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Sturm ueber Thedra

Sturm ueber Thedra

Titel: Sturm ueber Thedra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stuhr
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von den Moormenschen hat dich über die Brücke getragen und hierher gebracht. - Ein ganz lieber Kerl!"
    "Und wo ist er?" Fakun sah sich um. "Wir sind allein hier."
    Jetzt setzte auch Teri sich auf. "Keine Ahnung", gab sie zu, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass außer Hund wirklich niemand mehr in der Hütte war. "Wie lange bist du schon wach?"
    "Eben aufgewacht! - Ich glaube, ich muß mal an die Vorräte gehen. Ich hab einen unheimlichen Hunger."
    "Du kannst ..." Teri hatte Fakun sagen wollen, dass er von dem Schafsfleisch-Gemüseeintopf auf der Kochstelle essen könne, aber der Topf war verschwunden.
    "Was ist denn?" Fakun hatte Teris Unsicherheit bemerkt.
    "Ich glaube, wir stehen besser auf." Schon hatte Teri die Beine an den Körper gezogen und erhob sich, indem sie ihr Gewicht nach vorn verlagerte. "Komm, mach dich fertig!", drängte sie. "Vielleicht ist der Moormensch doch nicht so nett!"
    Jetzt stand auch Fakun auf, und da sie beide in ihren Kleidern geschlafen hatten, waren sie innerhalb weniger Augenblicke bereit, den Dingen, die da kommen sollten, ins Auge zu sehen. Fakun schnallte sich noch das Kurzschwert um, das Teri unter ihr Lager geschoben hatte und hakte die Sehne auf das Bogenende, während Teri den Sitz ihres Dolches überprüfte und dafür sorgte, dass er locker in der Scheide saß. Dann gingen die beiden zur Tür, öffneten sie ein Stück und spähten hinaus.
    Nichts Besonderes war zu erkennen. Die Häuser des Ortes lagen graubraun und geduckt in der überschneiten Landschaft. Schnee türmte sich auf ihren Dächern, der da, wo das Abzugsloch herausgeschnitten war, eine hell- bis dunkelgraue Farbe angenommen hatte. Teri war überrascht, wie groß Moorstadt war. Über hundert Häuser mußten es sein, die sich in lockerer Ordnung auf dem festen Landstreifen zwischen Klippen und Moor bis an den Horizont hinzogen. - War es wirklich erst wenige Monate her, seit sie sich in Weltstädten wie Osange oder Isco heimisch gefühlt hatte? Der Monat der Abgeschiedenheit in der Nische hatte ihre Erinnerungen schon so weit verblassen lassen, dass sie dieses Provinznest als richtige Stadt ansah.
    Plötzlich streckte Fakun die Hand aus. Zwischen den weiter entfernten Häusern bewegte sich eine Dreiergruppe dunkel gekleideter Gestalten.
    Teri behielt die Leute im Auge. - Kein Zweifel, die Gruppe hielt auf die Hütte zu! Ob der nette Kerl von gestern abend sich wohl besonnen hatte und wieder gemein geworden war? Hatte er sich jetzt Verstärkung herangeholt, um sie aus der Hütte zu werfen? Unbewußt tastete Teri nach ihrem Dolch.
    Fakun bemerkte die Geste. "Sollten wir nicht schnell unsere Bündel packen, damit wir marschbereit sind, wenn es Ärger gibt?"
    "Nein!" Teri sah ihm ins Gesicht. "Man wird uns hier im Ort aufnehmen, weil ... Es hat keinen Sinn irgendwo anders hinzugehen, weil - weil es hinter Moorstadt nichts gibt, wo man um diese Jahreszeit hingehen könnte. Wenn die da ..." Teri zeigte nach draußen. "...uns zwingen, den Ort zu verlassen, dann werden wir auch keine Bündel mehr brauchen. Dann gibt es für uns auf dieser Welt nur noch einen Weg - den in den Schnee!"
    Fakun mußte Teri insgeheim recht geben. Noch so einen Dreitagemarsch würden sie nicht durchstehen. Das bedeutete, dass sie noch nicht einmal in der Lage waren, die Nische wieder zu erreichen.
    Inzwischen war die Gruppe nahe herangekommen. Teri konnte den `Sumpfschädel', ihren Gastgeber, schon genau erkennen. Schweigend stapften die drei Männer durch den Schnee. Wie drei Riesen sahen sie aus, wie sie so in ihren unförmigen Umhängen daherkamen. Ihre Gesichter waren verschlossen, bärbeißig, fast böse und ließen nicht viel Gutes hoffen.
    Fakun schob Teri ein wenig zur Seite und drückte die Tür etwas weiter auf. Mit der Hand am Schwertgriff stellte er sich in die Öffnung und schaute den Männern so grimmig er konnte entgegen.
    Der erste der Fremden machte eine großen Schritt, schob Fakun und Tür einfach beiseite und polterte mit seinem Gefolge in die Hütte. "Danke!", brummte er unwillig Fakun zu und ließ sich am Tisch nieder. "Kannst wieder zumachen!"
    Fakun war total verwirrt. So war es wirklich nicht gemeint gewesen, als er die Tür ein wenig weiter geöffnet hatte. - Eigentlich hatte er nur ein wenig Spielraum für sein Schwert schaffen wollen. Als er sich von seinem Schrecken erholt hatte, wollte er böse werden, aber da hatte Teri schon schnell die Tür geschlossen und die Hand begütigend auf seinen Arm gelegt.
    "Seid

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