Sturm ueber Thedra
nicht einging und beschloß, deutlicher zu werden.
Im ersten Moment wußte Teri nicht, wie sie reagieren sollte, als plötzlich eine Hand von hinten unter ihren Kittel fuhr, an ihrem nackten Körper nach oben glitt und sich auf eine ihrer Brüste legte. "Na, wie geht's denn unserem kleinen Kuschelhasen aus Thedra?", ertönte eine Stimme hinter ihr. "Hast mir ja schön was mitgebracht!" Zwei Finger der Hand hatten die Brustwarze gefunden und zwickten hinein.
Langsam drehte Teri sich um und starrte ihrem Gegenüber mit halboffenem Mund entgeistert ins Gesicht. Das war sogar problemlos möglich, denn der Einweichtrog war sehr hoch, und Teri stand auf dem umlaufenden Balken, wie alle Frauen, die hier arbeiteten.
Während Teri sich umdrehte, war die Hand weitergewandert und untersuchte jetzt die andere Brust.
Teri war an sich recht unbefangen, was ihren Körper anging, und was hier in Estador gegen die guten Sitten verstieß, war in anderen Ländern eine ganz normale Brautwerbung. - Sie beschloß, die Sache erst einmal mit Humor zu nehmen. "Das sind meine!", teilte sie dem Wärter mit einem Blick auf ihre Brüste freundlich mit. "Und ich möchte sie für mich allein behalten!"
Den Mann beeindruckte das überhaupt nicht. Es schien jetzt sogar, als wolle er sich sehr eingehend mit Teri beschäftigen. Ein Blick auf seinen Umhang zeigte ihr jedenfalls, dass die Tätigkeit seiner Hand nicht ohne Wirkung auf ihn geblieben war.
"Nimm deine Pfote da weg", warnte Teri.
"Na, regt dich das auf?" Der Wärter ließ tatsächlich die Hand über Teris Bauch nach unten gleiten. Am Oberschenkel angekommen, änderte er jedoch urplötzlich die Richtung, stieß die Hand hart nach oben und griff Teri brutal zwischen die Beine.
Der Griff war total überraschend gekommen und er tat weh! Teri versuchte mit einer raschen Bewegung ihres Beckens dem Schmerz zu entkommen und sah noch, wie sich das Gesicht ihres Peinigers zu einem Lachen verzog. - Dann wurde sie schnell !
Mit beiden Händen stützte Teri sich an der Oberkante des Trogs ab und riß urplötzlich beide Beine nach oben. Die straff gespannte Kette traf den Oberarm des Mannes, und der Griff lockerte sich schlagartig. Teri trat zu.
Dumpf dröhnte der Brustkorb des Mannes auf, als Teris Fersen auf seine Rippen trafen. Der Wärter taumelte zurück.
Teri beugte sich vor und stieß sich mit beiden Füßen von dem Balken ab. Wie ein Pfeil schoß sie auf den Mann zu, rammte ihren Kopf in seinen Magen und ging mit ihm zusammen zu Boden.
Bevor der Wärter an Gegenwehr auch nur denken konnte, war Teri über ihm, krallte ihre Linke in sein Haar und bog ihm den Kopf zurück, während die gespreizten Finger der Rechten schon ihr Ziel suchten.
Als der Wärter begriff, was geschehen war, lagen Teris Zeige- und Mittelfinger knapp einen halben Fingerbreit vor seinen Augäpfeln, während sie mit der anderen Hand mit unglaublicher Kraft seinen Kopf festhielt. "Versuch das nie wieder!", befahl sie ihm. "Wenn du das noch einmal probierst, wirst du ein blinder Wärter sein!" Teri ließ ihre Finger ein wenig vorrucken, und der Mann gab einen kleinen Angstlaut von sich.
Teri stieß sich vom Brustkorb des Wärters ab, richtete sich auf, drehte sich um, kletterte auf den Balken und machte sich wieder an ihre Arbeit. Scheinbar desinteressiert griff sie nach ihrem Schaber und kratzte auf der Lederhaut herum, die vor ihr auf dem Balken lag, aber sie achtete genau auf die Geräusche hinter sich. - Da war aber nichts zu hören, als mühsames Keuchen, leise Flüche und ein unsicheres Tapsen, das sich langsam entfernte.
Teri atmete auf. - Die Sache war zwar noch nicht ausgestanden, das war klar! Aber zumindest für den Augenblick hatte Teri ihre Ruhe. Die anderen Sklaven, die mit ihr am Trog arbeiteten, warfen ihr scheue Blicke zu. Teri merkte, wie sie schon wieder ärgerlich wurde. - Wie sollte man mit diesen Sklavenseelen jemals einen erfolgreichen Ausbruch organisieren? Gerade eben hatten sie gesehen, wie leicht es war, mit einem Wärter fertigzuwerden, und sie standen da, als habe es ihnen in die Suppe geregnet. - `Zu viele Schläge in zu vielen Jahren!' vermutete Teri. Sie würde sich an die jüngeren Leute wenden müssen, wenn sie etwas erreichen wollte. - Am Besten an Neuankömmlinge, die noch nicht an Leib und Seele gebrochen waren.
In der folgenden Nacht kamen die Wärter zu zweit.
Ab und zu fanden nächtliche Kontrollgänge in den Baracken statt, und so kamen auch jetzt zwei Wärter mit einer
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