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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Die Ostländer sind schlecht verteidigt. Die Ostländer liegen seinen Küsten näher und sind deshalb leichter zugänglich. Warum sollte er seine neu vereinigte Kraft gegen die stärkeren Südländer aufreiben oder eine noch gefährlichere Meeresüberfahrt riskieren?«
    »Weil«, sagte Elric leise, »seine Helfer durch Zauberkräfte unterstützt werden und die Entfernungen keine Bedeutung haben. Weil der Süden reicher ist und ihn mit Metallen und Nahrungsmitteln unterstützen wird.«
    »Und mit Schiffen und Männern!« sagte Kargan explosiv.
    »Also! Glaubst du wirklich, wir hätten einen Verrat im Sinn?« Hozel blickte zuerst Elric, dann Kargan an. »Warum rufst du uns dann hier überhaupt zusammen?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, gab Elric eilig zurück. »Kargan hat seine Gedanken geäußert, nicht die meinen. Beruhigt euch - wir müssen uns zusammentun - oder wir fallen den überlegenen Armeen und übernatürlichen Kräften zum Opfer!«
    »O nein!« Hozel wandte sich an die anderen Monarchen aus dem Süden. »Was sagt ihr, meine Kollegen? Leihen wir diesen Leuten unsere Schiffe und Krieger, um ihre Küsten wie auch die unseren zu schützen?«
    »Nicht wenn sie uns so undankbar mit Füßen treten«, sagte Jerned leise. »Soll Jagreen Lern doch seine Energie auf sie verschwenden. Wenn er sich dann dem Süden zuwendet, ist er geschwächt, und dann sind wir für ihn bereit.«
    »Ihr seid Dummköpfe!« rief Elric. »Stellt euch hinter uns, sonst gehen wir alle unter! Die Lords des Chaos stützen den Theokraten. Wenn er seine ehrgeizigen Pläne verwirklichen kann, bedeutet das mehr als die Eroberung durch einen menschlichen Ränkeschmied - es bedeutet, daß wir alle den Schrecknissen des Chaos unterworfen werden, auf der Erde wie auch darüber. Die ganze menschliche Rasse ist in Gefahr!«
    Hozel starrte Elric eingehend an und lächelte. »Dann sollte sich die menschliche Rasse gefälligst allein schützen und unter keinem unmenschlichen Anführer kämpfen. Es ist sehr wohl bekannt, daß die Melniboneer keine richtigen Menschen sind.«
    »Wie dem auch sei.« Elric senkte den Kopf und deutete mit einer schmalen weißen Hand auf Hozel. Der König erschauderte und hielt sich mit sichtlicher Anstrengung aufrecht. »Aber ich weiß mehr als das, Hozel aus Argimiliar. Ich weiß, daß die Menschen der Jungen Königreiche nur die ersten Muster der Götter sind - Schattenwesen, Vorläufer der echten Menschenrasse, so wie wir euch vorausgingen. Und ich weiß mehr. Ich weiß, wenn wir nicht gemeinsam Jagreen Lern und seine übernatürlichen Alliierten besiegen, werden die Menschen vom brodelnden Antlitz eines aufgewühlten Planeten geschwemmt, ohne daß sich ihre Bestimmung erfüllt hätte!«
    Hozel schluckte nervös und antwortete mit zitternder Stimme: »Ich habe Unsinn redende Männer deines Typs auf vielen Märkten erlebt, Elric. Männer, die alle möglichen Katastrophen prophezeien, welche niemals eintreten - Männer mit wahnsinnigem Blick, wie du. Aber in Argimiliar bleiben solche Männer nicht am Leben. Wir braten sie langsam, Finger um Finger, Zoll um Zoll, bis sie gestehen, daß ihre Omen nicht stimmen! Vielleicht haben wir dazu wieder Gelegenheit!«
    Er fuhr herum und lief beinahe aus dem Saal. Einen Augenblick lang starrten die anderen Monarchen aus dem Süden unentschlossen hinter ihm her.
    Elric sagte drängend: »Hört nicht auf ihn, ihr Herren! Ich schwöre bei meinem Leben, daß ich die Wahrheit gesagt habe!«
    Leise, halb zu sich selbst sagte Jerned: »Das muß nicht viel bedeuten. Es gibt ein Gerücht, daß du unsterblich bist!«
    Mondmatt trat dicht neben seinen Freund hin und flüsterte: »Sie sind nicht überzeugt, Elric. Es ist klar, daß sie nicht zu uns stehen werden.«
    Elric nickte und sagte zu den Edelleuten aus dem Süden: »Merkt euch eins: Törichterweise lehnt ihr zwar mein Angebot einer Allianz ab, doch es wird der Tag kommen, da ihr eure Entscheidung bedauert. Man hat mich in meinem eigenen Palast beleidigt, ebenso meine Freunde, und ich verfluche euch als die frisch an die Macht gekommenen Narren, die ihr seid. Doch wenn der Zeitpunkt heranrückt, da ihr den Irrtum dieser Entscheidung einseht, werden wir euch dennoch helfen, wenn es in unserer Macht liegt, das schwöre ich. Jetzt geht!«
    Bestürzt verließen die Südländer den Saal, ohne noch ein Wort zu sagen.
    Elric wandte sich an Kargan Scharfauge: »Wie hast du dich entschieden, See-Lord?«
    »Wir unterstützen dich«, antwortete Kargan

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