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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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die Klinge sie berührte. Der Weg zu Jagreen Lern stand ihm offen.
    Doch zugleich näherten sich die Schiffe der Purpurnen Städte; sie waren beinahe schon in Katapultweite.
    Elric starrte Jagreen Lern in die erschrockenen Augen und fauchte:
    »Ich glaube nicht, daß meine Klinge die Kraft hat, deine brennende Rüstung mit einem Hieb zu durchschlagen, dabei habe ich jetzt nur Zeit für einen Streich. Ich verlasse dich also, Theokrat, doch denk daran, selbst wenn du die ganze Welt eroberst, einschließlich der unbekannten Länder im Osten - eines Tages wird mein Schwert deine schwarze Seele schlürfen!«
    Mit diesen Worten warf er den bewußtlosen Mondmatt über Bord und folgte ihm mit einem Sprung in die bewegte See.
    Er packte seinen Freund und begann mit übermenschlichen Zügen auf das erste Schiff der See-Lords zuzuschwimmen, Kargans Schiff.
    Jagreen Lern und seine Männer sahen nun ihr eigenes Flaggschiff hinter sich in Flammen aufgehen. Elric hatte gut gearbeitet.
    Außerdem mochte dies helfen, die Aufmerksamkeit von Kargans Flotte abzulenken.
    Er verließ sich auf das berühmte seemännische Können der See-Lords, schwamm direkt vor den Bug der führenden Galleone und rief dabei Kargans Namen.
    Das Schiff fiel unmerklich vom Kurs ab, und er sah bärtige Gesichter über der Reling, sah Taue auf sich und seine Last zukommen. Er packte zu und ließ sich mitsamt seiner Last in die Höhe zerren, bis er über die Bordwand rollte.
    Kargan starrte ihn entsetzt an.
    »Elric! Wir hatten angenommen, daß du tot wärst - und jetzt sehe ich, daß du das tatsächlich gewesen bist - oder Schlimmeres!«
    Elric spuckte Salzwasser und sagte nachdrücklich:
    »Laß deine Flotte beidrehen, Kargan! Segle auf dem Kurs zurück, den du gekommen bist, es gibt keine Hoffnung, die Südländer zu retten. Ihr Untergang ist besiegelt. Wir müssen unsere Kräfte für den späteren Kampf schonen.«
    Kargan zögerte einen Augenblick lang, dann gab er den Befehl, der sofort an die übrigen neunundfünfzig Schiffe weitergegeben wurde.
    Während die Schiffe abdrehten, stellte Elric fest, daß kaum noch ein Schiff des Südens seetüchtig war. Auf gut eine Meile brannte das Wasser, und in das Knistern der lodernden und sinkenden Schiffe mischten sich die Schreie der Verwundeten und Ertrinkenden.
    »Nachdem die Seestreitmacht der Südländer so total vernichtet ist«, sagte Kargan und beobachtete den Arzt, der sich um Mondmatt kümmerte, »können sich ihre Länder der Infanteriehorden Pan Tangs nicht lange erwehren.
    Wie wir hat sich der Süden zu sehr auf seine Schiffe verlassen. Dies soll mir eine Lehre sein, unsere Landstreitkräfte zu verstärken, wenn wir uns überhaupt noch eine Chance ausrechnen wollen.«
    »Ab sofort wird uns deine Insel als Hauptquartier dienen«, sagte Elric. »Wir befestigen sie und informieren uns von dort gründlich über alles, was im Süden geschieht. Wie geht es meinem Freund, Arzt?«
    Der Arzt hob den Kopf. »Diese Wunden stammen nicht von einem Kampf. Er ist schwer mitgenommen, wird es aber überleben. Er müßte sich eigentlich wieder voll erholen, wenn er etwa einen Monat lang ruht.«
    »Den soll er haben«, sagte Elric. Er umfaßte das Runenschwert an seinem Gürtel und fragte sich, welche anderen Aufgaben noch auf ihn und seinen Freund warteten, ehe zur letzten großen Schlacht zwischen Ordnung und Chaos geblasen wurde.
    Bald würde das Chaos über mehr als die Hälfte der Welt herrschen - trotz der schweren Niederlage, die er ihm beigebracht hatte, indem er die Herzöge der Hölle für immer auf ihre eigene Ebene verbannt hatte; je mehr Macht Jagreen Lern auf sich vereinigte, um so größer war die Gefahr, die vom Chaos ausging.
    Er seufzte und blickte nach Norden.
    Zwei Tage später kehrten sie zur Insel der Purpurnen Städte zurück, wobei die Flotte in Utkel, dem größten Hafen, in Kampfbereitschaft blieb, weil man es für ratsam hielt, die Schiffe zusammenzuhalten.
    Die ganze folgende Nacht hindurch beriet sich Elric mit den See-Lords, schickte Boten nach Vilmir und Ilmiora, bis gegen Morgen an die Tür des Zimmers geklopft wurde.
    Kargan ging öffnen und starrte verblüfft auf den großen schwarzen Mann.
    »Sepiriz!« rief Elric. »Wie kommst du hierher?«
    »Auf dem Pferderücken«, antwortete der Riese lächelnd, »und du kennst ja die Kraft der nihrainischen Tiere. Ich bin hier, um dich zu warnen. Wir haben uns endlich mit den Weißen Lords in Verbindung setzen können, doch sie vermögen noch wenig

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