Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
zu tun. Irgendwie müssen wir einen Pfad durch die Barrikaden hauen, die das Chaos zwischen uns und den Weißen Lords errichtet hat. Jagreen Lerns Schiffe haben ihren Inhalt an die Küsten des Südens erbrochen, und seine Krieger schwärmen landeinwärts. Wir können seinen Erfolg dort nicht mehr verhindern. Sobald er sich dort festgesetzt und seine irdische Macht gesichert hat, ist er in der Lage, immer mehr Verbündete aus dem Chaos zu sich zu rufen.«
    »Wo liegt meine nächste Aufgabe?« fragte Elric leise.
    »Das weiß ich noch nicht genau. Aber deswegen bin ich nicht hier. Der Aufenthalt deiner Klinge bei ihren Brüdern hat sie gestärkt. Vielleicht ist dir aufgefallen, wie schnell sie deinem Körper neuerdings Kraft vermittelt.«
    Elric nickte.
    »Diese Kraft geht auf Einflüsse des Bösen zurück und ist auch in sich selbst schlecht. Die Kraft der Klinge wird zunehmen und damit auch die deine. Aber in dem Maße, wie die chaosgeborene Macht dein Wesen füllt, mußt du dich immer stärker bemühen, die Kraft in dir zu beherrschen.«
    Elric seufzte und nahm Sepiriz am Arm.
    »Vielen Dank für die Warnung, mein Freund, doch als ich die Herzöge der Hölle besiegt, denen ich mich früher verpflichtet hatte, erwartete ich nicht, mit einem bloßen Kratzer oder einer Fleischwunde davonzukommen. Hör gut zu, Sepiriz«, sagte er und wandte sich an die SeeLords, die dem Gespräch folgten. »Ihr alle hört zu!«
    Er zog die stöhnende Runenklinge aus der Scheide und hob sie hoch, bis sie in ihrer schrecklichen Macht schimmerte und loderte.
    »Diese Klinge wurde vom Chaos geschmiedet, um das Chaos zu besiegen, und das ist auch zugleich meine Bestimmung. Obwohl die Welt sich in kochendes Gas verwandelt, werde ich überleben. Ich schwöre beim Gleichgewicht des Kosmos, daß die Ordnung triumphieren und das Neue Zeitalter auf der Erde anbrechen soll.«
    Von diesem grimmigen Schwur überrascht, sahen sich die See-Lords an, und Sepiriz lächelte.
    »Wollen wir es hoffen, Elric«, sagte er. »Wollen wir es hoffen.«

Drittes Buch
    Der Schild des traurigen Riesen
    Dreizehn mal dreizehn, die Stufen zu des traurigen Riesen Hort; Es ruht des Chaos Schild an diesem Ort.
    Sieben mal sieben, der alten Bäume Zahl, An Kriegern sieht er zwölf um zwölfe mal. Doch ruht an diesem Ort des Chaos Schild, Und der Held wird dem traurigen Riesen trutzen wild.
    Ein rotes Schwert wird er führen zum Schlage,
    Am traurigen Siegestage.
1
    Über die Welt war ein Schatten des Chaos gefallen. Weder Gott, noch Mensch, noch das, was beide beherrschte, vermochte die Zukunft und das Schicksal der Erde klar zu deuten, während die Kräfte des Chaos ihre Macht durch die Machenschaften ihrer menschlichen Helfer vergrößerten.
    Von den Westlandbergen über den aufgewühlten Ozean zur Südland-Ebene schwang das Chaos nun sein monströses Zepter. Bedrückt, elend, unfähig, noch auf Befreiung vom korrumpierenden, verformenden Einfluß des Chaos zu hoffen, flohen die Überreste ganzer Rassen über die beiden Kontinente, die den menschlichen Helfern der Unordnung bereits zum Opfer gefallen waren, unter der Führung ihres verkommenen Theokraten Jagreen Lern aus Pan Tang, adlergesichtig, mit stolz hochgetragener Stirn, machtgierig in glühendroter Rüstung, Herrscher über menschliche Geister und übernatürliche Kreaturen gleichermaßen.
    So erweiterte er ständig seine finsteren Grenzen.
    Auf dem Antlitz der Erde gab es nur noch Auflösung und schreckliche Pein, bis auf den dünn besiedelten und bereits bedrohten Ost-Konstinent und die Insel der Purpurnen Städte, die sich nun auf Jagreen Lerns ersten Angriff vorbereiteten. Die heranwogende Flut des Chaos mußte in kürzester Zeit die ganze Welt überschwemmen, wenn sich nicht eine große Kraft dagegen aufbieten ließ.
    Bedrückt und verbittert sprachen die wenigen, die Jagreen Lern unter dem Kommando Eines aus Melnibone die Stirn bieten wollten, von Strategien und Taktiken und wußten dabei sehr wohl, daß weitaus mehr erforderlich war, wollten sie Jagreen Lerns unbeschreibliche Horden zurückschlagen.
    In seiner Verzweiflung versuchte Elric die uralte Zauberkraft seiner Ahnenherrscher zu benutzen und sich auf diese Weise mit den Weißen Lords der Ordnung in Verbindung zu setzen; doch er war es nicht gewöhnt, Unterstützung zu erbitten, außerdem waren die Mächte des Chaos jetzt so stark, daß die Kräfte der Ordnung nicht mehr so leicht Zugang zur Erde fanden, wie es ihnen früher möglich gewesen

Weitere Kostenlose Bücher