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Sturmbote

Sturmbote

Titel: Sturmbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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Tildek zurücktrieb, wurde offenbar, dass der Soldat dem Adeligen überlegen war.
    Isak hatte keine Zeit, weiter zu beobachten, denn eine Leibwache kam direkt auf ihn zugestürmt. Das Weißauge schlug nach dem Kopf des Mannes, verfehlte ihn jedoch. Ein weiterer Gegner kam von links, und als die beiden gleichzeitig auf Isak eindrangen, lösten sich unwillkürlich Worte aus Isaks Kehle – und Magie floss durch Eolis. Das Schwert zog eine Schärpe gleißenden Lichts hinter sich her, das die Angreifer aufschreien und die Augen bedecken ließ. Die übernatürliche Schärfe der Klinge erledigte den Rest.
    Isak spürte den Angriff eines hochgewachsenen Ritters mit einem Schwanemblem auf der Brust, noch bevor er die wütende Attacke sah. Der Ritter zwang Isak mit den wuchtigen Schlägen
seines schimmernden Breitschwerts in die Abwehr. Er wehrte Hiebe ab, bis der sich drehende Toramin es schaffte, das Pferd des Ritters aus dem Gleichgewicht zu stoßen, so dass Isak einen Treffer landen konnte. Eolis schnitt durch das Schwert des Gegners und in den Spitzhelm des Ritters, der sich versteifte. Erst als Isak die Klinge herauszog, stürzte er zu Boden.
    Isak blickte sich um und sah, dass die Feinde flohen, doch hinter ihnen wartete ein Kreis aus Bogenschützen, die Sehnen gespannt. Die Flüchtenden hielten inne, als der vorderste Ritter von einem einzelnen Pfeil niedergestreckt wurde. Einen Augenblick lang hörte man nur die Schreie der Sterbenden, dann warfen die Männer ihre Waffen zu Boden und nahmen die Helme ab.
    »Mein Lord«, rief Vesna hinter ihm. Isak nahm seinen eigenen Helm ab und hängte ihn an den Sattel. Erst dann wandte er sich zum Grafen um.
    »Ein Geschenk, mein Lord«, fuhr Vesna fort, was ein Gelächter um ihn herum heraufbeschwor. Neben ihm kniete Karlat Certinse, die Züge abwechselnd von Schmerz und Wut verzerrt. Der junge Herzog hielt seinen Schwertarm umklammert, an dem aus einer Ellenbogenwunde Blut strömte. Er trug keinen Helm und sein Gesicht war ebenso wie sein langes, schwarzes Haar mit Blut und Schlamm beschmiert.
    »Versorgt erst die Wunde, dann aber fesselt und knebelt ihn«, befahl Isak. »Ich will ihn lebend haben. Er soll in Tirah aufgeknüpft werden, nicht auf einem namenlosen Schlachtfeld.«
    Isak lenkte sein Pferd näher heran und erkannte Furcht in Certinses Blick, bevor er sie hinter der Wut verbarg. Dachte man sich das Blut und den Schlamm sowie die dunkelrote Schwellung, die seine linke Wange verunzierte, weg, so sah er beinahe lächerlich jung aus.
    Was bist du? , dachte Isak. Ein Kind in einer Männerrüstung in einem Spiel, das du nicht verstehst? Oder der berechnende Verräter,
als der du am Strick baumeln wirst? Und macht es in unserem Leben einen Unterschied?
    Isak hob das Kinn des Herzogs mit einem Finger an und sah ihm in die Augen. »Zudem«, sagte er ruhig, »werde ich deine Mutter neben dir aufknüpfen, ebenso wie jedes andere Mitglied deiner verräterischen Familie, das mein Haushofmeister am Morgen des Tages nicht leiden kann, an dem ich die Befehle unterzeichne.«
    Certinse schwieg. Erst als ihm ein Geist grob die Rüstung herunterriss, die seine Wunde bedeckte, und den Oberarm abband, zischte er schmerzerfüllt auf.
    Isak glitt aus dem Sattel und ging umher, um die Soldaten zu betrachten. Die wenigen Ritter, die sich nicht schnell genug ergeben hatten, waren zusammengetrieben und niedergeknüppelt worden.
    Überall um ihn herum wanden sich Männer in Schmerzen, schreiend oder leise stöhnend. Zwei Geister erschienen neben ihm, als er sich neben eine verletzte Lomin-Leibwache kniete. Isak nahm ihm vorsichtig den Helm ab und darunter kam ein Mann in Vesnas Alter zum Vorschein, die Augen vor Angst und Schmerz weit aufgerissen. Er atmete stoßweise und hatte die Hände um die abgebrochene Spitze einer Lanze geschlossen, die aus seiner Seite ragte. Das feuchte Rasseln machte deutlich, dass sie in seiner Lunge steckte. Es gab keine Hoffnung für ihn. Isak ergriff den Kopf des Mannes mit beiden Händen und beendete seine Qualen so schnell und gnädig wie möglich.
    Dann blickte er sich nach seinen Wachen in den cremefarbenen Überwürfen um. Die Smaragddrachen darauf waren leicht auszumachen. »Carel?«, rief er und verspürte eine leichte Unruhe. Er drehte sich auf der Suche nach der vertrauten Gestalt des Kämpen, aber sein alter Freund war nicht zu sehen. Isak erhob sich, ging einige Schritte und suchte mit wachsender Angst.

    »Hier, mein Lord«, rief einer der Geister, der

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