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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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einfach durch ihn hindurch sehen.
    »Was haben sie dir nur angetan, dass du mich vergessen konntest?«, fragte Van atemlos. »Wie kannst du diesen Mistkerl ‚Herr‘ nennen nach allem, was er uns angetan hat? Du hattest dir geschworen, ihn dafür umzubringen. Haben sie dich auch das vergessen lassen?«
    Gianna schüttelte unwillig den Kopf.
    Van mochte sich die Hölle, durch die sie gegangen war, um dieses Verhalten hervorzubringen, gar nicht ausmalen. Aber so schnell würde Van nicht aufgeben. So tief die Turonter Giannas Persönlichkeit auch vergraben haben mochten, Van würde sie dennoch erreichen. Sie musste ihn einfach erkennen.
    Hias hatte bei Vans Worten ekelhaft zu lächeln begonnen, nun lachte er und wandte sich wieder an Gianna. »Siehst du, er versucht dich gegen mich aufzulehnen. Du darfst ihm nicht glauben, er lügt. Er ist unser Feind, du -«
    »Hör bloß nicht auf diesen Schwachsinn, den er versucht dir einzureden!«, fuhr Van grob dazwischen. »Gianna, schau mir in die Augen. Du kennst mich. Du weißt, dass ich dir niemals etwas antun könnte, im Gegenteil. Kann Hias das auch von sich behaupten? Gianna, nicht ich bin dein Feind, Turont ist es. Du gehörst nicht zu ihnen, sondern zu mir«, versuchte Van es versöhnlicher, auch wenn er am liebsten Hias erwürgt hätte, für das, was man Gianna eingetrichtert hatte.
    »Er lügt«, antwortete Hias entschieden und ließ Gianna nicht zu Wort kommen.
    Verwirrt sah Gianna von einem zum anderen, doch blieb ihr Blick nicht an Van, sondern an Hias hängen.
    »Wenn ich dir sage, dass er lügt, dann wirst du das doch nicht infrage stellen wollen, nicht wahr?« Hias deutete unwirsch auf eine der Frauen hinter ihnen. »Muss Kemandra dir erst wieder zeigen, was passiert, wenn du kein braves Mädchen bist?«, fuhr er Gianna an.
    Diese erstarrte für einen Moment und schüttelte dann wild den Kopf. »Nein Herr, ich gehorche. Ich glaube Euch. Er lügt. Er ist mein Feind«, stammelte Gianna aufgeregt und sah mit gehetztem Blick zu der Blonden hinter ihr. Jetzt begann Gianna am ganzen Körper zu zittern.
    Kemandra sah fast ein wenig enttäuscht aus, schien sie sich gewünscht zu haben, dass Gianna sich Hias widersetzte, damit sie ihr Gehorsam beibringen konnte.
    Van konnte es nicht mehr ertragen. Es machte ihn wahnsinnig zu sehen, wie Gianna sich wie ein geprügelter Welpe benahm, dem das Weltbild seines Herrn mit Gewalt eingebläut wurde. Die Mischung von Anbetung und Furcht, die sie Hias entgegenbrachte, war einfach zu viel.
    »Und was machen wir mit Feinden?«, fragte Hias schneidend.
    Gianna sah wieder zu Van, dann schüttelte sie langsam den Kopf. »Ich weiß es nicht, Herr«, wimmerte sie.
    Hias beugte sich zu ihr herunter und fasste sie aufmunternd an der Schulter. »Feinde muss man töten«, stellte er fest. »Sie lügen, sie verwirren uns. Man sollte ihn töten, glaubst du nicht auch?«
    Langsam nickte Gianna und Van traute seinen Augen nicht. Konnte Hias sie tatsächlich dazu bringen?
    »Du weißt doch, wie man tötet.« Hias‘ Stimme bekam einen schmeichelnden Klang.
    Gianna nickte erneut.
    »Gut, dann tu es«, forderte Hias nun wieder härter. Er gab der anderen Frau und Diablit ein Zeichen, beide nickten kurz.
    Hias fasste Gianna an den Schultern und drehte sie ganz zu Van herum.
    »Tu es! Töte ihn!«, forderte er aufgeregt.
    Eine kleine Wasserkugel entstand vor Gianna und Van wusste, dass sie ihn zerreißen konnte, wenn Gianna es nur wollte.
    Mit flehendem Blick sah Van seine Geliebte an. Er befürchtete, dass sie tat, wozu sie aufgefordert worden war. Van konnte sie nicht daran hindern, wenn sie sich dazu entschloss.
    Es war nicht ihr Fehler, das wusste er. Er wollte nicht, dass ihre Tat sie in den Wahnsinn trieb, sollte sie wieder zu klarem Verstand kommen und realisieren, was sie getan hatte.
    »Es ist nicht deine Schuld«, setzte Van heiser an. »Ich hätte dich davor beschützen müssen, du hättest ihnen nicht in die Hände fallen dürfen.«
    Van musste schwer schlucken, um weitersprechen zu können. Tränen sammelten sich in seinen Augen, aber er würde nicht versuchen, sie zurückzuhalten, sollte Hias doch denken, was er wollte.
    »Ich vergebe dir, Gianna. Denn ich liebe dich und werde jetzt nicht damit aufhören«, flüsterte Van mit rauer Stimme, bevor sie ihm versagte.
    Für einen Moment glaubte Van, seine Worte hätten sie erreicht, doch dann mischte Hias sich wieder ein und machte den Augenblick zunichte. »Worauf wartest du? Töte

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