zu lassen?«
Balu drehte den Kopf und musterte sie. Selbst aus dieser Entfernung konnte Trevagg anhand seiner Körpertemperatur und Pulsfrequenz erkennen, daß er sie sexuell nicht stimulierender fand als einen Jawa. Die dumpfe, erbärmliche Empfindungslosigkeit der Menschen erfüllte ihn mit Abscheu.
»Trevagg«, sagte der Offizier, »die meisten Spezies – die meisten Zivilisationen – verstoßen Angehörige, die Hybridkinder bekommen. Wenn Sie sie attraktiv finden, dann sind Ihre Enzyme wahrscheinlich kompatibel genug, um sie zu schwängern. Sie würden ihr Leben ruinieren.«
Trevagg gab ein kurzes, bellendes Lachen von sich. »Ich glaube es einfach nicht. Sie stehen zwei Meter von dieser Sexbombe entfernt, und Sie faseln etwas von Enzymkompatibilität ? Mann, lassen Sie sich doch endlich Gonaden wachsen! Wenn es für sie ein Problem ist, warum läuft sie dann überhaupt mit diesem aufreizenden Fummel von einem Schleier in der Galaxis herum?«
Balu legte Trevagg warnend eine Hand auf den Arm, und der Gotal verstummte überrascht. Balu zeigte gewöhnlich wenig Interesse am Schicksal seiner Mitwesen, aber in seinen Augen funkelte eindeutig eine Drohung.
Geduldig versprach Trevagg: »In Ordnung. Ich werde mit ihr nur einen kleinen Spaziergang machen. Sie kann immer noch nein sagen.«
Aber nach drei Drinks in der Mos Eisley Bar, sagte er sich, als er wieder das Vorzimmer betrat und Nachtlilies Arm ergriff, war es höchst unwahrscheinlich, daß sie das tun würde – ganz zu schweigen von der Aussicht auf eine Heirat, die offenbar bei ihr alle Sicherungen durchbrennen ließ.
»Ich kann immer noch nicht glauben, daß du… daß du mich wirklich genug liebst, um mich zu heiraten«, flötete das Mädchen, als sie hinaus in die Ofenglut der staubigen, sonnendurchfluteten Straße traten. »Die Männer meiner Spezies… fürchten sich vor dieser Verpflichtung. Sie haben Angst, um der Liebe willen alles aufzugeben.«
»Die Männer deiner Spezies sind Idioten«, knurrte Trevagg, während er ihr tief in die Augen sah und das berauschende Parfüm ihrer Sexualität einatmete. Seiner Meinung nach traf dies auch auf die Frauen zu, aber er sprach es nicht laut aus. Er sah zu den Schatten der gegenüberliegenden Häuser hinüber und entdeckte eine Gestalt in einer staubigen Robe und mit einem grellen, orangefarbenen Schal…
Pylokam der Biokostverkäufer. Er überquerte die Straße zum Verwaltungsgebäude.
In dem Gotal machte es Klick. Alles schien sich wie von selbst zusammenzufügen. Balu. Pylokam hatte den Jedi gesehen.
Seine erste Reaktion war pure Wut. Er hatte Nachtlilie
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