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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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nähern, und ein seltsam pulsierendes Leuchten ging davon aus. Elric zog Sturmbringer aus der Scheide, und schwarzes Feuer flackerte an der Klinge entlang, während sie zugleich ein leises Stöhnen ausstieß. Die Kugel berührte das Pflaster des Stadtplatzes, zerbrach in eine Million Stücke, die noch einen Augenblick nachglühten und dann verschwanden.
    Als Elric erkannte, wer da anstelle der goldenen Kugel vor ihm stand, lachte er erleichtert auf und steckte Sturmbringer fort.
    »Sepiriz, mein Freund! Du suchst dir seltsame Transportmittel aus, um den Abgrund von Nihrain zu verlassen!«
    Der große schwarzhäutige Seher lächelte, und seine spitzen weißen Zähne schimmerten. »Ich habe so wenige Kutschen dieser Art, daß ich sie nur im Notfall benutzen darf. Ich bringe dir Neuigkeiten - große Neuigkeiten.«
    »Ich hoffe, es sind gute Nachrichten, denn von der schlechten Sorte haben wir in letzter Zeit soviel gehabt, daß es unser ganzes Leben reicht.«
    »Teils so, teils so. Wo können wir uns unter vier Augen unterhalten?«
    »Mein Hauptquartier ist in dem Haus dort.« Elric deutete auf ein kostbar verziertes Gebäude auf der anderen Seite des Platzes.
    Elric schenkte seinem Gast einen köstlichen Weißwein ein. Kelos, der Kaufmann, dem das Haus gehörte, hatte die Requirierung nicht ganz freiwillig auf sich genommen, und nicht zuletzt deswegen bediente sich Elric bei ihm freizügig.
    Sepiriz ergriff den Kelch und kostete. »Ist es dir endlich gelungen, die Weißen Lords zu erreichen?« fragte Elric.
    »Ja.«
    »Den Göttern sei gedankt! Sind sie bereit, uns zu unterstützen?«
    »Dazu sind sie immer bereit gewesen - doch sie haben noch keine ausreichend große Bresche in den Schutzwall reißen können, den das Chaos um den Planeten errichtet hat. Allerdings ist die Tatsache, daß ich sie endlich erreichen konnte, ein besseres Zeichen, als wir es seit Monaten gehabt haben.«
    »Dann sind die Nachrichten ja doch positiv«, stellte Elric erfreut fest.
    »Nicht nur. Jagreen Lerns Flotte ist wieder unterwegs - und hat Kurs auf den Ostkontinent genommen, mit vielen tausend Schiffen - und übernatürlichen Verbündeten.«
    »Etwas anderes habe ich auch gar nicht erwartet, Sepiriz. Meine Arbeit hier ist sowieso getan. Ich mache mich sofort auf den Weg zur Insel der Purpurnen Städte, denn ich muß die Flotte gegen Jagreen Lern kommandieren.«
    »Eure Siegeschancen werden gleich Null sein, Elric«, sagte Sepiriz ernst. »Hast du schon einmal von den Schiffen der Hölle gehört?«
    »Ich habe von ihnen gehört - segeln sie nicht durch die Meerestiefen und nehmen die toten Seeleute als Mannschaften auf?«
    »Richtig - sie sind Erscheinungen des Chaos und weitaus größer als das größte Kriegsschiff der Menschen. Gegen diese Schiffe kommst du nicht an, selbst wenn du die Flotte des Theokraten hättest.«
    »Ich weiß, daß der Kampf schwer sein wird, Sepiriz - aber was sollen wir anderes tun? Mit meiner Klinge habe ich eine Waffe gegen das Chaos.«
    »Aber sie reicht nicht aus - du hast mit ihr allein keinen Schutz gegen das Chaos. Darüber muß ich mit dir sprechen - eine persönliche Rüstung soll dich in deinem Kampf unterstützen. Allerdings mußt du sie dem jetzigen Besitzer abnehmen.«
    »Wer besitzt sie denn?«
    »Ein Riese, der in ewigem Elend in einem großen Schloß am Rand der Welt hockt, jenseits der Seufzerwüste. Er heißt Mordaga und war früher einmal ein Gott, aber dann wurde er wegen einiger Sünden gegenüber seinen Mitgöttern vor langer Zeit zum Sterblichen gemacht.«
    »Er ist sterblich? Und lebt doch schon so lange?«
    »Ja. Mordaga ist sterblich, allerdings ist seine Lebenserwartung weitaus größer als die eines jeden normalen Menschen. Er ist besessen von der Erkenntnis, daß er eines Tages sterben muß. Dies stimmt ihn so traurig.«
    »Und die Waffe?«
    »Nicht eigentlich eine Waffe - sondern ein Schild. Ein Schild mit einem besonderen Zweck, ein Schild, den Mordaga für sich selbst fertigen ließ, als er im Reich der Götter eine Rebellion anzettelte, um sich selbst zum größten aller Götter zu machen und dem Einen, der sie hält, sogar die Ewige Waage abzunehmen. Für diese Tat wurde er auf die Erde verbannt, mit der Bemerkung, daß er eines Tages sterben würde, als Opfer einer irdischen Klinge. Der Schild, das hast du sicher schon erraten, ist gegen die Einwirkungen des Chaos gefeit.«
    »Wie wird das bewirkt?« fragte Elric neugierig.
    »Die chaotischen Kräfte können, wenn sie mächtig

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