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Sturmbote

Sturmbote

Titel: Sturmbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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die Helden der alten Mythen. Weißaugen wurden von den Göttern für den Kampf und die Führerschaft in ihrem Namen geschaffen, aber die meisten werden niemals solch einen großen Einfluss auf das Land haben.«
    Isak wies auf Mihn hin, während sie sich den Pferden näherten. »Was ist mit ihm? Er tötete die Königin der Fysthrall, ein Weißauge, und sie trug zudem noch einen Kristallschädel bei sich.«
    Mihn beachtete den Finger nicht, der auf ihn wies, doch er beobachtete jede Kleinigkeit. Als Einziger nicht von Farlanblut, war er deutlich kleiner als die anderen Männer und seine unauffällige Kleidung und seine ordentliche Art sorgten dafür, dass man ihn leicht übersah. Nur seine Augen widersprachen der sonst unauffälligen Erscheinung. Sie waren zu hell und aufmerksam, wie die Augen eines Raubtiers.
    Isak senkte die Hand, als Mihn vortrat, um sich zu ihnen zu gesellen, und sagte dabei: »Eine Tat, die mich mein ganzes Leben lang verfolgen wird.«
    »Warum?«
    »Ihr seid ein Weißauge, geboren für große Taten. Ich bin für das Land nicht von Bedeutung und das Schicksal einfacher Männer, die in große Ereignisse stolpern, ist nie glücklich.«
    Bevor jemand diese Worte anzweifeln konnte, rief eine Stimme hinter ihnen: »Glück ist etwas Unbestimmtes. Mich ärgert die mangelnde Belohnung.«
    Isak erschrak und hatte die Hand am Schwertgriff, als er herumwirbelte, aber dann erkannte er den Sprecher und hielt die heranstürmenden Wachen mit einer Geste ab. Morghien sah genauso heruntergekommen aus wie bei ihrer ersten Begegnung und zeigte das gleiche spöttische, erzürnende Lächeln. Sein wettergegerbtes
Gesicht sah aus, als habe er schwere Jahre hinter sich. Doch Isak war einer der wenigen, der wusste, dass der Mann der vielen Geister auf übernatürliche Weise schneller gealtert war.
    »Du«, rief Carel wütend und zog seinen Säbel aus Schwarzeisen aus der Scheide, während er auf ihn zuging. Morghien beließ die abgenutzte Axt in seinem Gürtel und legte auch das schwere Bündel nicht ab, das er auf den Schultern trug, sondern stand mit unveränderter Miene neben dem Schrein und beobachtete den näherkommenden Carel.
    »Du solltest beim nächsten Mal vorsichtiger sein, wen du so unvermittelt ansprichst«, blaffte Carel den Mann an. »Ich kann Überraschungen verdammt noch mal nicht leiden, außer an meinem Geburtstag. Wenn du dich also das nächste Mal anschleichst, werden meine Männer dir gehörig den Kot aus dem Leib prügeln.«
    »Also bitte, behandelt man etwa so einen … Verbündeten?«
    »Heutzutage schon«, sagte Carel nachdrücklich. Er hatte sein Schwert noch immer nicht weggesteckt. »Nur, falls du nicht auf dem Laufenden bist: Überraschungen sind nicht mehr willkommen.«
    »Ich habe das von Lord Bahl gehört«, sagte Morghien ausdruckslos in Miene und Stimme. »Eine Schande, aber im Nachhinein betrachtet: keine große Überraschung. Xeliath berichtete mir, dass Lord Styrax ihn tötete. Wenn das wahr ist, haben wir ein ganz schönes Problem.«
    »Wir?«, fragte Isak aufgebracht. »Über welche Stadt herrschst du, dass dies dein Problem ist?«
    »Ich mag den Lord der Menin nicht, und wenn etwas diejenigen betrifft, die ich Verbündete nenne, und meine Pläne zu durchkreuzen droht, dann wird es auch zu meinem Problem.« Morghiens Blick ruhte auf Isak, er blieb ruhig und selbstbewusst
 – bis sich die Augenblicke ausdehnten und er bemerkte, dass Isak langsam mit einem Fingernagel auf den Smaragd in seinem Schwertgriff pochte. Morghien runzelte die Stirn und seine übliche Selbstsicherheit geriet ein wenig ins Wanken.
    Unter anderen Umständen hätte es Isak Spaß gemacht, Morghien zu verunsichern, doch im Augenblick gab es wenig Grund zur Freude. »Dein Freund«, sagte er, »der Seher von Ghorendt …«
    »Fedei? Was ist mit Fedei?«
    »Wir haben auf dem Rückweg bei ihm Halt gemacht, oder wir versuchten es zumindest. Schon bevor wir die Stadt erreichten, machten die Wachen deutlich, dass wir dort nicht willkommen waren.«
    »Nicht willkommen?« Morghiens Gesicht wurde ernst. »Ist Fedei tot?«
    »Das wissen wir nicht. Ghorendt ist für alle Fremden gesperrt. Wir fanden nur heraus, dass am Tag nach der Silbernacht etwas geschehen sein musste. Als wir den Fluss verließen, sahen wir uns den Spitzen eines Dutzends von Pfeilen gegenüber, also kehrten wir um. Es gab Gerüchte darüber, dass der Seher hinter verschlossenen Türen gefangen und jeder Spiegel im Haus zerbrochen sei.«
    Bei Isaks

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