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Sturmauge

Sturmauge

Titel: Sturmauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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Erkenntnis zu bestätigen, als um sich unterwürfig zu zeigen. »Ich bin gekommen, um abschließend Bericht zu erstatten.«
    »Abschließend?« Er warf Xeliath einen Blick zu. Sie ruhte nun auf einer grünen, gepolsterten Liege und beobachtete sie beide wie eine Katze. »Du willst nicht länger in meinem Dienst stehen?«
    »Ich stehe schon nicht mehr in Eurem Dienst«, stellte sie richtig. »Meine Treue gilt nicht mehr den Farlan.«
    »Sind wir dann jetzt … Feinde?« Seine Stimmte klang vorsichtig, gar nicht feindselig, aber trotzdem erschien – wohl ungefragt  – Eolis in seiner Hand.
    »Nur, wenn Ihr es wünscht, mein Lord«, sagte sie bedacht.
»Ich habe mich nicht so sehr verändert, dass ich mich nicht mehr an die Vergangenheit erinnere.«
    »Na, dann ist es gut«, antwortete Isak und versuchte entspannt zu wirken. »Ich habe genug Feinde. Lass mich deinen Bericht hören.«
    »Vorweg in aller Kürze: Ihr wisst, dass die Dame tot ist.« Ihre Stimme blieb sachlich.
    Er nickte, schwieg aber.
    »Aracnan tötete sie und mich tötete er auch fast – ich überraschte ihn, als er es gerade so aussehen lassen wollte, als hätte ein Hohepriester einem Dämonen geopfert.«
    Sie hielt inne, als sich Isaks Gesicht verfinsterte und der grimmige Blick, der nie fern war, in seinen Augen erschien, während er ihr bedeutete fortzufahren. »Ich traf in Byora auf zwei Männer des Königs aus Narkang, und wir haben Grund zu der Annahme, dass Aracnan Befehle von Azaer erhält, und dass andere Gefolgsleute des Schattens den inneren Kreis der Herzogin von Byora unterwandert haben.«
    »Hohepriester, die mit Dämonen spielen? Der Mistkerl wird sich freuen zu erfahren, wessen Taktik er sich da angeeignet hat«, murmelte Isak. »Habt ihr denn Hinweise, was der Schatten vorhat?«
    »Nein, und ich bin auch nicht in der Verfassung, mehr herauszufinden.«
    »Wie leicht konnten diese Dinge in Erfahrung gebracht werden?« , unterbrach Xeliath. »Isak, es hieß doch, dass in Scree alles von Anfang an abgekartet sei – warum sollte es in Byora also anders sein?«
    Legana zögerte erst mit der Antwort, sagte dann aber schließlich: »Ich hatte Glück, seinen Angriff zu überleben, hätte es jedoch beinahe nicht … getan«, gestand sie leise ein. »Ich war erst seit einigen Tagen der sterbliche Aspekt der Dame gewesen, bevor
sie mich zum Tempel schickte, in dem ich Aracnan antraf. Sie hat eingegriffen, um mich zu retten und zu spät erkannt, dass er sogar für sie zu mächtig war.«
    »Zu mächtig für eine Göttin, in einem offenen Kampf?«, sagte Isak ungläubig. »Das wusste ich nicht.«
    Xeliath gab einen Laut der Verärgerung von sich. »Gibt es irgendeinen Sterblichen, der so mächtig ist? Oder einen Unsterblichen – von den Göttern des Höheren Kreises und den Prinzen des Dunklen Ortes abgesehen?«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Dass du ein dummes Wagenzug-Balg bist!«, rief sie aufgeregt. »Aracnan kann niemals aus eigener Kraft so mächtig geworden sein. Er ist nur ein Halb-Gott. Wenn er mächtig genug war, um die Dame in einem offenen Kampf zu besiegen, warum ist er dann nicht in das Pantheon aufgestiegen?«
    »Bei Karkarns Horn«, keuchte Legana, als diese Erkenntnis sie traf.
    »Was?« Isak sah verwirrt von einer zur anderen. »Was zur Hölle wollt ihr beiden …? Ah. Oh.«
    »Genau. Wir wissen, dass einer von Azaers Anhängern einen Kristallschädel besitzt«, sagte Xeliath und bewegte die Finger der linken Hand.
    »Legana, du solltest die Runde Stadt so schnell wie möglich verlassen«, sagte Isak. »Du bist ein loser Faden für ihn, und er wird darauf aus sein, solche Enden abzutrennen. Aber zuerst sag mir, warum du nicht glaubst, dass es eine Falle ist.«
    »In Scree versuchten sie nicht, die Ereignisse zu steuern, sondern warteten ab, bis sie außer Kontrolle gerieten. Wenn Azaer die Herzogin lenkt, dann greifen sie hier unmittelbarer ein und bauen auf Screes Zerstörung auf. Diesmal wird die Stadt nicht dem Wahn verfallen, sondern es werden sorgsam Schlachtenlinien der unterschiedlichen Mächte aufgestellt.«

    »Aber wenn das stimmt, was sollte mich dann davon abhalten, mit der gesamten Farlan-Armee nach Süden zu ziehen und Byora dem Erdboden gleichzumachen? Die Straßen sind frei – und Tor Milist würde es nicht wagen, sich mir in den Weg zu stellen  – selbst geeint dürfte die Runde Stadt keinen Sieg erwarten, wenn ich angriffe. Es könnte eine List sein«, wiederholte er, »um mich zu einem

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